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Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition)

Titel: Glückspfoten, Ahmed und die ganz große Kohle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola van Daxx
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Oberhammer!!!
    „ Das alles müssen wir erst einmal mit unserem Anwalt besprechen, zumal ja gar keine Beweise vorliegen. Es kann jede andere Katze auch in Neumeiers Haus und Garten eindringen und Laub und Schnee kommen von überall her geflogen…“, empörte ich mich und wurde extra ein bisschen laut dabei. Doch der Amtmann grinste nur – geradezu, als wäre er nicht auf unserer Seite, was ja objektiv gar nicht sein konnte.
    „Frau Sellinger, da muss ich Sie enttäusche n. Hier ist alles dokumentiert – mit Fotos inklusive Datum und Uhrzeit, beschriftet und genau ersichtlich, dass es sich wohl um Ihren Perserkater handelt – hier übrigens beim Urinieren auf die Bettwäsche, dann noch einmal beim großen Geschäft direkt zwischen den Salatköpfen - und genau um Ihr Laub und Ihren Schnee. Außerdem noch Bilder vom Lichteinfall durch Ihren Bewegungsmelder. Tja, da haben die Neumeiers schon ein Weilchen dran gearbeitet. Alles hieb- und stichfest.“
    Wieder grinste er dämlich.
    Was für ein Lackaffe vom Amt. Wahrscheinlich machte ihm sein Beruf auch noch Spaß.
    Ein echter Gruselbeamter.
     
    „Na dann, auf zu Friedrich Scherer – wir sind immer gern gesehene Mandanten…“  Meine Mutter nickte, aber ich war mir fast sicher, dass Sie nur die Hälfte mitbekommen hatte. Wahrscheinlich war das sogar besser so.
     
    „Ich habe Ihnen hier schon eine Kopie von allem angefertigt, das können Sie dem Anwalt vorlegen. Wir seitens der Stadt Groß-Nidda haben Ihnen die Beschwerde offiziell mitgeteilt und uns somit um die Vorwürfe gekümmert. Dass Räumpflicht besteht, das dürfte Ihnen ja bekannt sein, vielleicht nehmen Sie es einfach etwas genauer damit in Zukunft. Was die Sache mit der Katze betrifft, da sind wir als Behörde überfragt. Im ländlichen Raum, insbesondere in Feldrandlage muss nach meinem Wissenstand mit freilaufenden Tieren gerechnet werden. Aber das besprechen Sie mit Herrn Scherer, der kennt sich da weit besser aus.“
    „Und die Lampe?“
    „Ach ja, der Bewegungsmelder. Tja, das ist so eine Sache. Vielleicht kann man ihn ein bisschen anders einstellen, so dass die Lampe nicht genau in das Schlafzimmer der Neumeiers leuchtet. Aber Sie sollten um des nachbarschaftlichen Verhältnisses Willen da besser nachgeben. Sonst haben Sie ganz schnell einen Dauerkrieg, wir kennen solche Fälle zur Genüge.“
     
    Ich kochte innerlich auf höchster Flamme. Meine Mutter ebenso, aber wahrscheinlich hatte sie gar nicht alles verstanden – ich meine natürlich rein akustisch. Und das alles nach der Aktion mit der Thuja-Hecke, die wir doch auch schon wegen der Neumeiers aufgeben mussten.
     
    Ziemlich niedergeschlagen hatten wir also das Rathaus dann verlassen. Ich wollte auch umgehend einen Termin bei Rechtsanwalt Scherer vereinbaren, doch dann kam mir eine Idee – just in dem Moment als ich Ahmed mit seiner Spionagekamera ins Wohnzimmer eintrudeln sah.
    Umsonst sollte die Investition aus Freddys Tieroase doch nicht gewesen sein… Und am gleichen Abend noch machte ich mich an die Arbeit.
     
    „Post für Sie, Frau Dr. Neumeier“, hörte ich die Briefträgerin noch extra laut rufen, „ein Einschreiben!!! Machen Sie mal bitte auf?“
    Gekippte Fenster haben eindeutig Vorteile, besonders wenn man so nette Nachbarn hat, befand ich und lauschte noch ein bis schen, bis die Postfrau unser Haus ansteuerte.
    Mein Herz pochte, wusste ich doch genau, was da gerade n ebenan ausgehändigt worden war.
    Ich hatte mich für das gute alte Einschreiben entschieden.
    Sicher ist sicher.
    Es waren natürlich auch ein paar Fotos dabei, schließlich hatte ich nicht ohne Grund alles vorsichtshalber archiviert, was Ahmed so bei seinen Streifzügen gefilmt hatte. Ein paar schöne Schnap pschüsse, besonders die von Gärtner Rotheck in völliger Textilfreiheit und die von der Zahnarztfrau in unmöglicher Reizwäsche, die auch noch viel zu eng geworden war über die vermutlichen Jahrzehnte. Polyester at its best!!!
    Man konnte es förmlich riechen.
    Für einen Abdruck i n der „Vogue“ würde es zwar nicht reichen, nicht mal für ein billiges Erotikblättchen, um ganz ehrlich zu sein, aber für meine Zwecke hatte es ausreichend Qualität und Quantität erwiesen.
     
    Gnädigerweise hatte ich eine Frist gesetzt. Ich wollte ja nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Die Beschwerde gegen uns sollte umgehend fallengelassen werden, möglichst persönlich und schriftlich beim zuständigen Ordnungsamtmann.
    Und dann hatte ich noch die

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