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Glücksboten

Glücksboten

Titel: Glücksboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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in meinem ganzen Leben verspeist habe.«
    Stan errötete und stotterte. Lucas murmelte, dass Perdita ziemlich viel getrunken habe.
    Bruce zog die Augenbrauen hoch. »Dann muss Lucky Lucas schwer nachgelassen haben. Als ich ihn kannte, war er ein höllisch guter Koch.«
    »Er ist immer noch ein höllisch guter Koch«, versicherte Perdita schnell und mit leisem Groll über Lucas' Bemerkung, dass sie zu viel getrunken habe. »Ich habe noch nicht in Grantly House gegessen, seit er dort ist.«
    »Nein«, antwortete Lucas, »aber du hast in der Küche gearbeitet. Ein kleiner Rat unter Freunden - wie knapp du auch an Personal sein magst, lass auf keinen Fall Perdita in deine Küche. Sie wirft mit Sachen um sich.«
    »Alle guten Chefköche tun das«, gab Bruce zurück. »Hab ich nicht Recht, Lucky?«
    »Also, warum nennen Sie ihn Lucky?«, fragte Perdita. Bruce erzählte ihr vielleicht etwas, das Lucas ihr nicht erzählen würde.
    Bruce warf Lucas einen Seitenblick zu. »Du hast es ihr noch nicht erzählt? Er hat einmal ein Hackmesser in Richtung Küchentür geschleudert, gerade als jemand hereinkam. Der Betreffende wurde nicht getötet, aber es war verdammt knapp. Lucas ist nicht mal gekündigt worden. Seither wird er Lucky genannt.«
    »Genug der alten Erinnerungen«, sagte Lucas. »Stan, das war ein wirklich gutes Essen. Falls Sie es irgendwann nicht mehr aushalten können, für Bruce zu arbeiten, oder in einem etwas größeren Unternehmen wirken wollen, lassen Sie es mich wissen.«
    »Du würdest mir mein Personal stehlen, ja? Bastard«, schimpfte Bruce gutmütig. »Also, wollt ihr jetzt vielleicht noch einen Likör auf Kosten des Hauses? Oder könnte Perdita hier bleiben und mit Stan reden, während er sich abkühlt, und ich führe Lucas ein bisschen herum?«
    Perdita saß mit Stan zusammen in der Halle, während dieser seinen Kaffee trank. Da er das Essen gekocht hatte, wollte er ihre Meinung zu jedem Gang wissen, und sie musste von den Petits-fours kosten. Sie knabberte an einem selbst gemachten Fondant und trank Pfefferminztee, während Stan ihr von seinen Hoffnungen und Träumen erzählte.
    »Natürlich möchte ich einen eigenen Stern. Dieses Lokal hat seinen Stern, aber man wird es noch einmal testen, weil ich jetzt hier koche, um sicherzugehen, dass das Niveau nicht abgesunken ist.«
    »Lucas wurde erst kürzlich getestet.«
    »Oh, er wird einen Stern kriegen, kein Problem. Bruce hat mir erzählt, er sei einer der Besten. Wenn er als Junge mit dem Kochen angefangen hätte, wäre er inzwischen berühmt.«
    »Die Fernsehsendung wird ihn wahrscheinlich berühmt machen.«
    Stan sah sie zweifelnd an. »Ich bin mir nicht sicher, was ich von all diesen Fernsehköchen halten soll. Manchmal vergessen sie ganz, wie man selbst kocht, und einen Stern kann man auch wieder verlieren, wissen Sie? Wenn die Leute von Michelin glauben, man verbringt zu viel Zeit damit, eine Berühmtheit zu sein, und das Essen nicht mehr dem Niveau entspricht, nehmen sie einem den Stern weg.«
    »So etwas hat Lucas auch einmal gesagt.«
    »Aber das würde er bestimmt nicht zulassen. Nach allem, was Kangaroo Kate mir erzählt ... Bruce?«
    »Oh, Sie meinen Anthony?«
    Stan nickte. »Lucas ist sehr gut. Sobald er seinen ersten Stern hat, wird er Jagd auf den zweiten machen.«
    Perdita lachte. »Ich schätze, da haben Sie Recht. Er ist sehr ehrgeizig.«
    »Also, wie haben Sie ihn kennen gelernt? Es ist schwer für Köche, ein normales Privatleben zu haben, es sei denn, man lernt jemanden kennen, mit dem man zusammenarbeitet. Die Arbeitszeiten sind so lang, und nicht viele Frauen halten es auf Dauer aus, fast jeden Abend allein zu verbringen.« Letzteres schien ihm von Herzen zu kommen.
    »Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig wäre, aber Lucas und ich haben uns vor vielen Jahren kennen gelernt, damals war er noch kein Koch. Und ... nun ja, wir haben keine Beziehung oder so etwas. Wir sind lediglich Freunde. Und allzu oft sehen wir einander auch nicht.«
    »Ich habe schon überlegt, dass Sie nicht wie die Art Frau aussehen, die in die Clubs geht, in denen ich meine Freundinnen kennen lerne.«
    »Sie gehen nach einem Abend in der Küche noch in Clubs? Dann müssen Sie ganz schön fit sein.« Sie war nach ihrer einmaligen Erfahrung in Lucas' Küche fix und fertig gewesen, obwohl das möglicherweise nicht nur von ihrer Müdigkeit gekommen war.
    »Oh, ich bin fit. Das muss man sein, sonst kann man die Arbeit unmöglich schaffen.« Er grinste sie an,

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