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Glut der Gefuehle - Roman

Glut der Gefuehle - Roman

Titel: Glut der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Eva Malsch
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das Abendessen vorzubereiten?«
    »Ja, natürlich.« Welch eine willkommene Ablenkung... Sie eilte zum Schrank, nahm ein Paar weiche Schuhe aus Glacéleder heraus und zog sie an. »Allzu lange wird es nicht dauern. Heute Morgen habe ich eine Suppe vorgekocht.« Bevor sie das Zimmer verließ, warf sie einen Blick über die Schulter. »Und nach der Mahlzeit wirst du mir endlich erklären, warum ich hier bin.« Ohne sein grimmiges Lächeln zu beachten, schloss sie die Tür hinter sich.
Die Suppe war viel nahrhafter als die Brühe, die sie dem Kammerdiener aufgetischt hatte. Zwischen großen Hühnerfleischstücken schwammen klein geschnittene Möhren, Kartoffeln und Selleriestreifen. Dazu servierte sie das Brot, das Mrs Simon erst an diesem Morgen gebacken hatte, cremige Butter und Honig. Inzwischen hatte South seine Grauschimmel und Griffin versorgt. Die Arme voller Pakete, kam er aus dem Stall zurück.
    »War Mr Darrow da draußen?«, fragte India.
    South nickte. »So ein armer Kerl! Er ist völlig durcheinander und weiß nicht, ob er hereinkommen oder im Stall schlafen soll.«
    Belustigt spähte sie an ihm vorbei, um festzustellen, ob der Kammerdiener seinem Herrn folgte. »Hättest du ihn doch zu einem richtigen Dinner eingeladen!«
    »Soeben erzählte er mir, er habe in der Dorftaverne gegessen – zusammen mit der Witwe Simon, wie ich vielleicht hinzufügen sollte.«
    Southerton legte die Päckchen auf den Küchentisch. »Darüber bin ich draußen gestolpert. Darrow erwähnte irgendetwas von Einkäufen, die Mrs Simon erledigt habe. In der Taverne sind ein paar Grogs durch seine Kehle geflossen. Also wird er glücklich und zufrieden bei den Pferden schlafen.«
    »Oh nein!«
    »Glaub mir India, ich will ihn nicht bestrafen. Es ist sein eigener Entschluss.«
    »Also gut.« India begann die Einkäufe auszuwickeln. »Willst du dich nicht setzen? Ich möchte nur rasch diesen Stoff begutachten. Allmählich braucht Katharina eine neue Garderobe. Da habe ich einige Ideen. Aber die konnte ich noch nicht zu Papier bringen.« Sie faltete eine karmesinrote Stoffbahn auseinander und
hielt sie an ihren Körper. »Was denkst du? Steht mir die Farbe?«
    South nahm an dem Tisch Platz und ergriff den Löffel. »Welche Katharina meinst du? Doch nicht die widerspenstige?« Ehe sie antworten konnte, deklamierte er Petruccios Text, den er vor Jahren in Hambrick Hall auswendig gelernt hatte:
    »Mein Seel, Ihr lügt, man nennt Euch schlechtweg
Käthchen,
Das lustge Käthchen, auch das böse Käthchen.
Doch, Käthchen, schmuckstes Käthchen in Europa,
Käthchen von Käthchenheim, du, Käthchen, goldnes
- Dukätchen sind Dukaten, drum Gold-Käthchen -,
Erfahre denn, du Käthchen Herzenstrost:
Weil alle Welt mir deine Sanftmut preist,
Von deiner Tugend spricht, dich reizend nennt,
Und doch so reizend nicht als dir gebührt,
Hat mich’s bewegt, zur Frau dich zu begehren.«
    Verblüfft sank India auf einen Stuhl.
    »Dein Mund steht sperrangelweit offen.« Lächelnd zeigte er mit seinem Löffel auf ihr Gesicht. »Soll ich dich füttern – oder Darrow holen, damit er das übernimmt? Vielleicht würde er sich über eine Gelegenheit freuen, dir heimzuzahlen, was du ihm angetan hast. Übrigens waren meine Anweisungen viel einfacher – ich beauftragte ihn, dich notfalls in deinem Schlafzimmer einzusperren. Wenn du glaubst, dein edler Charakter hätte ein Kompliment erhalten, musst du meinem Kammerdiener dafür danken. Ich hätte nämlich vermutet, du würdest ihn kurzerhand am Boden liegen lassen und die Kutsche allein nach London steuern.«

    Während sie ihn sprachlos anstarrte, kostete er die Suppe. Dann fügte er hinzu: »Und was die imposante Parade meiner Gespielinnen betrifft – die habe ich nicht hierher gebracht. Gewiss, in meinem Leben gab es einige Frauen. Immerhin bin ich dreiunddreißig. Aber ich bin mit keiner Einzigen nach Ambermede gefahren. Also meinte Darrow nicht mich, als er dir erzählte, was...«
    »Was mich so ärgerte?« Endlich gehorchte ihr die Stimme wieder.
    »Genau. Ist jetzt alles zwischen uns geklärt?«
    »Ja«, flüsterte India.
    »Deine Suppe wird kalt.«
    Verwirrt ergriff sie ihren Löffel.
    »Bevor du isst, solltest du vielleicht diesen Kleiderstoff von deinem Schoß entfernen.«
    »Ach ja... natürlich.« Sie stand auf, faltete das Tuch zusammen und trug es zusammen mit den anderen Paketen ins Wohnzimmer.
    Als sie in die Küche zurückkehrte, ließ sie sich auf dem Stuhl nieder und löffelte schweigend ihre

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