Glut in samtbraunen Augen
schlang die Beine um ihn, drängte ihn stumm, sie nicht länger warten zu lassen. Doch erst als sie mit heiserer Stimme flehend seinen Namen rief, begann er, sich kraftvoll in ihr zu bewegen, bis sie glaubte, vergehen zu müssen vor Lust.
Sie hörte jemanden hemmungslos stöhnen und erkannte erst dann, dass sie selbst es war, die diese Laute der Erregung von sich gab. Doch es kümmerte sie nicht. Nichts war mehr von Bedeutung, nur noch Cesare und sie.
Und dann, mit einem letzten kraftvollen Stoß, trug er sie hinauf in Sphären, die sie noch nie zuvor betreten hatte. Für einen Moment schienen sie eins zu werden, während Wogen reinsten Glücks durch ihre Adern pulsierten.
Nach diesem unglaublichen Taumel der Gefühle schloss Vanessa erschöpft die Augen. Erneut drang ihr der Duft des Badeöls in die Nase, und sie hörte Cesare, der neben ihr im Whirlpool saß und noch immer schwer atmete. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie wieder klar denken konnte. Doch dann ebbten auch die letzten Wellen der Leidenschaft endgültig ab, und ihr Herzschlag normalisierte sich. Gleichzeitig schien auch ihr Verstand einzusetzen, und sie stellte sich die unbequeme Frage, was um Himmels willen sie da gerade getan hatte.
Sie musste den Verstand verloren haben, mit Cesare zu schlafen – mit dem Mann, der ihre Eltern auf dem Gewissen hatte!
Sicher, im Grund war das von Anfang an so vorgesehen gewesen: Der Vertrag ihres Onkels sah bei dieser Zweckehe eindeutig auch Intimitäten vor, da hatte sie sich nie etwas vorgemacht.
Das eigentlich Schlimme daran war etwas anderes – sie hatte es genossen! Es war, als hätte Cesare ihr eine ganz neue Welt eröffnet. Selbst jetzt spürte sie noch den Nachhall der Gefühle, die er in ihr ausgelöst hatte. Es war, als hätte sie zum ersten Mal in ihrem Leben mit einem Mann geschlafen. Was war es nur für eine Ironie des Schicksals, dass ihr das ausgerechnet mit dem Mann passieren musste, der so viel Leid über ihre Familie gebracht hatte.
Entsetzt sprang sie aus dem Wasser und begann hastig, sich abzutrocknen. Nein, das hätte niemals passieren dürfen!
Sobald sie einigermaßen trocken war, nahm sie ihre Kleidungsstücke auf, die sie vorhin ausgezogen hatte, und streifte sie in aller Eile über.
„Was tust du da, bella gioia ?“, fragte Cesare, der weiterhin im Whirlpool lag und sie amüsiert beobachtete.
„Das geht dich gar nichts an!“, gab sie harsch zurück. Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen traten. Cesare brauchte gar nicht so zu tun, als wüsste er nicht, wie es in ihr aussah! Er hatte von Anfang an gewusst, wie sehr sie sich dagegen sträubte, mit ihm intim zu werden. Es hatte ihm eine diebische Freude bereitet, mit ihren Gefühlen zu spielen, um sie am Ende herumzukriegen. Nun hatte er es geschafft – welche Erfüllung musste es ihm bereiten, jetzt eine solche Macht über sie zu besitzen!
Sie schlüpfte in ihr letztes Kleidungsstück und stürmte erst aus dem Bad und anschließend auch aus dem Schlafzimmer. Sie musste jetzt einfach Cesares irritierender Nähe entkommen, musste allein sein, allein mit sich und ihren Gedanken.
Erst als sie draußen im Garten war und ihr die kühle Nachtluft ins Gesicht wehte, ließ sie ihren Tränen freien Lauf. Sie hoffte nur, dass Cesare ihr nicht folgen würde. Er sollte sie nicht weinen sehen, und außerdem – was hätte sie ihm schon sagen sollen? Die Lage war so verfahren, dass sie fürchtete, ihm nie wieder in die Augen blicken zu können.
Die Situation erschien ihr derat aussichtslos, dass sie einfach keinen Ausweg mehr sah. Sie wandte den Blick zum Himmel. Michelle, bitte, kannst du mir nicht einen Rat geben? Ich weiß einfach nicht mehr weiter …
Doch ihre Schwester würde ihr nie wieder einen Rat geben können. Michelle war tot. Und ich habe mir geschworen, alles dafür zu tun, dass es der kleinen Grace gut geht, dachte Vanessa niedergeschlagen.
Die Frage war bloß, wie lange sie das noch durchstehen konnte.
7. KAPITEL
Als Vanessa am nächsten Morgen auf die Terrasse der Villa hinaustrat, wurde sie von strahlendem Sonnenschein und melodischem Vogelgezwitscher empfangen, und schon sah die Welt wieder ganz anders aus.
Hinter ihr lag eine unruhige Nacht voller Selbstvorwürfe und Zweifel – doch damit musste nun Schluss sein, das nahm sie sich fest vor, als sie jetzt tief durchatmete und das Gesicht der Sonne entgegenhielt, deren wärmende Strahlen ihr guttaten.
Sie hatte mit Cesare geschlafen. Ohne Frage war dies
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