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Glücksregeln für den Alltag

Glücksregeln für den Alltag

Titel: Glücksregeln für den Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard C. Cutler Dalai Lama
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Daraufhin erklärte ich ihm ausführlich, was man tun musste, um ein Buch zu veröffentlichen, und gab ihm ganz genaue Instruktionen, wie man - als ersten Schritt - ein formelles Exposé schreibt. Zudem nannte ich ihm die Namen einiger Agenten, die ich kannte, und erwähnte ein paar Bücher mit Tipps für angehende Autoren.
    Schließlich gab ich ihm noch ein paar ermutigende Worte mit auf den Weg, betonte aber auch, dass es sehr wichtig sei, beharrlich zu sein - meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg. Ich erzählte ihm, wie das Buch Die Regeln des Glücks über eine lange Zeit von einigen Dutzend Agenten und Verlagen abgelehnt worden war, und betonte, es sei schwierig für einen Autor, ein erstes Buch zu veröffentlichen. Nach fast zwei Stunden entschuldigte ich mich schließlich, rief ihm heiter „Geben Sie nicht auf!“ zu und machte mich mit einem fröhlichen Winken aus dem Staube.
    Aber damit war die Sache noch nicht zu Ende. Nachdem er meiner Freundin unter einem Vorwand meine Telefonnummer entlockt hatte, rief er mich in den darauf folgenden Wochen mehrmals zu allen möglichen Zeiten an und verwickelte mich in lange Gespräche über seine Ideen. Schließlich, nach vier oder fünf dieser Diskussionen, gab ich ihm deutlich zu verstehen, dass ich ihm gutes Gelingen für sein Vorhaben wünschte, jedoch im Augenblick zu viele andere Verpflichtungen hätte, um ihm weiterhin bei seinem Projekt helfen zu können. Und noch einmal wiederholte ich meinen schon früher gegebenen Rat und gab ihm noch ausführlichere Hinweise. Danach hörte ich nichts mehr von ihm.
    Einige Monate später traf ich zufällig die Freundin, die Fred kannte. Ich erkundigte mich nach Fred und wie er mit seinem Buch vorankomme. Meine Freundin entschuldigte sich sofort bei mir und erklärte, sie kenne ihn bereits seit Jahren und mehr als einmal habe er sie in Verlegenheit gebracht, indem er ihren Namen benutzt habe, um jemandes Bekanntschaft zu machen; daraufhin habe er den Betreffenden prompt um einen Gefallen gebeten, so als sei dies ganz selbstverständlich. Sie warnte mich, er werde ganz bestimmt meinen Namen benutzen, um Kontakte herzustellen. Dann erzählte sie, sie habe ihn kürzlich gesehen, und brachte mich auf den neuesten Stand der Dinge. Offenbar hatte er sein Projekt „auf Eis gelegt“. Tatsächlich hatte er die Agenten angerufen, die ich ihm empfohlen hatte, und überdies noch ein oder zwei andere. Wie erwartet hatte man ihn gebeten, ein formales Buch-Exposé zu schicken. Doch bisher hatte Fred nichts dergleichen getan.
    Überrascht fragte ich meine Freundin, warum er dem Vorschlag nicht Folge geleistet habe, da ich wusste, dass es im heutigen Wettbewerb schon ein ausgemachter Glücksfall ist, wenn man jemanden dazu bringt, einen Blick auf ein zugesandtes Exposé zu werfen. Daraufhin erzählte sie mir, Fred habe gemeint, die Agenten hätten mehr Begeisterung für seine Idee zeigen und auf der Stelle - das heißt, anhand seiner Beschreibung des Buches am Telefon - entscheiden müssen, ob sie daran interessiert wären. Überdies, so fuhr sie fort, habe Fred darauf hingewiesen, dass das Verfassen eines Buches - oder auch nur das eines formalen Buch-Exposés - eine Menge Zeit und Mühe kosten würde. Und er war nicht willens, diese Zeit und Mühe lediglich in eine ungewisse Hoffnung zu investieren; er war der Meinung, man solle ihm sogleich einen Vertrag und einen großzügigen Vorschuss schicken, ehe er noch mehr Zeit in sein Projekt steckte.
    Es erübrigt sich zu sagen, dass Fred ein klassisches Beispiel dafür ist, wie ein übertriebenes Bewusstsein für die eigenen Talente und Fähigkeiten unsere Bemühungen, unsere Ziele zu erreichen, sabotieren kann. Aber ganz gleich, ob wir durch die Überschätzung oder Unterschätzung unserer Fähigkeiten daran gehindert werden, unsere Ziele zu erreichen — je besser wir uns selbst verstehen und je mehr wir uns unserer selbst bewusst sind, desto mehr wird unsere Selbstauffassung der Realität entsprechen und desto glücklicher werden wir sowohl in der Arbeit als auch zu Hause sein.

SIEBTES KAPITEL
    ARBEIT UND IDENTITÄT - ZU GRÖSSERER FREIHEIT FINDEN

    E s gibt wenige Dinge, die sich auf einen Menschen so verheerend auswirken wie der Verlust seiner Arbeit. In der vielleicht umfangreichsten Untersuchung, die je über Zufriedenheit im Leben durchgeführt wurde und bei der 169 776 Menschen in sechzehn Ländern befragt wurden, fand der Politikwissenschaftler Ronald Inglehart heraus, dass

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