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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hineinging, eilte Kathleen hinzu und bat mit flehendem Blick um Informationen, doch sie wurde entweder barsch beiseitegeschoben oder mit einem teilnahmsvollen Blick bedacht. Die A ngehörigen der beim Unglück V erstorbenen wurden in bestimmte Zimmer gebracht, aus denen herzzerreißendes W einen und Klagen zu hören war.
    Telefone klingelten, Patienten mit kleineren V erletzungen kamen und gingen, die T üren der Fahrstühle öffneten und schlossen sich, Ärzte und Krankenschwestern eilten über die Gänge, doch Kathleen nahm von alldem kaum Notiz. Ihr Blick war fest auf die T ür geheftet, hinter der Erik um sein Leben rang. W enn sie ihn doch nur sehen könnte, vielleicht würde ihre A nwesenheit seinen Zustand bessern.
    Als sie es nicht mehr länger aushalten konnte, ging sie zur A ufnahme und räusperte sich vernehmlich, um die A ufmerksamkeit der Krankenschwester zu erringen, die gerade in eine A kte vertieft war.
    »Ja, bitte?« Die Schwester schaute zu Kathleen auf.
    »Miss …« Kathleen blickte auf das kleine Namensschild am weißen Kittel der Frau. »Mrs. Prather, können Sie … Mr. Gudjonsen … Er ist vom Flugplatz hergebracht worden. Können Sie mir sagen, wie sein Zustand ist? Bitte.«
    »Sind Sie eine A ngehörige?«
    Kathleen war versucht zu lügen, aber das konnte sie nicht, und sie nahm auch nicht an, dass die erfahrene Mrs. Prather ihr geglaubt hätte. Sie senkte den Blick auf den grauen Fußboden und sagte leise: »Nein. W ir sind … äh …«
    »Ich verstehe schon«, sagte Mrs. Prather. Kathleen hob den Kopf und schaute in die graublauen A ugen, die jetzt sanfter blickten. Mrs. Prathers Herz war von dieser jungen Frau mit den smaragdgrünen A ugen, dem rotbraunen Haar und der zerrissenen Kleidung berührt worden. »Ich schau mal, was ich tun kann.« A ls sie ging, sagte sie noch über die Schulter: »Ich werde Ihnen auch etwas für Ihre Hände mitbringen.«
    Kathleen schaute auf ihre Hände; erst jetzt bemerkte sie, dass sie mit blauen Flecken übersät waren und aus mehreren Schürfwunden bluteten. Ihre Fingernägel waren abgebrochen. W ann war das geschehen? A ls sie wieder aufschaute, war Mrs. Prather bereits gegangen.
    Mit bangem Herzen wartete sie und zählte, wie oft die T üren des Fahrstuhls sich öffneten und wieder schlossen.
    »Nein, danke, mir fehlt nichts«, antwortete sie monoton, als eine weitere Schwester fragte, ob sie Hilfe bräuchte.
    Schließlich kam Mrs. Prather zurück; sie reichte Kathleen ein Stück Gaze mit einer scharf riechenden gelben Lotion.
    »Wischen Sie sich die Hände damit ab. Es wird höllisch brennen, aber Sie müssen diese Schnitte säubern.«
    »Und Erik?«, fragte Kathleen verzweifelt.
    »Er ist geröntgt und eingehend untersucht worden. Es gibt keinerlei A nzeichen für innere V erletzungen und Knochenbrüche.«
    »Gott sei Dank«, flüsterte Kathleen und schloss die A ugen.
    »Allerdings«, schränkte Mrs. Prather ein, »hat er das Bewusstsein noch immer nicht wiedererlangt. Er liegt im Koma und hat eine schlimme Platzwunde am Kopf, die genäht werden musste. Je schneller er aufwacht, um so besser.«
    Kathleen unterdrückte einen Schrei. »Vielleicht, wenn ich ihn sehen und mit ihm reden könnte …«
    Mrs. Prather schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht. T ut mir leid, aber es ist wirklich besser für ihn, wenn Sie das nicht tun. Ich bin sicher, wenn er zu Bewusstsein gekommen ist und sich sein Zustand stabilisiert hat, wird der A rzt es Ihnen erlauben, einige Minuten zu ihm zu gehen. A ber bis dahin werden Sie warten müssen.«
    Kathleen berührte Mrs. Prathers Ärmel. »Ich danke Ihnen«, sagte sie leise, drehte sich um und setzte ihre W ache fort.
    Aus der Dämmerung wurde dunkle Nacht, aber Kathleen nahm es nicht wahr. A uf dem Parkplatz vor der Notaufnahme gingen die Lampen an. Der V erkehr auf der belebten Durchfahrtsstraße war nun von Scheinwerfern und roten Blinkleuchten erhellt, und noch immer hatte Kathleen ihren Platz nicht verlassen.
    Mrs. Prather ging in regelmäßigen A bständen durch die Schwingtür, doch jedes Mal, wenn sie zu ihrem Platz zurückkehrte, schaute sie zu Kathleen und schüttelte traurig den Kopf. W orte waren überflüssig; sie wusste, welche Frage Kathleen bewegte.
    Auch jetzt war Mrs. Prather schon eine ganze W eile verschwunden, wie Kathleen feststellte, als sie auf die Uhr schaute. V ielleicht würde sie bald mit Neuigkeiten zurück sein. In dem Moment öffnete sich die automatische T ür am Eingang, und eine Frau eilte

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