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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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und ja, um offen zu sein, erotisch.«
    »Sie finden meine Zeichnungen...« Sie musste tief Luft holen. »Erotisch?«
    Jonathon zuckte mit den Schultern. »Na ja, immerhin lächeln sie.«
    Oliver nuschelte etwas Unverständliches.
    »Ja, aber...« Sie zog ihm das Papier aus der Hand und musterte es, als suche sie etwas darin, was sie noch nie gesehen hatte. »Das verstehe ich nicht ganz. Auf mich wirken sie ganz und gar nicht erotisch. Die meisten davon posieren ganz schlicht. Ich kann nichts Provokatives darin entdecken.«
    »Sie sind naaaaaccckkkkkttt!« Oliver dehnte das Wort, als könnte er dadurch seine Bedeutung verständlicher machen.
    Doch Jonathon schenkte ihm keinerlei Beachtung und widmete sich ausschließlich Fiona. »Es liegt nicht nur daran, dass sie unbekleidet sind. Obwohl das sicherlich auch von Bedeutung ist. Und auch nicht daran, dass sie sehr gut getroffen sind, obgleich auch das wichtig ist. Aber diese Werke sind nicht wie die von Michelangelo oder Da Vinci...«
    Unwillig zog sie die Brauen hoch. »Das habe ich auch niemals behauptet.«
    »Nein, nein, so meinte ich das nicht.« Ungeduldig fuhr er sich mit der Hand durchs Haar, während er nach den passenden Worten suchte. »Was ich meinte war, dass Ihre Zeichnungen auf erotische Art und Weise aufregend sind, eben weil sie nicht vor Hunderten von Jahren gezeichnet wurden.« Genau daran lag es. »Sie bilden keine lang verstorbenen Renaissance-Matronen ab oder italienische Adlige, die längst in ihren Gräbern vermodern, sondern lebendige Menschen, die man durchaus auf der Straße treffen könnte ...«
    Oliver schnaubte. »Ich nicht.«
    »—Menschen, mit denen man sich unterhalten könnte. Menschen, die — wie soll ich das sagen — zugänglich oder erreichbar sind.«
    »Ich verstehe.« Sie betrachtete ihre Arbeiten nachdenklich. »Und genau das macht sie...«
    » Absolut «, schloss Jonathon bestimmt.
    Fionas Blick wanderte von dem Blatt Papier in ihrer Hand zu Jonathon. »Das ist möglicherweise das Albernste, was ich je gehört habe.«
    »Oder das Brillanteste«, grinste Jonathon.
    Fiona sah ihren Cousin an. »Oliver?«
    »Ja, ja, vermutlich könnte es ein ganz passabler Einfall sein«, gestand er widerstrebend ein. »Und sogar einträglich.«
    Fiona dachte über den Vorschlag nach. »Ich gehe doch davon aus, dass dieses Werk anonym erscheinen würde?«
    »Aber sicherlich«, antwortete Jonathon. »Sowohl Künstlerin als auch Verfasser blieben namenlos.«
    »Hätte ich denn ein Mitspracherecht, was die Geschichte betrifft?«
    »Meine Geschichte?« Jonathon schüttelte den Kop f . »Nein, ich weiß wirklich nicht, ob das...«
    »Aber selbstverständlich«, unterbrach Oliver und blickte Jonathon scharf an. »Es sind deine Zeichnungen und deine Zukunft. Ich bin sogar der Meinung, du solltest jede einzelne Zeile, jedes Wort überprüfen, noch während es geschrieben wird.«
    Jonathon bemühte sich um Fassung. Noch nie hatte jemand seine Arbeit beeinflusst. Andererseits hatte sich auch keine davon bislang verkauft. Und um die Wahrheit zu sagen, wäre es kaum von Belang, was er schrieb. Das Endergebnis wäre dasselbe.
    Fiona sah Jonathon an und lächelte. »Das würde bedeuten, dass wir sehr viel Zeit miteinander verbringen müssen, richtig?«
    Wieder versank er in ihren grünen Augen. »Jede freie Minute, würde ich meinen, wenn wir das so schnell wie möglich erledigen wollen.«
    »Wann sollen wir anfangen?« Ihre Stimme war weich und voller Verheißungen, die weit über Kunst und Literatur hinausgingen.
    Völlig unvermutet fühlte er sich von einer Mischung aus Verlangen und Reue durchbohrt. »Morgen?«
    Ihr Lächeln wurde breiter. »Ich kann es kaum erwarten.«
    Daraufhin steckte sie ihre Arbeiten wieder in die Mappe, band sie zu und machte sich auf den Weg zur Tür, hielt aber noch einmal inne. Sie bot ihm ihre Hand. »Auf morgen also?«
    Seine Lippen berührten flüchtig ihren Handrücken und er blickte ihr unverwandt in die Augen. »Auf morgen.«
    Noch einmal schenkte sie ihm ihr strahlendes Lächeln, dann verschwand sie.
    Jonathon sah ihr nach und hätte beinahe zu atmen vergessen. Jede freie Minute mit Miss Fiona Fairchild zu verbringen übte einen unerwartet großen Reiz auf ihn aus.
    »Wenn du nicht aufpasst, mein alter Freund, bist du im Nu verheiratet«, raunte Oliver ihm von hinten ins Ohr. »Ob du willst oder nicht.«
    Jonathon nahm ihn kaum wahr. War Fiona etwa tatsächlich die ideale Frau für ihn ? Die vollkommene Gattin? Irgendetwas

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