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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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machte seine Freunde ebenfalls verrückt.
    »Rein aus Neugier, wenn es gestattet ist«, begann Cavendish beiläufig, »wer ist denn die Auserwählte dieses Jahr?«
    »Genau, Helmsley, raus damit«, ließ sich auch Warton vernehmen. »Wer ist die Glückliche?«
    »Ich kann nicht fassen, dass ihr so etwas fragt. Ein Gentleman würde niemals den Namen einer Lady unter solchen Umständen preisgeben.« In gespieltem Kummer schüttelte Helmsley den Kopf. »Außerdem« — ein ganz und gar unvornehmes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus — »ist es noch über eine Woche bis zum Ball.«
    Oliver kicherte. »Übersetzt heißt das, es gibt im Moment noch keine Auserwählte.«
    » Aber es wird eine geben, alter Freund.« Helmsley schwieg kurz. »Möchte vielleicht jemand eine kleine Wette abschließen?«
    Oliver schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Genauso gut könnten wir unser Geld aus dem Fenster werfen«, fügte Warton trocken hinzu. »Dein Selbstvertrauen hast du jedenfalls noch.«
    Helmsley lachte. »Und in diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Abend. Weihnachten rückt schnell heran und ich habe noch eine Menge zu erledigen.«
    »Geh schon«, winkte Warton ab. »Und nimm deine widerlich gute Laune mit.«
    Wieder musste Helmsley lachen. Die Freunde verabschiedeten sich und kurze Zeit später war er weg, nur noch der Nachhall eines gepfiffenen Weihnachtsliedes hing in der Luft.
    »Ich frage mich allerdings tatsächlich«, begann Warton, während er Helmsleys Gestalt gedankenvoll nachsah. »Was genau würde passieren, falls Helmsley wirklich eine Frau fände, die seine Anforderungen erfüllt?«
    »Eine Frau mit Temperament, die seinen Verstand herausfordert«, fiel Oliver ein. »Ich wage zu behaupten, dass eine solche Frau jede Menge anderer Eigenschaften aufzuweisen hätte, die Helmsley nicht ganz so bezaubernd fände.«
    »Meiner Erfahrung nach neigen temperamentvolle Frauen zu Dickköpfigkeit und Beharrlichkeit. Und sind nicht unbedingt besorgt um Anstand und Sittlichkeit. Nicht im Entferntesten die Art von Frau, die sich zur Duchess eignet. Natürlich könnte es durchaus sein, dass er so etwas zu schätzen weiß.« Cavendish dachte einen Augenblick nach. »Oder«, er grinste, »es würde ihn in den Wahnsinn treiben.«
    Ein köstlicher Gedanke.
    Lange Zeit schwieg das Trio.
    »Eigentlich ist es wirklich schade...«, ergriff Warton das Wort.
    »Genau das dachte ich auch gerade«, sagte Oliver langsam.
    Wartons Stirn zog sich in Falten. »Mir fällt leider niemand ein.«
    »Niemand, dessen Bekanntschaft er nicht bereits gemacht hätte.« Oliver schüttelte den Kopf. »Es müsste also jemand sein, den er noch nie zu Gesicht bekam.«
    »Das wäre das Mindeste, was wir für ihn tun könnten ...«
    »Im Namen der Freundschaft und im Sinne des bevorstehenden Festes der Liebe...«
    »Was?« Cavendish klang durch und durch verwirrt. »Was ist das Mindeste, was wir tun können?«
    »Na, Helmsley genau das geben, was er sich wünscht.« Oliver grinste. »Die Frau seiner Träume.«
    »Eine brillante Idee.« Warton seufzte resigniert. »Eine Schande, dass wir nichts tun können.«
    »Ich hätte da eine Cousine, die jeden Moment aus Italien eintreffen müsste«, überlegte Oliver.
    »Eine Cousine?« Wartons Miene hellte sich auf. »Ist sie nach Helmsleys Geschmack?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Oliver dachte nach. »Meine Mutter korrespondiert regelmäßig mit ihr, doch wir haben sie seit Jahren nicht gesehen. Meiner Erinnerung nach war sie etwas stämmig, mit Sommersprossen, roten Haaren, eher still. Kein besonders hübsches Kind, doch von durchaus angenehmem Wesen, so weit ich mich erinnere.«
    »Vielleicht hat sie sich verändert?«, fragte Cavendish hoffnungsvoll.
    »Vielleicht. Sie ist inzwischen fünfundzwanzig...«
    »Und noch nicht verheiratet?«, erkundigte sich Cavendish.
    »Nein. Ihres Vaters Missfallen darüber ist übrigens auch das einzige Thema, welches Mutter öfter einmal in ihren Briefen erwähnte.«
    »Nicht verheiratet, mit fünfundzwanzig Jahren?« Cavendish verzog den Mund. »Das ist ein schlechtes Zeichen.«
    »Ich bezweifle, dass sie unseren Zwecken dienlich wäre.« Oliver zuckte mit den Schultern. Fionas Brief mit der Ankündigung ihres Eintreffens war knapp gewesen und hatte keinerlei Aufschluss über den Charakter der jungen Dame gegeben. Oder warum sie nach beinahe zehn Jahren beschlossen hatte, nach England zurückzukehren. Ihr Vater war allerdings vor einigen Monaten gestorben und

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