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Glut in samtbraunen Augen

Glut in samtbraunen Augen

Titel: Glut in samtbraunen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts
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gelang, ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen, würde sie der Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, früher oder später erliegen.
    Zwei Tage vergingen. Tage, in denen Vanessa ihren frisch angetrauten Ehemann kaum zu Gesicht bekam, weil er sich entweder in seinem Arbeitszimmer aufhielt oder geschäftlich unterwegs war. Vanessa konnte nicht behaupten, dass sie dies sonderlich störte, im Gegenteil: Angesichts der Tatsache, dass ihr Körper sofort reagierte, wenn Cesare auch nur in der Nähe war, tat ihr dieser Abstand durchaus gut.
    Froh war sie auch darüber, dass er sogar darauf verzichtete, gemeinsam mit ihr in einem Bett zu schlafen. Zwar nächtigte sie in seinem Schlafzimmer, doch hatte er sich bereit erklärt, mit dem großen Sofa Vorlieb zu nehmen, das sich im anderen Teil des riesigen Raumes befand.
    Das hatte Vanessa natürlich gefreut, gleichzeitig aber auch überrascht, und sie fragte sich, wieso er sich in dieser Hinsicht plötzlich derart zuvorkommend verhielt. Aber er würde seine Gründe dafür haben, dessen konnte sie sicher sein. Ein Mann wie Cesare tat nichts ohne Grund.
    Als sie nun – es war Mittag und ein wundervoller sonniger Tag – in den Garten hinaus trat, um ein wenig frische Luft zu schnappen, wähnte sie sich zunächst allein, und ihre Gedanken wanderten zu ihrer Nichte. Sie hatte gestern Abend mit Sam telefoniert, der noch immer fürchtete, dass man ihm Grace wegnehmen würde. Vanessa konnte ihm nicht sagen, dass seine Sorgen unbegründet waren, denn dann hätte er den Grund wissen wollen. Und weder Sam noch Grace durften je erfahren, welches Opfer sie gebracht hatte, um sie zu schützen. Zunächst einmal wussten die beiden lediglich, dass sie wegen eines Jobs in die Toskana gereist war, wo sie vorerst auch würde bleiben müssen. Alles Weitere musste sich erst zeigen, doch das Wissen, dass es nicht mehr lange dauern konnte, bis Carl Mason verkündete, keinerlei Interesse mehr an seiner leiblichen Tochter zu haben, beruhigte Vanessa. Onkel Charles würde sich innerhalb eines Monats nach der Hochzeit darum kümmern, so sah es die Vereinbarung vor.
    Die Summe, die Cesare ihr nach der Trauung anweisen ließ, hatte sie inzwischen bereits erhalten und ihre Bank telefonisch beauftragt, das Geld von ihrem Konto zu nehmen und auf einem speziellen Sparbuch für Grace anzulegen, damit diese später als Erwachsene finanziell in jedem Fall abgesichert war.
    Der Preis, den Vanessa dafür gezahlt hatte, war hoch, aber wenn so wenigstens …
    Ein leises Schluchzen ganz in der Nähe riss sie aus ihren Gedanken. Besorgt sah sie sich um und erblickte die kleine Enkelin von Cesares Haushälterin. Lächelnd ging sie vor der Kleinen in die Hocke. „Was ist denn los?“, fragte sie sanft. „Warum weinst du denn?“
    Die Kleine schaute sie aus ihren großen dunkeln Augen an, erwiderte aber nichts. Als Vanessa die Hand ausstreckte, um ihr übers Haar zu streichen, wich sie furchtsam zurück und lief davon.
    Vanessa schüttelte den Kopf. Sie fragte sich, was das Kind so menschenscheu und ängstlich gemacht hatte. Und warum es nie ein Wort sprach.
    „Bitte nehmen Sie es Felicia nicht übel“, hörte sie da Giovannas Stimme hinter sich.
    „Natürlich nicht“, erwiderte sie behutsam. „Aber …“ Lächelnd deutete sie auf eine Parkbank, die vor der Rosenhecke stand, welche den Garten umgab. „Wollen wir uns nicht eine kleine Pause gönnen?“
    Giovanna wirkte noch unsicher, doch schließlich ließ sie sich von Vanessas Freundlichkeit umstimmen, und die beiden Frauen setzten sich.
    „Und jetzt erzählen Sie: Was liegt Ihnen auf dem Herzen, Giovanna? Es hat etwas mit Ihrer Enkelin zu tun, nicht wahr?“
    Seufzend rang die ältere Frau die Hände. „Ich mache mir Sorgen um sie. Die letzte Zeit war nicht gerade leicht für das kleine Lämmchen.“ Sie sah Vanessa direkt an. „Sie müssen wissen, dass meine Tochter, also Felicias Mamma , einen schweren Unfall hatte. Sie liegt im Krankenhaus, und die Ärzte können nicht absehen, wann sie wieder richtig gesund sein wird. Und ob überhaupt …“ Aufschluchzend vergrub sie das Gesicht in die Hände, blickte aber kurz darauf wieder tapfer auf. „Und da Felicias Vater seine Familie schon vor langer Zeit im Stich ließ, hat meine Enkeltochter jetzt niemanden außer mir. Deshalb ist sie auch hier. Signor Sanguetti hat sogar angeboten, mich für die nächste Zeit von all meinen Aufgaben freizustellen, doch das wollte ich nicht. Wichtig ist für mich nur,

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