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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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auffallend schön sie klang, als sie mit Haviland sprach.
    Drew schüttelte energisch den Kopf. Er konnte unmöglich eifersüchtig sein. In Bezug auf Frauen war er niemals besitzergreifend, entwickelte nie derart hitzige Gefühle. Entsprechend konnte er Roslyn ihre Unterstellung, er besäße kein Herz, nicht einmal verdenken. Er war von hochnäsigen, aristokratischen Eltern dazu erzogen worden, emotional distanziert zu sein, und für ihn hatte sich nie ein Grund ergeben, daran etwas zu ändern.
    Gut, er war das eine oder andere NU verzückt gewesen, aber noch nie hatte er sich verliebt. Er glaubte sogar, dass er dazu gar nicht imstande war. Und wenn zahllose Frauen beteuerten, ihn zu lieben, so war deren Zuneigung doch mindestens ebenso sehr seinem immensen Reichtum und seinem hohen Titel wie seiner Person gewidmet.
    Warum er sich zu Roslyn Loring hingezogen fühlte, war dagegen unerklärlich, denn schließlich hatte er bereits manche Schönheit gekannt. Zweifellos war sein Problem rein physischer Natur, dachte Drew. Es war einfach zu lange her, dass er die Dienste einer Mätresse genossen hatte.
    Und vielleicht besteht da., Problem darin, dass du erstmals eine Frau erlebst, die eindeutig nicht an dir interessiert ist.
    Eine solche Situation war ihm gänzlich fremd. Was beinahe schon amüsant war. Stets hatte er es sich zur Regel gemacht, heiratswütige Frauenzimmer zu meiden, und zu denen zählte Roslyn Loring auf ihre Art zweifelsohne. Nur galten ihre Heiratspläne nicht ihm. Wäre er eitel, könnte er jetzt verletzt sein.
    Auf jeden Fall wollte sie nicht ihn. Sie wollte ihren Nachbarn. Und was das betraf, hatte sie vollkommen Recht: Es ging ihn nichts an.
    Er war merkwürdigerweise enttäuscht von Roslyn. Zugegeben, sie war nicht wie die übliche männerjagende Heiratswütige, die er kannte. Sie behauptete, ihre Motive wären reiner, dass sie Liebe wollte, nicht Vermögen oder Titel. Dennoch war sie auf der Jagd nach einem Ehemann und mithin nicht anders als die berechnenden Damen, bei denen es ihm eiskalt über den Rücken lief.
    Andererseits beeindruckte ihn ihre unverblümte Offenheit sehr. Ja, beinahe könnte er sie bewundern, weil sie von sich aus handelte und so zielstrebig war, selbst wenn ihm ihr Ziel nicht gefiel.
    Dann aber fiel ihm wieder ein, dass ihr Ziel eine Heirat war, und darüber konnte -Drew nur einen verächtlichen Laut ausstoßen und abrupt ins Haus zurückkehren.
    Er hatte allerdings nicht den Wunsch, zum Ball zurückzugehen. Stattdessen würde er sich in Marcus' Bibliothek verkriechen und sich an einem sehr großen Brandy gütlich tun ... bis er sich höflich verabschieden und den Rückweg nach London antreten durfte, wo er versuchen würde, die Schönste der Loring-Schwestern zu vergessen.

Viertes Kapitel
     
    Ich gebe zu, ich könnte mich im Duke geirrt haben. Er beweist mehr Charakter, als ich ihm anfangs zutraute.
     
    Roslyn an Fanny
     
    Glückstränen verschleierten Roslyn die Sicht, als sie in der Kutsche von Lady Freemantle Danvers Hall verließ. Winifred und sie waren unter den Letzten, die gingen, da Roslyn dort geblieben war, um das Hauspersonal zu instruieren, damit Arabella diese Aufgabe erspart blieb. Winifred war, wie immer, begeistert gewesen, den Ball zu beschließen.
    Vor zwei Stunden hatten die Schwestern sich zum Abschied zurückgezogen, zum letzten Mal.
    Eine halbe Stunde später war Lily mit Tess abgefahren. Es war allerdings weit nach Mitternacht, bis die Gästeschar sich allmählich auf den Heimweg machte.
    Nun waren die meisten Gäste fort, die Reihe der Kutschen ausgedünnt und die Angehörigen, wie die engsten Freunde, waren eben Richtung London abgefahren. Der Marquess of Claybourne eskortierte Marcus' lebhafte Schwester Eleanor und deren Tante, Lady Beldon. Fanny wurde von einem ihrer wohlhabenden Kavaliere begleitet. Und ihre Mutter Victoria war mit ihrem französischen Ehemann abgereist. Die Vachels planten, für vierzehn Tage im Stadthaus von Henris englischen Verwandten zu bleiben, bevor sie nach Frankreich zurückkehrten.
    Als Roslyn in der Eingangshalle stand, um der Braut und dem Bräutigam ein letztes Lebewohl zu wünschen, entdeckte sie plötzlich den Duke of Arden hinter sich. Sie hatte keine weitere Begegnung mit ihm herbeigesehnt. Folglich umarmte sie nun Arabella und Marcus herzlich und eilte dann gleich die Stufen hinunter zur wartenden Barouche von Winifred, die sich freundlicherweise bereit erklärt hatte, sie zu Tess zu fahren.
    Mit einem

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