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Glücksspiel der Liebe

Glücksspiel der Liebe

Titel: Glücksspiel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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unhöflich, einer Frau gegenüber, deren Bett man einst geteilt hatte, zuzugeben, dass man noch nie verliebt war. Er seufzte. »Nein. Nie.«
    »Du lieber Himmel, Jonathon, so unglaubhaft es scheinen mag, aber jetzt siehst du noch bekümmerter aus als vorhin.« Sie lächelte, neigte sich noch näher zu ihm und legte ihm die Hand auf den Arm. »Ich habe dich auch nie geliebt, also mach nicht so ein betrübtes Gesicht. Als müsstest du fürchten, mir durch dieses Eingeständnis das Herz zu brechen.«
    Erleichterung durchfuhr ihn. Wenn auch... » Nicht mal ein bisschen?«
    Sie musste lachen. »Vielleicht ein bisschen. Und du?«
    »Mehr als ein bisschen.« Er hob ihre Hand an die Lippen. »Wie hätte ich nicht deinem Zauber erliegen können?«
    »Ja, wie?«, entgegnete sie trocken. »Wie dem auch sei, wir beide wissen, dass du ein Lügner bist. Und der Beweis dafür ist dein derzeitiger jämmerlicher Zustand. Das, mein Lieber, ist wahre Liebe.«
    Er zog eine Grimasse. »Dann habe ich bisher wirklich nichts verpasst.«
    »Jonathon.« Sie sah ihn ungläubig an. »Du hast... alles verpasst. Jedes Gefühl, jedes Empfinden wird durch die Liebe verstärkt. Ja, es stimmt, man spürt mehr Elend und mehr Zweifel und mehr Unsicherheit, und ja, man läuft Gefahr, sich wie ein vollendeter Narr zu benehmen. Doch die Freuden der Liebe sind ebenso ausgeprägt und maßlos. Zum einen ist da dieses wundersame Gefühl tief im Inneren.« Ihre Hand tastete abwesend nach dem Anhänger, den sie an einer Kette trug, und spielte damit. »Als hätte ein Teil von dir immer gefehlt, ohne dass du es merktest, und nun bist du zum ersten Mal vollständig.« Sie starrte blicklos in die Ferne auf etwas, das nur sie allein sehen konnte. Jonathon fragte sich, ob sie wohl immer noch mit ihm sprach oder eher mit sich selbst. »Näher kann man dem wahren Glück auf Erden nicht kommen.« Ihre Blicke trafen sich. »Das hast du verpasst.«
    Er wusste nicht so recht, was er ihr entgegnen sollte.
    »Und darüber hinaus werde ich Gott dafür danken, sollte ich jemals wieder das Glück erfahren, mich so elend zu fühlen wie du jetzt.« Sie holte tief Luft und war nun wieder gefasst. Freundlich lächelte sie ihn an. »Beschreibt das deine Gefühle in etwa?«
    »Besser, als ich sagen kann.« Er schüttelte den Kopf. »Ich könnte es selbst nicht so gut in Worte fassen.«
    »Vielleicht fiele es dir leichter auf Papier? Immerhin bist du ein Schriftsteller.«
    »Ein bisschen habe ich das in unserem Buch getan. Es war nicht meine Absicht, aber ich erkenne dennoch meine Gefühle in den Worten wieder. Es ist möglicherweise das Beste, was ich bisher geschrieben habe. Ich war... inspiriert.« Hilflos blickte er sie an. »Was soll ich denn jetzt machen, Judith?«
    »Fragst du mich um Rat?« Sie hob eine Augenbraue. »Schon wieder?«
    »Beim letzten Mal hast du mir nicht sehr geholfen.«
    »Nein?« Judith sah nachdenklich zu Fiona, die immer noch in den Armen eines anderen tanzte. »Ich glaube, ich riet dir, dich mit ihr anzufreunden. Richtig? Dir deiner Gefühle für sie bewusst zu werden.«
    Jonathons Blick folgte dem von Judith. »Wie ich schon sagte. Der Ratschlag war nicht besonders hilfreich.«
    »Oder du hast ihn nicht richtig befolgt.«
    »Das wäre auch möglich«, gestand er ein. »Obwohl ich denke, dass wir in der Tat Freundschaft geschlossen haben.«
    »Freundschaft ist ein wunderbarer Beginn.«
    » Judith...«
    »Wie könnte ich dir widerstehen? Du siehst so mitleiderregend aus wie ein Hundewelpe, der sich verlaufen hat.« Sie seufzte. »Und du brauchst ganz offensichtlich Unterstützung. Von deinen Freunden wirst du die sicherlich nicht erwarten können. Keiner von ihnen war, soweit ich informiert bin, bislang besonders erfolgreich beim schöneren Geschlecht.
    Es ist schmerzlich offenkundig, dass du diese Frau liebst. Wenn du nicht möchtest, dass sie einen anderen heiratet und für immer aus deinem Leben entschwindet, musst du ihr sagen, was du empfindest.«
    »Das klingt so einfach«, murmelte er.
    Sie verdrehte die Augen. »Ich bezweifle, dass das auch nur im Geringsten einfach wird. Du hast dich schrecklich benommen, weißt du. Ich empfehle dir ein gerüttelt Maß an Unterwürfigkeit und das Erflehen von Verzeihung.«
    Er schnaubte. »Entschuldigen werde ich mich, aber unterwürfig werde ich auf keinen Fall sein, noch werde ich sie anflehen. So etwas habe ich mein ganzes Leben noch nicht getan.«
    »Das stimmt allerdings.«
    Fiona lachte über etwas, das ihr

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