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Gluecksklee Und Koboldkuesse

Gluecksklee Und Koboldkuesse

Titel: Gluecksklee Und Koboldkuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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stand in der dunklen Küche. Offensichtlich war er kein Fan der Knicks.
    Es war neun Uhr, und meine Mutter lief wahrscheinlich nervös hin und her und wartete darauf, dass ich Grandma nach Hause brachte. Ich tippte ihre Nummer in mein Handy ein und stellte mir dabei vor, wie sie bei dem ersten Klingelton ans Telefon sprang.
    »Wo bist du?«
    »Ich bin zu Hause.«
    »Wo ist deine Großmutter?«
    »Ich habe sie irgendwie verloren.«
    »Was?«
    »Erinnerst du dich, wie Grandma sich zu Beginn dieser Geschichte einfach davongemacht hat? Es ist so ähnlich. Aber ich glaube, dieses Mal ist sie nicht so weit weg.«
    »Wie konnte das passieren?«
    »Sie ist eben sehr gerissen.«
    »Ich verstehe das nicht. Sie hat ein schönes Zuhause bei uns. Warum tut sie das?«
    »Ich glaube, sie braucht ab und zu einfach ein Abenteuer. Und sie hat halt Hummeln im Hintern.«
    »Das hast du von ihr geerbt«, meinte meine Mutter. »Du bist wie deine Großmutter.«
    Diese Vorstellung war ein wenig erschreckend, aber ich wusste, dass sie wahr war. Für Aufregung war ich immer gut. Immerhin befand sich in diesem Augenblick ein Pferd in meiner Küche.
    »Mach dir keine Sorgen«, beruhigte ich meine Mutter. »Es geht ihr sicher gut. Ich werde sie finden und morgen nach Hause bringen.«
    Diesel riss sich von dem Spiel los, als ich auflegte. »Wie ist es gelaufen?«
    »So wie erwartet. Ich hätte Hausarrest bekommen, wenn sie mich nicht bräuchte, um Grandma zurückzubringen.«
    »Ich wette, du hattest als Kind oft Stubenarrest.«
    Ich lachte laut, als ich daran dachte. »Ich bin dann immer aus dem Badezimmerfenster geklettert.«
    »Und Morelli hat unten auf dich gewartet?«
    »Nein. Damals hatte ich nur sporadisch was mit Morelli. Er war einer von den Jungs, die rasch immer wieder die Flucht ergriffen.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt wartet er unten auf mich.« Ich ließ im Geiste meine Knöchel knacken. »Ich habe das Gefühl, etwas unternehmen zu müssen. Ich hasse es, hier herumzusitzen, während Grandma in Delvinas Kofferraum eingesperrt ist.«
    Mein Handy klingelte, und einen Moment lang konnte ich mit der Nummer auf dem Display nichts anfangen. Dann fiel es mir siedend heiß ein. Briggs. Ihn hatte ich total vergessen.
    »Ja?«, meldete ich mich.
    »Wo seid ihr alle?«
    »Wir sind wieder in Trenton. Wo sind Sie?«
    »Ich bin in Atlantic City. Und ich habe eine Glückssträhne. Ich gewinne eine Runde nach der anderen. Warum seid ihr alle weggefahren?«
    »Lou Delvina hat Grandma gekidnappt.«
    »Das darf nicht wahr sein!«
    »Ich nehme an, Sie sind daher jetzt arbeitslos.«
    »Meine Güte. Haben Sie sie noch nicht befreien können?«
    »Nein. Wir arbeiten daran. Wir brauchen einhundertvierzigtausend Dollar, um sie auszulösen. Wie viel haben Sie gewonnen?«
    »Nicht so viel.«
    »Dann würfeln Sie weiter«, befahl ich ihm. Und legte auf.

9
    Ich schlug auf den Alarmknopf meines Weckers neben meinem Bett, aber das Klingeln hörte nicht auf.
    »Telefon«, murmelte Diesel in mein Ohr.
    Ich tastete nach dem Telefon und murmelte ein Hallo.
    »Ich komme gerade von einer Dreifachschicht zurück«, sagte Morelli. »Bandenkrieg in der Sozialsiedlung. Zwei Tote. Willst du mit mir frühstücken, bevor ich mich aufs Ohr haue?«
    »Wie spät ist es?«
    »Halb sieben.«
    »Ich habe hier volles Haus. Ich glaube, ich sollte besser hierbleiben und alles im Auge behalten.«
    »Wer ist bei dir?«
    »Diesel und Snuggy O’Connor und Doug.«
    »Snuggy O’Connor«, wiederholte Morelli. »Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Er war früher Jockey und ist mit Doug hier.«
    »Und wer ist Doug?«
    »Doug ist ein Pferd.«
    Es folgte ein langes Schweigen.
    »Sie sind doch nicht etwa alle in deiner Wohnung, oder?«, fragte Morelli schließlich.
    »Doch.«
    »Ist Doug ein kleines Pferd?«
    »Nein, ein großes. Die Sache ist ziemlich kompliziert.«
    »Das ist immer so«, meinte Morelli. »Ich bin wirklich sehr müde. Vielleicht findet diese Unterhaltung nur in meiner Fantasie statt. Ich melde mich morgen oder übermorgen wieder bei dir, wenn ich ausgeschlafen habe.«
    Diesel lag vollständig bekleidet neben mir im Bett; er hatte nur seine Schuhe abgestreift. Auch ich war in meinen Kleidern eingeschlafen … allerdings fehlte mein BH . Er baumelte am Türknauf, und ich wollte nicht darüber nachdenken, wie er dort hingekommen war.
    »Was tust du in meinem Bett?«, wollte ich von Diesel wissen.
    »Du bist vor dem Fernseher eingeschlafen, also habe ich dich

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