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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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den Mann aus dem Weg zu räumen, von dem er mittlerweile wusste, dass er nicht sein Vater war. Dafür benutzte er Gift, wie seine Mutter später richtig vermuten sollte.
    Mit der Ermordung des alten Earls hatte Margrave zwar einen Rivalen um Indias Gunst beseitigt, aber das angestrebte Ziel nicht erreicht. Er hatte nicht erwartet, seine Mutter würde das Mädchen fortschicken. Detailliert schilderte er, wie er seiner Schwester nach Chipping Campden nachgereist war, den liebestollen Mr Olmstead zu einem Wettrennen überredet und den steinernen Wall erhöht hatte. Bei jenem Sprung war Olmstead vom Pferd gestürzt, hatte sich beide Beine gebrochen und seine lüsternen Attacken auf India aufgeben müssen. Danach hatte Margrave erwartet, sie würde ihn nach Marlhaven begleiten. Stattdessen flüchtete sie nach London.
    Auch dorthin folgte er ihr und machte sich am Drury-Lane-Theater, an dem sie Arbeit gefunden hatte, unentbehrlich.
Als Mrs Garrety verkleidet, nahm er an ihrem beruflichen und privaten Leben teil. Er veranlasste sie, den Künstlernamen Parr anzunehmen – eine Abkürzung seines eigenen Namens Parrish. Ein anonymer Förderer der Theatertruppe, beeinflusste er alle Inszenierungen, die Organisation der Tourneen, Indias Aufstieg von den anfänglichen Nebenrollen zum Hauptfach. Wann immer sie gegen seine Bevormundung rebellierte, zwang er sie mit Selbstmordversuchen, bei ihm zu bleiben.
    Von dem Arrangement, das seine Mutter mit India getroffen hatte, wusste er nichts. Dass seine Schwester ihn schützen sollte, ahnte er nicht einmal. Ebenso wenig war er über Indias Arbeit für den Oberst informiert. Und dieses Geheimnis war Mr Kendalls Todesurteil. Für die häufigen Begegnungen zwischen India und diesem Gentleman sah Margrave nur einen einzigen Grund – Kendall begehrte sie. Und so verwandelte sich der Earl in die Frau, die Kendall kennen lernte, bevor er von gedungenen Mördern erschlagen wurde. Auf ähnliche Weise entledigte sich Margrave des zweiten vermeintlichen Nebenbuhlers Rutherford. Danach schnitt er ihm das Herz aus der Brust – und das lediglich, weil die Gefühle des Mannes seinen Zorn erregt hatten.
    Bei der Schilderung des Attentats auf den Prinzregenten drückte sich der Earl nicht mehr so klar aus. Offenbar fiel es ihm schwer, seine Gedanken zu ordnen.
    Aber letzten Endes hatten sie alle genug gehört und beratschlagten anschließend, wie sie vorgehen sollten. Ein Gerichtsprozess würde zu viel Aufsehen erregen und au ßerdem Lord und Lady Macquey-Howells Vernunftehe gefährden. Da sich die Dame nicht mit dem spanischen Konsul, sondern mit einer Frau eingelassen hatte, würde dies einen allzu peinlichen Skandal heraufbeschwören.

    Und so hatten sich India, Lady Margrave und die Mitglieder des Kompass Klubs zur Diskretion entschlossen.
    Nun las South voller Sorge eine quälende Angst in Indias Augen. »Woran denkst du?«
    »An die Gemälde.«
    »Die wurden vernichtet.«
    »Ja... alle, die wir auf Marlhaven fanden.«
    »Und die beiden, die West gestohlen hat.«
    »Vielleicht gibt es noch andere. Nicht einmal Margrave weiß, wie viele er gemalt hat und wo sie gelandet sind. Wenn sie durch irgendein unglückliches Missgeschick in Londoner Gesellschaftskreise geraten... Niemand würde glauben, ich habe dem Earl gegen meinen Willen Modell gestanden – und die dargestellten Szenen seien nur seiner Fantasie entsprungen.« Indias Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Auch du musst hin und wieder gewisse Zweifel hegen. So einfach ist es nicht, mit der Hure auf diesen Bildern verheiratet zu sein.«
    »India!«, stieß er hervor und spürte, wie sie an seiner Seite zusammenzuckte. Er bereute seinen scharfen Ton jedoch nicht. »Mit der Frau auf diesen Bildern bin ich nicht verheiratet. Sie existiert nicht. Das bist nicht du !«
    »Und India Parr bin ich auch nicht. Diese Person habe ich erfunden.«
    »Im Lauf der Zeit bist du India Parr geworden. Eine grandiose, erfolgreiche Schauspielerin.«
    »Und Diana Hawthorne?«
    »Von ihr hast du dich nicht losgesagt«, erwiderte er und zog sie an sich.
    »Aber diese Diana war ich nie.«
    »Doch, natürlich. Du hast die Hawthornes geliebt.«
    »Und Lady Diana Alexandra Parrish?«

    »Bloß ein Name. Das ist nicht die Frau, deren Platz du in deinem Leben einnehmen solltest. Dieses Schicksal wurde dir nicht bestimmt. Wäre es Lady Margrave gelungen, ihren Willen durchzusetzen, hättest du die Wahrheit niemals erfahren. Wie auch immer, das alles ändert nichts an

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