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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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beschäftigt, schnitt  seelenruhig Tomaten und Mozzarella in hauchdünne Scheiben (schneiden können Chirurgen auch privat sehr präzise) und guckte nicht mal hoch als er sagte: „Ziehst du eigentlich jetzt gleich aus? Oder willst du noch eine letzte Nacht auf dem Sofa hier schlafen?“ 
    Ich war mehr als fassungslos!
    Er hingegen zupfte genüsslich ein paar Blättchen Basilikum über seinen Insalata Caprese, sprühte in einer Art kunstvollem Ritual Olivenöl und Balsamico darüber, nahm dann seinen Teller und ein Glas Weißwein und ging ins Wohnzimmer. Im Gehen drehte er sich nochmal kurz um zur mir – geradeso, als wäre ihm etwas siedend heiß eingefallen. Im Normalfall hätte ich dabei an Colombo gedacht, aber in dem Moment konnte ich nicht einmal daran denken, was bei mir schon zu den höheren Alarmsignalen gehört.
    „Der Mietvertrag läuft sowieso auf mich, und die Möbel gehören ja auch alle mir. Ich denke, wir werden uns da ganz schnell einig.“
    Es folgte eine dramaturgische Pause seinerseits.
    Mir stockte immer noch der sowieso schon fehlende Atem. Aber dann kam die erste Zugabe: „Irgendwie bin ich froh, dass es jetzt endlich raus ist.“
    Dann lief er weiter und legte noch einen drauf . Zugabe, die Zweite: „Das mit Irina, weißt du, ist diesmal nämlich wirklich ernst…“
    Na, da war ich ja beruhigt, dass es DIESMAL wirklich etwas ERNSTES war und nicht wieder nur so eine Lari-Fari-Bums-Affäre…
     
    Ein begossener Pudel hätte nicht blöder da stehen können als ich in diesem Moment. Das war ja wohl mehr als ein ausgespr ochen schlechter Film gewesen. Ein Eigentor allererster Güte. Obwohl, Eigentor war eigentlich der völlig falsche Begriff, doch anfangs empfand ich es fast noch so. Vorgeprescht und abserviert. Das war mehr als nur dumm gelaufen. Eigentlich alles aus dem Zufall heraus, denn ich wusste ja in Wirklichkeit gar nichts Genaues…
    Doch dann wurde aus Zufall ziemlich schnell Schicksal und das Ganze nahm seinen unaufhaltbaren Gang:
    Ich kann mich noch genau erinnern: In einer Mischung aus Schockstarre und Fernsteuerung hatte ich tatsächlich ad hoc ein paar Sachen zusammengepackt und war weggefahren.
    Karsten, mein brandneuer Ex hatte sich in der Zwischenzeit wahrscheinlich noch ein Zweitgang -Abendbrot geschmiert und weitere Tomaten und Mozzarellabällchen hingebungsvoll zu Dekorationszwecken seziert…
    Allerdings bin ich nicht zu meiner Mutter geflüchtet, die wol lte  ich schließlich nicht zu Tode erschrecken – so spät am Abend. Und außerdem brauchte ich erst einmal Abstand. Großen Abstand. Unendliche Weiten sozusagen…
    Ich stürmte also aus der schicken 140m² -Maisonettewohnung, deren Mietvertrag alleine auf Dr. Karsten Breidenbach lief, wie ich unlängst und unsanft erfahren hatte, fuhr aus Gießen heraus, ohne darüber nachzudenken, wo ich eigentlich genau hin wollte. Ein erneuter Fall von völliger Planlosigkeit. Aber war es ein Wunder? In meiner Situation…
     
    *
     
    Völlig in Trance landete ich alsbald in Lich, wo die ortsansässige Brauerei unendlichen Trost versprach, alleine durch ihren Anblick – und dann sah ich einen Wegweiser Richtung Laubach.
    Laubach, Laubach…, murmelte ich stumm vor mich hin.
    Warum eigentlich nicht? Bier gab’s da sicherlich auch – und Hauptsache irgendwohin, wo mich niemand kannte. Hinein in den dunklen, unheimlichen Vogelsberg, wo sich Fuchs und Hase Gute-Nacht sagen.
    Ja, das entsprach meiner düsteren Beziehungs-Endzeit-Stimmung…
    Vielleicht würde ich ein kleines Hotel oder eine Pension fi nden. In dieser Gegend stand tatsächlich noch hier und da das altertümliche Wort „Fremdenzimmer“ an, wie ich an diesem Abend feststellen konnte.
    So checkte ich wenig später in einem Gasthaus ein, wo außer ein paar Männern fortgeschrittenen Alters, die wahrscheinlich jeden Abend an ihrem Stammtisch saßen, niemand anzutreffen war. Tatsächlich hing an der Wand hinter ihnen auch der passende Spruch dazu: „Hej sitze dej, dej immer hej sitze… “. Man muss sich dazu nur noch das rollende „R“ Marke Maffay vorstellen, dann kommt es mit der Aussprache ungefähr hin.
    Ich jedenfalls war an diesem Abend wahrscheinlich die Attraktion im romantisch verschlafenen Laubach samt seiner gastfreundlichen Stube namens Zur schönen Touristenruh ‘.
    Tja, der Vogelsberg, Europas größter erloschener Vulkan, war noch nie was für Feingeister oder Weicheier, das war hinlänglich bekannt. Wer hier nach dem dritten Klaren schon

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