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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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mehrere kleine Läden. Drew begleitete Roslyn in jeden einzelnen und übernahm die Befragung. Das Ergebnis fiel aus, wie er es erwartet hatte. Niemand hatte den Dieb gesehen.
    Roslyn war nicht gerade froh, sich geschlagen geben zu müssen. »Das ist so furchtbar! « , schimpfte sie , als Drew ihr zurück in den Zweispänner half. »Nun ist er uns schon zweimal entkommen.«
    »Ich weiß, aber für heute Nachmittag haben wir getan, was wir konnten.« Als er ein fernes Donnergrollen hörte, blickte er hinauf in den sich verdunkelnden Himmel. »Wir müssen zurück nach Freemantle Park. Ein Unwetter braut sich zusammen, und das sollte uns nicht im offenen Wagen erwischen.«
    »Wir können nicht einfach aufgeben! «, protestierte Roslyn.
    »Ich gebe nicht auf«, versicherte Drew ihr, während er die Pferde wendete. »Aber es gibt klügere Arten, eine Suche durchzuführen.«
    »Und die wären?«
    »Wir sollten zunächst herausfinden, wessen Livrée er trug. «
    »Wie können wir das? «
    Drew verschob die Antwort und trieb die Pferde an. Der Wind frischte spürbar auf, es roch bereits nach Regen, und er wollte Roslyn sicher zurückgebracht haben, ehe das Gewitter losbrach.
    »Ich werde einen Bow Street Runner engagieren, eineu richtigen Ermittler«, sagte Drew dann. »Überlegen Sie doch. Er musste sich seine Livrée irgendwo beschafft haben. Möglicherweise ist er in einem Haushalt als Diener angestellt. Und falls nicht, bringt es uns trotzdem weiter, wenn wir wissen, wo er sich sein Kostüm besorgt hat.«
    Sie wurde nachdenklich. »ja, das könnte wirklich besser sein. Aber ich möchte mich selbst an die Bow Street wenden. Sie haben bereits mehr als genug getan. «
    »Es macht mir nicht das Geringste aus.«
    »Vielleicht nicht, aber es ist nicht Ihre Angelegenheit.«
    »Zu der ich es allerdings mache.«
    »Durchlaucht«, sagte sie gereizt, »Winifred ist eine meiner engsten Freundinnen, und ich möchte diese Sache selbst regeln.«
    Er kniff den Mund zusammen. »Haben meine Unterrichtsstunden denn gar nicht gefruchtet? Ich hatte Ihnen doch erklärt, wie abschreckend Ihr autoritäres Gebaren auf Ihre Verehrer wirkt«, schalt er sie freundlich. »Stattdessen sollten Sie lieber die verzweifelte feine Dame mimen.«
    »Damit Ihnen die Rolle des Ritters in schimmernder Rüstung bleibt? «
    An etwa. Es bekommt der Selbstachtung eines Mannes, wenn man ihm bisweilen das Gefühl gönnt, heroisch zu sein.«
    Roslyn verdrehte die Augen. »Da wäre nur eine Schwierigkeit. Ich habe nicht den Wunsch, Ihre Selbstachtung zu stärken, geschweige denn Sie als meinen Verehrer zu gewinnen. «
    »Ich weiß. Was ich offen gesagt ziemlich erstaunlich finde. Wie viele Frauen würden die Hand eines Dukes abweisen?«
    Nun bedachte sie ihn mit einem vernichtenden Blick. »Ich wünsche nicht, dieses Thema zu besprechen. «
    »Und ich wünsche nicht, mein Engagement in dieser Angelegenheit weiter zu diskutieren. Sobald ich wieder in London bin, suche ich die Bow Street auf. Undjetzt sagen Sie einfach ganz vornehm >Danke<, meine Liebe, und halten Sie Ihren Mund.«
    »Na schön. Danke, Durchlaucht«, sagte Roslyn mürrisch.
    »Das war leider nicht vornehm genug«, konstatierte Drew. »Ich kann Ihnen helfen, und das wissen Sie auch.«
    Sie musste lächeln. »Nun gut, Sie haben gewonnen. Ich wäre dankbar für Ihre Hilfe.«
    Drew betrachtete sie zufrieden. Seit ihrem verunglückten Abschied letzte Nacht im Garten hatte er sich nichts sehnlicher gewünscht, als ihr Lächeln wiederzusehen. »Das war schon viel besser ... «
    Weiter kam er nicht, denn links von ihnen zuckte ein Blitz über den Himmel, dem ein krachender Donner folgte. Seine Pferde scheuten bedenklich und hetzten los, den Zweispänner hinter sich her reißend.
    Drew stieß ein Schimpfwort aus, fasste die Zügel fester und hatte Mühe, die Grauschimmel zu halten, als ein böiger Wind einsetzte. Beim zweiten Blitz, der beinahe zeitgleich mit dem Donnerschlag niederging, gerieten die Tiere in Panik und fielen in einen gefährlichen Galopp.
    Ihm blieb nichts weiter, als den Wagen, der in beängstigendem Tempo über die Landstraße raste, möglichst auf dem Weg zu halten.. Es war ihm gerade gelungen, die verschreckten Pferde etwas zu verlangsamen, als eines der Räder auf ein Schlagloch traf und laut knackte. Das Gefährt geriet so heftig ins Schwanken, dass Roslyn und er beinahe aus ihren Sitzen geschleudert wurden.
    Drew fing sie ab und hielt sie fest, während die Pferde immer noch viel zu

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