Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
alte Hotel beeindruckte ihn, doch Kathleen war es peinlich, dass Edna es derart überschwänglich gepriesen hatte gegenüber einem Mann, der um die ganze W elt gereist war. Dennoch zeugten Eriks Kommentare von echter Bewunderung.
    In der Lobby des Hotels verbanden weiße griechische Säulen den mit Perserteppichen ausgelegten Holzboden mit der hohen geschwungenen Decke. Ein offener Kamin aus weißem Marmor stand frei im Raum, so dass man das Feuer ringsum von allen Seiten genießen konnte. Natürlich brannte an einem warmen Sommerabend wie diesem kein Feuer im Kamin, auch wenn das Holz aufgeschichtet war. Die Gäste saßen dennoch in ihren viktorianischen Sesseln drum herum in der von der Klimaanlage geschaffenen Behaglichkeit.
    Die W ände im Speisesaal waren mit schweren roten und goldenen T apeten verziert. Der Eichenfußboden glänzte infolge langjähriger sorgfältiger Pflege. A uf den mit roten T ischdecken bedeckten T ischen stand Porzellan, Kristall und T afelsilber. Eine Ecke des Saales wurde von einem Flügel beherrscht, an dem ein befrackter Mann sanfte Melodien spielte.
    Edna hatte in ihrem Sinne bereits einen T isch für sie reserviert, zu dem sie der Maître d’hôtel führte. Er rückte Kathleen mit einer schwungvollen Geste der alten Schule den Stuhl zurecht, nahm ihre Getränkewünsche entgegen und zog sich dann diskret zurück.
    »Was um alles in der W elt ist ein ›Spritzer‹?«, fragte Erik.
    »Eine W einschorle«, antwortete Kathleen. »Weißwein mit Soda, Eiswürfeln und einem Spritzer Zitrone.«
    »Ach«, lästerte er, »früher gab es noch richtige, kräftige Drinks wie Scotch auf Eis.« Er stützte sich mit dem Ellbogen auf dem T isch auf und legte das Kinn auf die gefalteten Hände.
    »Ich mag keinen A lkohol. Ich mag Getränke, die wie Punsch schmecken oder sehr sauer oder mit Eis zubereitet sind.«
    Erik verzog das Gesicht. »Und was nimmst du, wenn du einen ordentlichen A uftrieb brauchst?«
    »Eine V itamintablette.«
    Er lachte und prostete ihr zu. Nachdem sie beide an ihren Drinks genippt hatten, sagte er: »Ich muss unbedingt mal einen Spritzer probieren. Das ist sicher eine der Erfahrungen im Leben, die man gemacht haben sollte.«
    Er nahm das gekühlte W einglas und drehte es absichtlich so, dass seine Lippen die von ihrem Lippenstift verschmierte Stelle berührten. Er beobachtete sie über den Rand des Glases hinweg, während er einen kleinen Schluck nahm. A ls er ihr das Glas zurückgab, sagte er sanft: »Köstlich.«
    Kathleens Herz hämmerte wild, aber es war unmöglich, sich der Macht seines Blickes zu entziehen. Mit seiner Bemerkung hatte er nicht den Drink gemeint, sondern ihren Mund, den er bereits gekostet hatte.
    Kathleen hätte den Kellner umarmen mögen, als er mit den Speisekarten zu ihnen an den T isch kam. »Mal sehen, was ich heute A bend nehme.« Sie schaute mit gespieltem Interesse auf die Menükarte. Dabei glaubte sie, dass sie nicht einen einzigen Bissen runterkriegen würde. Ihr Herz schien in ihrer Brust angeschwollen zu sein, so dass sie kaum noch Luft bekam.
    »Ich habe mich schon entschieden.« Erik legte entschlossen die Speisekarte beiseite.
    »Was?« Kathleen lachte.
    »Gebratenes Huhn. Nur im Süden kriegt man ein wirklich gutes Brathühnchen.«
    »Dann solltest du mal nach A tlanta kommen. Ich glaube, das muss die Brathühnchen-Hauptstadt sein.«
    Er beobachtete ihre Hand, als sie sprach, und sah ihr dann in die A ugen. »Das werde ich.« Es war ein V ersprechen; und wieder vollführte Kathleens Herz diesen verrückten T anz, den sie bereits kannte.
    »Was nimmst du?«, fragte Erik, als der Ober kam, um die Bestellung aufzunehmen.
    »Die gegrillte Forelle, bitte. Und ich möchte noch einige Extrascheiben Zitrone dazu.«
    Nachdem der Ober wieder gegangen war, beugte sich Erik zu ihr über den T isch. »Möchtest du noch einen Spritzer?«
    »Nein, danke. A ber bestell du dir noch etwas zu trinken, wenn du möchtest.«
    »Nein, ich habe genug.« Er griff nach ihrer Hand, umkreiste ihr Handgelenk mit seinen kräftigen Fingern und hob ihre Hand dann an seine Lippen, um ihr einen flüchtigen Kuss auf den Puls zu drücken.
    »Mitsouko. Duftest du immer so gut?« Er murmelte diese W orte an ihrem Handrücken, während er mit dem Daumen zärtlich die empfindliche Innenfläche massierte. Seine Frage war rhetorisch und bedurfte keiner A ntwort. »Erzähl mir von dir, Kathleen.«
    »Was möchtest du wissen?«, fragte sie.
    »Alles. Es war doch sicher sehr hart

Weitere Kostenlose Bücher