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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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und gar nicht. Vielmehr empfinde ich es als große Beruhigung, dass du mich nicht wegen meines Titels und meines Vermögens heiratest. «
    »Das ist nicht witzig, Durchlaucht! «
    Auf einmal sah er sie mit seinen durchdringenden grünen Augen an. »Dem stimme ich zu, aber es ist auch kein Anlass zur Traurigkeit, Liebste.«
    Da jede weitere Diskussion sinnlos war, wandte Roslyn sich unglücklich ab, um ihre Schuhe und Strümpfe zu holen.
    »Meinst du nicht, eine Ehe wäre einer ruinierten Reputation allemal vorzuziehen? «, fragte der Duke.
    »Nein!«, konterte sie und sank auf den Stuhl vorm Kamin, um ihre Strümpfe anzuziehen. Auf keinen Fall würde sie Arden in eine Ehe zwingen, die ihm zuwider war. Und ebenso wenig würde sie sich selbst zwingen, einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte. Es gab nur eines, was sie sich von ihrer künftigen Ehe erwartete: zu lieben
    und geliebt zu werden. Sie hatte stets geschworen, sich nicht mit weniger zufriedenzugeben. Heiratete sie aber den Duke, müsste sie diesen Traum aufgeben.
    »Bevor du ablehnst, solltest du vielleicht an deine Schwestern denken«, sagte er. »Können sie sich einen weiteren Skandal in der Familie leisten?«
    Roslyn erschrak. Jeder Skandal, den sie verursachte, hätte auch für ihre Schwestern Folgen.
    »Und was ist mit deiner Akademie?«, fragte Arden. »Wie werden sich die Gerüchte auf deine Stellung dort auswirken?«
    Beinahe hätte sie laut aufgestöhnt. Falls sich ihre Affäre mit dem Duke herumsprach, müsste sie ihre Tätigkeit aufgeben. Die Eltern ihrer Schülerinnen würden niemals zulassen, dass eine Dirne ihre kostbaren jungen Töchter unterrichtete, womit sie nur Recht taten. Ärgerlich zurrte Roslyn an ihrem Strumpf und stieß dabei eine Beschimpfung aus, die keine Lady kennen, geschweige denn laut aussprechen sollte.
    Arden, der sowohl ihren Ausbruch als auch seine durchnässte Krawatte ignorierte, setzte sich auf einen anderen Stuhl, um sich seine Strümpfe und Stiefel anzuziehen. »Du musst zugeben«, fügte er versöhnlich hinzu, »dass eine Verlobung mit einem Duke in den Augen der feinen Gesellschaft eine Vielzahl von Sünden tilgt.«
    Roslyn richtete sich abrupt auf und verschränkte kämpferisch die Arme vor der Brust. »Mag sein, aber du liebst mich nicht, und ich liebe dich nicht. «
    »Wir haben zumindest Freundschaft. Wir genießen die Gesellschaft des anderen. Und ich gehe davon aus, dass unser Eheleben nur sehr selten langweilig wird. «
    Dieses Argument konnte sie nicht widerlegen. Sie genoss seine Gesellschaft sehr. Und zweifellos wäre ein Zusammenleben mit Arden aufregend.
    Doch wie lange?
    Ihre Erwartungen an die Ehe klafften weit auseinander, wie Roslyn wusste. Er wollte nur eine Frau, um einen Erben zu zeugen. Sie wollte eine richtige Familie, Kinder, die sie liebevoll mit ihrem Ehemann gemeinsam großzog. Arden war nicht der Mann, der großen Wert auf Familie legte.
    Und auf was für eine Ehe konnten sie ohne Liebe hoffen? Würde er von ihr erwarten, die ehelichen Pflichten zu erfüllen, ihm Kinder zu schenken, seinen Haushalt zu führen, seine Gesellschaften zu planen und über seine Affären hinwegzusehen? Würde er sie auf seinem Landsitz zurücklassen, während er sich mit seiner neuesten Geliebten in London vergnügte?
    Sie konnte den Gedanken an einen betrügerischen Ehemann nicht ertragen-. Ihre Mutter hatte einen Großteil der zweiundzwanzigjährigen Ehe unter den Seitensprüngen ihres Vaters gelitten. Nicht bloß hatte Sir Charles kein Geheimnis aus seinen Liebeleien gemacht, er hatte sie seiner Frau sogar direkt vorgeführt.
    Würde Arden seine Affären genauso offen ausleben und seine Duchess zum Objekt von Klatsch und Mitleid, machen?
    Dieses Thema war ein kleines bisschen zu peinlich für Roslyn, um es gerade jetzt anzusprechen.
    Und dann unterbrach er ihre düsteren Gedanken mit einer beiläufigen Bemerkung. »Ach komm, unsere Ehe wäre nicht so schlimm.«
    »Wie kannst du das behaupten? «, erwiderte Roslyn gereizt. »Meiner Meinung nach ist ein überzeugter Junggeselle kaum geeignet, ein Qualitätsurteil über eheliche Verbindungen abzugeben. «
    »Du musst gestehen, dass wir physisch sehr gut zusammenpassen.«
    »In einer Ehe geht es um weit mehr als physische Übereinstimmung! «
    »Vielleicht aber es ist immerhin schon mal mehr, als ich mir je von meiner Braut erhoffte. Es ist einer deiner größten Vorzüge, dass du dich eher wie eine Mätresse verhältst denn wie eine Ehefrau. Von Damen wird

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