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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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möglicherweise wollte sie deshalb heimkehren. »Außerdem wäre ich doch etwas zögerlich, ein Mitglied der Familie für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen.«
    »Wie schade. Es wäre mir ein großes Vergnügen, Helmsley wenigstens einmal den Kopf verlieren zu sehen — wegen einer Frau, die genau so ist, wie er sie sich angeblich wünscht. Es wäre das ideale Weihnachtsgeschenk.« Langsam breitete sich ein Grinsen auf Wartons Gesicht aus. »Und es würde ihn wahnsinnig machen.«

Erstes Kapitel
     
    Sechs Tage später...
     
    »Was soll ich nur tun, Oliver?« Miss Fiona Fairchild lief unruhig im Salon ihres Cousins auf und ab, ohne sich weiter um seinen amüsierten, oder vielleicht auch ratlosen, Gesichtsausdruck zu kümmern.
    Fiona und ihre Schwestern waren vor weniger als einer Stunde in Begleitung der Contessa Orsetti eingetroffen, die sich großmütig anerboten hatte, die jungen Damen auf der Reise aus Italien zu begleiten. Sie wollte ohnehin nach England reisen und beteuerte, es bereite ihr keinerlei Umstände. Tante Edwina hatte das Grüppchen mit einer Begeisterung begrüßt, die Fionas Herz erwärmt und sie mit beträchtlicher Erleichterung erfüllt hatte. Zum einen war-Tante Edwina dankenswerterweise ganz anders als die herrische und anmaßende Contessa. Zum anderen hatten ihre Tante und ihr Cousin kaum Zeit gehabt, sich auf ihren Besuch vorzubereiten, und es waren doch mehr als ein Dutzend Jahre seit ihrer letzten Begegnung vergangen. Nachdem die Contessa ihren Abschied genommen hatte, wurden die jüngeren Mädchen auf ihre Zimmer geschickt, um sich einzurichten. Fiona hatte es vorgezogen, im Salon auf die Rückkehr ihres Cousins Oliver zu warten.
    Seine Begrüßung war ebenso warm wie die seiner Mutter gewesen, doch Fiona hatte keine Zeit für Höflichkeiten. In Wahrheit hatte sie überhaupt keine Zeit zu verlieren. Sie befand sich in einer höchst kritischen Notlage, und Oliver war vielleicht ihre letzte Rettung.
    »Ich weigere mich, einen Mann zu heiraten, den ich noch niemals gesehen habe. Und dann auch noch einen Amerikaner. Er würde vermutlich in seinem Heimatland leben wollen und ich habe schon zu viele Jahre außerhalb Englands verbracht. Hier ist mein Zuhause und ich habe es mehr vermisst, als ich sagen kann.«
    Oliver lehnte sich leger an den Kamin und musterte sie eingehend. »Aber du hast nicht grundsätzlich etwas gegen die Ehe einzuwenden?«
    »Natürlich nicht. Ich wünsche mir sogar zu heiraten. Was sollte ich denn sonst tun? Ich bin eine recht gute Partie, weißt du.« Sie wandte sich ihm zu und zählte die Punkte an ihren Fingern auf. »Ich stamme aus guter Familie. Ich kann einen Haushalt führen. Ich bin eine hervorragende Gastgeberin. Ich spreche drei Sprachen fließend und einige weitere hinlänglich. Und der Blick in den Spiegel verrät mir, wie es auch schon diverse Verehrer getan haben, dass ich auch noch hübsch bin.«
    »Du bist nicht mehr so... rundlich und sommersprossig, wie du als Kind warst«, murmelte Oliver. »Du hast dich gut entwickelt. Ziemlich gut sogar.«
    »Überraschenderweise.« Sie grinste zufrieden, als sei sie in der Tat froh darüber, wie sie sich entwickelt hatte. »Danke, Cousin.« Dann verschwand ihr Lächeln abrupt wieder. »Was soll ich nur tun?«
    Oliver zog die Augenbrauen zusammen. »Ich kann nicht glauben, dass Onkel Alfred dich in eine solche Lage gebracht hat.«
    »Unglücklicherweise glaubte er, das Beste für mich zu tun. Jahrelang ermunterte er mich immer wieder, mir doch einen Ehemann zu suchen. Und dann wurde er krank.«
    »Ich gehe davon aus, dass es Angebote gab?« Olivers Blick wanderte anerkennend über seine Cousine, die sich ihrer Reize durchaus bewusst zu sein schien.
    Ihre Figur war nicht mehr stämmig, sondern wohlgeformt und reizvoll üppig; das Haar war von einem hellen, beinahe orangeroten Ton zu einem satten Mahagoni gedunkelt; intelligente grüne Augen, die in den Winkeln leicht nach oben geneigt waren; und ein Porzellante in t, der lediglich von einem Häufchen ärgerlicher Sommersprossen auf ihrem Nasenrücken getrübt war, den Männer aber merkwürdigerweise bezaubernd zu finden schienen. Fiona Fairchild war eine echte Schönheit geworden, und sie wusste es auch. War sie nicht schon mit Renaissance-Gemälden verglichen worden?
    Dennoch, sie hätte ebenso gut hässlich wie die Nacht sein können, es half alles nichts.
    »Ja, selbstverständlich.« Sie winkte ab. »Abgesehen von den bereits erwähnten Attributen bin ich auch

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