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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Protestgesang aus seinem misshandelten Magen.
    Vorsichtig setzte Drew sich auf, wobei er seinen schmerzenden Kopf mit beiden Händen festhielt. Der Whiskygestank in seiner Bibliothek dürfte den Wert seiner Sammlung beeinträchtigen, doch das war Drew herzlich egal.
    Er hatte Roslyn verloren, sie aufgegeben und seinem Rivalen überlassen.
    Was für ein Wahnsinniger er gewesen war, Haviland zu ermuntern! Nun, da er halbwegs nüchtern war, konnte er seinen idiotischen Anfall von Großmut nur bedauern.
    Ob Haviland ihr inzwischen seinen Antrag gemacht hatte? Und, falls ja, hatte sie angenommen?
    Was, in drei Teufels Namen, sollte er jetzt tun? Wenn Roslyn Haviland abgewiesen hatte, würde er sie erneut umwerben, beschloss Drew. Beim zweiten Versuch würde er sie dazu bringen, ihn zu heiraten, auch wenn sie ihn nicht liebte. Und danach würde er jeden Tag seines Lebens darauf verwenden, ihre Liebe zu gewinnen.
    Sie glaubte nicht, dass er sie jemals lieben könnte. Also musste er ihr zeigen, wie sehr sie sich irrte, und zwar dringend.
    Haviland durfte sie nicht bekommen, selbst wenn sie den Mistkerl liebte, denn Drew würde sie nie hergeben.
    Sollte er allerdings zu spät kommen …
    Mit einem leisen Stöhnen zog Drew seine Taschenuhr hervor und sah, dass es bereits nach Mittag war. Er musste zu Roslyn, aber vorher sollte er ein Bad nehmen.
    Mühsam stand er auf, schlurfte zur Tür und trat zögernd aus der Bibliothek.
    Sein Butler stand bereit und tat, als würde er Drews ramponiertes Äußeres ebenso wenig bemerken wie die blutunterlaufenen Augen.
    »Kann ich Ihnen helfen, Durchlaucht?«, fragte der Butler höflich und diskret.
    Die Stimme des Angestellten ließ Drew zusammenfahren, denn sein Kopf ertrug nicht das winzigste Geräusch. »Ja, Foslett. Sorgen Sie bitte dafür, dass mir ein Bad eingelassen wird, und dann brauche ich in einer Stunde meinen Zweispänner. Außerdem muss die Bibliothek geputzt und ausgeräuchert werden, sofort.«
    »Sehr wohl, Durchlaucht. Möchten Sie Ihre Post sehen? Heute Vormittag kamen zwei Briefe für Sie. Einer ist von Lady Freemantle.«
    Constance, war Drews erster Gedanke, und ihm wurde mulmig, als er das Siegel brach und die kurze Mitteilung las.
    Ihre Ladyschaft berichtete, dass Constance die Nacht recht wohl geruht hätte und sich heute Morgen ein wenig besser zu fühlen schien. Auch der Arzt war zuversichtlicher, dass seine Patientin wieder genesen würde.
    Das war immerhin ein kleiner Trost, dachte Drew finster.
    »Danke, Foslett. Was war der zweite Brief? «
    »Der kam von Miss Roslyn Loring, Durchlaucht«, sagte der Butler und reichte Drew das gefaltete Pergament.
    Drews Herz vollführte einen Purzelbaum ... und schlug anschließend sehr unstet weiter, während er das Kuvert ungeduldig aufriss.
     
    Verehrter Duke,
     
    ich wäre erfreut, wenn Sie es heute Abend einrichten könnten, mich um acht Uhr in Fannys Privatresidenz aufzusuchen, Nummer el f, Crawford Place, Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu unterbreiten.
     
    Ihre Freundin, Roslyn.
     
    Hoffnung und Furcht rangen in ihm. Was hatte sie vor, dass sie ihn einlud, sich in Fannys Haus mit ihr zu treffen?
    Drew sah seinen Butler an. »Senden Sie eine Nachricht nach Danvers Hall, dass ich die Einladung gerne annehme.«
    »Die Nachricht kam nicht von Danvers Hall, Durchlaucht, sondern hier aus London. Soweit ich feststellen konnte, war es einer von Miss Irwins Dienern, der sie überbrachte.«
     
    Crawford Place, wie Drew von seinem Kutscher erfuhr, lag unweit des Hyde Parks. Drew war ziemlich überrascht, dass Fanny Irwin in einer solch gesetzten, vornehmen Gegend residierte. Noch überraschter aber war er, als er pünktlich zur verabredeten Zeit eintraf und ihm eine Dame öffnete, die eine goldene Halbmaske vor ihren leuchtend blauen Augen und einen weiten Umhang trug. Die verführerische, mysteriöse Schönheit war niemand anders als Roslyn.
    Sie trug ihr Haar offen, so dass ihr die goldblonden Locken weit über die Schultern fielen.
    »Durchlaucht«, sagte sie in einer leisen, rauchigen Stimme, während sie zur Seite trat, um ihn hineinzulassen. » Ich bin entzückt, dass Sie es einrichten konnten. Willkommen.«
    Bevor er etwas erwidern konnte, schloss Roslyn die Tür hinter ihm, wandte sich um und schwebte zur Treppe. Drew blieb wie angewurzelt am Treppenabsatz stehen und starrte ihr nach ' bis sie über die Schulter zu ihm zurückblickte und ihn zu sich winkte. Einen Moment lang zögerte er, bis er wieder bei Sinnen war

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