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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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Jahreszeit ließ sich auch die Mischpoke wieder regelmäßig blicken. Traditionell am Freitagabend. Gewohnte Runde, maximal durch eventuellen Flugdienst unseres Stewarts Claude in ihrer Vollzähligkeit beeinträchtigt – oder durch die Tatsache, dass Silke Selina nun fast jedes Wochenende bei sich hatte.
    Das „Kind“ weigerte sich nämlich neuerdings vehement, auch ganz ohne Gerichtsbeschluss oder ähnliche Maßnahmen, jeden zweiten Samstag und Sonntag mit seinem allzu beziehungsaktiven Vater und einer seiner neuen Flammen zu verbringen. Das fand Silke ziemlich gut. Aber leider gingen ihr auch die Freitage mit der Clique dann durch die Lappen.
    Naja, frau kann eben nicht alles haben.
    Zumindest nicht gleichzeitig…
     
    „Du, Thea, nebenan stand doch immer so ein kleines Fertighäuschen mit einem total verwilderten Garten. Wann ist das denn abgerissen worden?“  Detlef war neugierig – wie immer…
    „Vor einer Woche – anscheinend soll da ganz neu gebaut werden“, antwortete ich wahrheitsgemäß, allerdings unter Auslassung der Tatsache, dass ich das Anwesen gekauft und die Abrissbirne bestellt hatte.
    Der charmante Salzburger, Amadeus Hoferer, war so übe rzeugend gewesen, dass ich dem Hanse-Heim dann auch nicht mehr lange hatte widerstehen können.
    Doch es sollte eine Überraschung werden.
    Niemand außer den Hanse-Heim-Leuten und meiner Mutter wusste davon. Nur der Bankbeamte meiner Hausbank, den musste ich einweihen, aus Belästigungsgründen.
    Halt-Stop ! Bankbeamter sagt man ja schon lange nicht mehr. Banker hieß das heute, gegebenenfalls noch „Bangster“, das machte das Ganze Elend aber auch nicht vertrauenswürdiger.
    Zumindest konnte ich den guten Mann nach vielen Abwi mmelungsversuchen, er war wirklich ein harter Brocken, wenn es um seine Provisionen ging, endlich dahingehend beruhigen, dass ich nun in eine Immobilie (selbstgenutzt!) investierte.
     
    Doch die Ruhe hielt nicht lange an.
    Ein paar Tage später wollte er mir irgendein Gold-Papier a ndrehen, in das ich nun dringend „gehen“ sollte, weil angeblich all das, was er mir vorher brühwarm hatte aufschwatzen wollen, nun schon wieder herabgestuft sei und der Euro vielleicht doch nicht so sicher sei, wie noch kürzlich angenommen.
    Die se böse, schnelllebige Welt!!!
     
    Selbst mit Kaffee und Keksen hat er es immer wieder probiert, vorher gab es nicht mal Leitungswasser, wenn ich einen Termin bei der Bank gehabt hatte. Aber diese Zeiten waren längst vorbei. Man hatte mir sogar einen neuen Berater zugewiesen. Für Großkunden, zu denen ich nun als Bestsellerautorin gehörte.
    Da durfte ich dann auch in die Belle Etage und wurde hofiert wie die Königin von Oberhessen.
    Nur blöde für die Banker, dass ich vorher schon so meine E rfahrungen gemacht hatte. So nutzte ich die Termine dann nur, um die Leute zeitlich davon abzuhalten, älteren Herrschaften Kapitalanlagen mit Laufzeiten von 25 Jahren (nach oben keine Grenzen) zu verkaufen. Ich sah das als meine soziale Aufgabe an und ließ den guten Mann stundenlang seine Wahrscheinlichkeitsrechnungen in allen Varianten vortragen, stellte viele Zwischenfragen und bat mir immer wieder Bedenkzeit aus. Natürlich haute ich mir den Bauch dabei voll mit Pralinen und Plätzchen, Latte Macchiato und frisch gepressten Säften (sie hatten eine eigene Küchenfee auf der Belle Etage ).
    Wenn es – wie fast immer – dann spät geworden war, nahm ich auch gerne die gereichten Schnittchen mit Lachs und Forelle noch an. Meist konnte ich jedoch ohne meine Frau Mama keine Entscheidung in Geldangelegenheiten treffen, so dass ich in der Regel nach ein paar Tagen zum erneuten Beratungstermin angerückt war.
    Mit familiärer Verstärkung.
    Da durfte dann der Bankbeamte, äh der Banker, dann noch einmal alles erklären, was er bereits mit in aller Breite vorgebetet hatte. Aber natürlich hatte meine Mutter ganz andere Fragen und Bedenken, auf die man ausführlich eingehen musste. Ihre Schwerhörigkeit machte die Sache nicht zeiteffizienter.
    Da kommen halt immer viele Nachfragen, das liegt in der N atur der Sache, wenn man zu einem so wichtigen Termin dummerweise vergessen hat, das Hörgerät einzusetzen…
     
    Schlussendlich habe ich nie etwas Neues abgeschlossen, was über Festgeld oder das gute alte Sparbuch hinausging. Zum Leidwesen des Bankers, der mir irgendwann schon fast leid getan hat mit seinen ewigen Sprüchen.
    „Sachwerte, Frau Sellinger, gehen Sie in Sachwerte. Zum Be ispiel Aktien, die sind

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