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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Er nahm sie bei den Oberarmen und drehte sie mit dem Rücken zu sich. Roslyn hätte gern darauf verzichtet, das klamme Korsett anzulegen, doch konnte sie schlecht ihre Wäsche hier lassen oder sie über dem Arm mit sich tragen. Also hob sie folgsam die Arme und erlaubte Arden, ihr das Kleidungsstück um den Oberkörper zu legen. Sie erschauderte, sobald die Feuchtigkeit durch ihr dünnes Hemd drang, und wand sich, als er die Tournüre unter ihre Brüste schob.
    »Halt still.«
    Zähneknirschend gehorchte sie ihm und stand regungslos da, während er die Haken schloss. Als sie jedoch seine Lippen fühlte, die über ihre nackte Schulter strichen, wirbelte sie herum und funkelte ihn wütend an. »Würdest du deine Unzüchtigkeiten bitte unterlassen! Wir müssen dringend reden. Die Situation ist mehr als ernst! «
    »Worüber müssen wir reden? «
    »Über unsere Verlobung, was sonst? Du stellst dich absichtlich dumm! «
    »Nein, ich verstehe dein Problem vollkommen. Genau wie du, sonst hättest du meiner Erklärung vor unseren unerwarteten Gästen widersprochen statt abzuwarten, bis wir wieder allein sind. «
    »Es ist ebenso sehr dein Problem wie meines! «, rief Roslyn.
    »Wohl war. Nur habe ich vor, mein Schicksal mit Fassung zu tragen. «
    Als er ihr auch noch mit ihrem Kleid helfen wollte, riss sie es ihm aus der Hand; kämpfte sich allein hinein und verzog das Gesicht, als die feuchten Ärmel sie frösteln machten.
    Während er sich seine Sachen anzog, biss Roslyn die Zähne zusammen, mürrisch und wütend, weil sie sich in diese ausweglose Lage gebracht hatte. Sie war furchtbar zornig auf sich, denn sie hatte sich geschworen, dem Duke fernzubleiben, und nicht wie eine Dirne in seinen Armen dahinzuschmelzen.
    Nicht minder wütend war sie auf ihn. Er hatte dafür gesorgt, dass sie den Verstand verlor, hatte sie verzaubert, so dass sie bereitwillig gegen jede Vernunft handelte.
    Doch sie würde sich nicht erlauben zu weinen. Erstens konnte sie Frauen nicht leiden, die bei jeder Gelegenheit in Tränen ausbrachen, und zweitens hatte sie das Desaster selbst herbeigeführt. Nun musste sie sich überlegen, was sie tun sollte.
    »Wie konnte ich das jemals geschehen lassen?«, jammerte sie leise vor sich hin.
    »Wie hättest du widerstehen können? «, entgegnete Arden. » Ich war fest entschlossen, dort fortzufahren, wo wir letzte Nacht aufgehört hatten.«
    Roslyn drehte sich zu ihm und starrte ihn fassungslos an. »Du hattest geplant, mich heute Nachmittag zu verführen?«
    Er grinste reumütig. »Nicht ganz. Nicht einmal ich habe die Macht, ein Unwetter herbeizurufen, wenn es mir passt. Aber ich war froh über die Chance, das Tempo meines Werbens zu beschleunigen.«
    »Sogar nachdem ich dir gesagt hatte, dass ich dich nicht heiraten würde?«
    »Ich hatte nie die Absicht, deine Ablehnung hinzunehmen. Und dich fast nackt in meinen Armen zu halten, war eine zu große Versuchung.« Er streifte seine Weste über und schloss die Knöpfe. »Hattest du ernstlich erwartet, ich würde die Hände von dir lassen, Liebste? Ich mag ein Gentleman sein, aber ich bin wahrlich kein Heiliger.«
    »Ich würde sagen, du bist auch kein wahrer Gentleman. Du versprachst, nicht über mich herzufallen.«
    »Und ich hielt mein Versprechen. Du wolltest, was geschehen ist.«
    Sie verzog schmerzlich das Gesicht, bevor sie trotzig das Kinn reckte. »Ich nehme den Antrag nicht an, Durchlaucht.«
    »Gewiss nimmst du ihn an«, entgegnete er mit der kühlen Gelassenheit eines Mannes, der stets bekam, was er wollte. » Du hast gar keine andere Wahl. «
    »Es gibt immer eine Wahl«, beharrte sie stur.
    »Nicht für Angehörige unseres Standes. Heirat ist die ehrenhafte Vorgehensweise für einen Gentleman, nachdem er die Unschuld einer Dame genommen hat. Und die betreffende Dame unterliegt den Konventionen umso mehr. Eine Verlobung ist der einzige Weg, deinen Ruf zu wahren.«
    Roslyn fiel nichts ein, was sie dagegen sagen konnte. Obwohl sie sich über seine Selbstherrlichkeit ärgerte, wusste sie, dass Arden entschlossen war, ihr Ansehen zu schützen. Dennoch fand sie es unerträglich, dass er gezwungen war, ihr einen Antrag zu machen.
    »Ich lasse nicht zu, dass du meinetwegen ein solches Opfer bringst«, sagte sie schließlich.
    »Ich bin nicht sicher, ob es für mich ein Opfer wäre. «
    »Ist es. Sollte ich deinen Antrag annehmen, wirst du mir vorhalten, dich gegen deinen Willen zur Ehe genötigt zu haben,
    Er schüttelte nur amüsiert den Kopf. »Ganz

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