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Glücksklee

Glücksklee

Titel: Glücksklee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Greene
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einer von uns so denkt. Vermutlich werden alle meine Kinder mit Hufen zur Welt kommen.»
    Charlie lachte leise. «Schon möglich, aber sie werden auch eine ganz besondere Mutter haben, das wird also gar nicht so schlimm sein. Mach’s gut, Ruth.»
    «Du auch.»
    Ruth blieb reglos auf ihrem Stuhl sitzen und schaute zu, wie Charlie die Küche verließ. Als er fort war, fühlte es sich an, als wäre alle Luft aus dem Raum gesogen worden.
    Konnte sie das wirklich schaffen? Sie betrachtete ihren Bauch. Niemand wollte sie. Troy wollte sie nicht, und nach allem, was er gerade erfahren hatte, wollte Charlie sie bestimmt auch nicht mehr. Ruth tätschelte sich den Bauch. Nur sie und ihr Baby blieben übrig. Was auch geschehen mochte, sie würde eben damit leben müssen.
    Plötzlich erschien Hollywood ihr unendlich weit entfernt. Es war, als hätten ihre Prioritäten sich binnen weniger kurzer Stunden verändert. Sie fühlte sich fast wie ein vollkommen anderer Mensch. Alles, was ihr bisher so wichtig gewesen war, was so viel Glanz und Faszination besessen hatte, schien verblasst zu sein.
    Und Ruth hatte nicht die leiseste Ahnung, was jetzt auf sie zukam.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 18
    Nina kam nie bei Ruth an. Sie war schon unterwegs in die Stadt, da rief Ruth wieder an und erklärte, sie fühle sich nicht wohl und müsse sich ein bisschen hinlegen. Ob sie ihre Verabredung verschieben könnten?
    Nina fand, dass sie traurig klang, so als hätte sie geweint, aber als sie sich erkundigte, ob alles in Ordnung sei, versicherte Ruth ihr, sie sei einfach nur müde.
    Es ging Nina ja nichts an, und sie wollte Ruth auch nicht zu nahe treten, aber sie fragte sich, ob irgendeine Zeitung vielleicht ein neues Gerücht verbreitet hatte. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie Ruth mit solchen Eingriffen in ihr Privatleben umging, sie wusste nur, dass sie selbst verrückt werden würde, wenn sie so leben müsste. Ihr fiel es ja schon schwer genug, mit der Aufdringlichkeit ihres Vaters heute Morgen fertigzuwerden. Oder nein, als aufdringlich konnte man ihn eigentlich nicht bezeichnen, aber er hatte auf ihr Aussehen reagiert. Und solche Reaktionen waren bei ihrem Vater eine Seltenheit.
    Während Nina die Main Street hinunterging, war sie so in Gedanken, dass sie fast mit einem entgegenkommenden Mann zusammengestoßen wäre.
    «Hallo, immer mit der Ruhe», sagte er scherzend, und als Nina aufschaute, erkannte sie Dave, den sie vor einigen Wochen auf Ruths Begrüßungsparty kennengelernt hatte.
    «Oh … hallo. Sorry, ich war ganz in Gedanken versunken.»
    «Das habe ich gemerkt.» Nina fiel auf, dass seine Augenwinkel sich in Fältchen legten, wenn er lächelte, so wie jetzt gerade. «Nina, stimmt’s? Du bist also noch hier.»
    «Noch hier?»
    «Ja. Hattest du nicht gesagt, du wolltest deinen Vater nur für kurze Zeit besuchen?»
    «Doch, das stimmt.» Nina zuckte die Achseln. «Irgendwie vergeht die Zeit, und man merkt es gar nicht. Jedenfalls bin ich sehr gerne hier, und ich habe jetzt auch einen Job … in Ellas Café.» Nina wusste nicht genau, warum sie dem Mann so viele Informationen gab. Sie kannte ihn doch kaum. Aber dieser Dave hatte irgendetwas, sie wollte gern weiter mit ihm sprechen.
    Was wirklich verrückt war, schließlich …
    «Im Café? Das wusste ich nicht.»
    Und was würde es ändern, wenn du es wüsstest?, fragte Nina sich.
    «Immer dann, wenn Ella mich braucht.»
    «Dann weiß ich ja, wo ich hingehe, wenn ich Appetit auf einen Doughnut habe.» Dave grinste, und Nina errötete. Ja, er flirtete mit ihr.
    «Na klar», murmelte sie verwirrt.
    «So, ich muss weiter. Bin gerade auf dem Weg zurück ins Büro», erklärte er, und Nina fiel ein, dass er etwas von seiner Arbeit bei der Brauerei in Lakeview erzählt hatte. «Wir sehen uns, Nina.» Dave schenkte ihr ein breites Lächeln, auf das ihr Bauch sofort seltsam reagierte. Oder war es das Baby, das protestierte?
    «Ja. Also, bis dann.» Kopfschüttelnd setzte Nina ihren Rückweg zum Haus ihres Vaters fort. Was war bloß in sie gefahren, dass sie in dieser Weise an einen Mann dachte, den sie erst zweimal gesehen hatte? Keine Frage, Dave sah verteufelt gut aus und schien noch dazu sehr nett zu sein, aber hatte sie im Moment nicht schon genug am Hals? Auch ohne dass sie einem Mann aus dem Städtchen schöne Augen machte? Und überhaupt – nach Steve hatte sie doch wirklich genug von Männern und ihren Spielchen.
    Als sie sich Patricks Haus näherte, hoffte sie sehr, dass

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