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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hinüber, hoffend, dass sie ihren Moment der Schwäche nicht mitbekommen hatte. Sie schien nichts gesehen zu haben, denn sie beugte sich gerade über eine A ktenschublade in ihrem Schreibtisch.
    Nach zwei Monaten sollte der Schmerz eigentlich nachgelassen haben, doch in Kathleens Herzen war nach wie vor eine offene W unde.
    Sie schaute aus dem breiten Fenster auf die Skyline von San Francisco hinaus. Sie sah das T ransamerica-Gebäude und in der Ferne die Bucht, die wie ein riesiger Saphir in der Sonne funkelte.
    Wie hatte sie nur so naiv sein können? W arum hatte sie nicht einmal die Möglichkeit erwogen, dass er verheiratet sein könnte? Es war ihr nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen. Dieser Mann hatte sie derart durcheinandergebracht und mit seiner A nziehungskraft so gefangengenommen, dass sie nicht über das Offensichtliche hinausgeschaut hatte.
    Seine ganze Fürsorge war nichts als T heater gewesen. T ränen der Scham und Erniedrigung traten ihr in die A ugen, wenn sie daran dachte, wie sie körperlich und emotional auf ihn reagiert hatte. Er war ein erfahrener Könner gewesen und sie nur zu willig, sich von ihm leiten zu lassen. W as sie miteinander erlebt hatten, war nun wie eine Beleidigung.
    Sie hatte aus dem Hospital flüchten wollen, als sie hörte, wie die attraktive Frau sich als Mrs. Gudjonsen vorstellte, sie hatte fortlaufen wollen bis ans Ende der W elt.
    Und sie war fortgelaufen. Sie war zum Flugplatz zurückgekehrt und hatte dort die Nacht über gewartet, bis die A ufräumarbeiten beendet waren und der Flugbetrieb wieder aufgenommen wurde. Sie hatte die erste Maschine Richtung Osten bestiegen und war nach A tlanta zurückgeflogen.
    Innerhalb weniger Minuten war Kathleen Haley endgültig erwachsen geworden. Zuvor hatte sie nur geglaubt, eine reife Frau zu sein, die weiß, wie es in der W elt zugeht, und die mit Kummer fertig werden konnte.
    Wie dumm sie doch gewesen war! Erik hatte ihr in mehr als nur einer Hinsicht die Unschuld geraubt. Er hatte ihr gezeigt, wie egoistisch ein Mann sein kann. Kathleen hatte keine A hnung von einer derartigen Hinterhältigkeit gehabt. Jetzt wusste sie es. Sie würde nie mehr so blind in irgendeine A rt von Beziehung hineingehen.
    Sie verfolgte einige T age lang die Meldungen über das Unglück in den Zeitungen. Eriks Name tauchte nicht in der Liste der Opfer auf. Um sich Gewissheit zu verschaffen, rief sie im Krankenhaus an, und man sagte ihr, dass er auf dem W ege der Genesung sei und bald entlassen werden würde. A ls sie gefragt wurde, ob sie mit seinem Zimmer verbunden werden oder eine Nachricht hinterlassen möchte, schlug sie beides aus.
    Ganz oben auf ihrer Liste stand die Notwendigkeit, dieses Kapitel ihres Lebens endgültig abzuschließen. W enn sie es hätte ausradieren können, hätte sie es getan, aber das war nicht möglich. Ihre einzige Hoffnung war, es hinter sich zu lassen, es als Lernprozess zu verstehen und weiterzumachen. Sie wollte von vorn beginnen, in einer anderen Stadt, als ein anderer Mensch; also gab sie ihre W ohnung auf und zog in ein preiswertes Hotel, bis sie sich entschieden hatte, was sie als Nächstes unternehmen würde.
    Einige W ochen lang tat sich nichts. Sie studierte die Stellenanzeigen sämtlicher Zeitungen, die sie kriegen konnte. Sie bewarb sich bei den großen Kaufhäusern kreuz und quer im ganzen Land, aber wenn sie überhaupt A ntwort erhielt, war es gewöhnlich eine höfliche, aber unpersönliche A bsage. In der Zwischenzeit schrumpfte ihr Guthaben auf dem Konto ebenso wie ihr Mut, der sich noch immer nicht von dem harten Schlag erholt hatte.
    Dann entdeckte sie eine A nzeige in einem Handelsblatt. Es war eine Chiffreanzeige, ohne A ngabe des Firmennamens, ohne T elefonnummer. Laut dieses Inserats waren gleich mehrere Stellen ausgeschrieben, wenngleich nicht weiter spezifiziert. Fast schon aus Gewohnheit und ohne allzu große Hoffnung schickte sie ihre Bewerbung ab, wohl wissend, dass es ein Schuss ins Blaue war.
    Zu ihrer Überraschung erhielt sie schon nach wenigen T agen ein A ntwortschreiben. W enn sie noch immer an der Stelle im Einkauf interessiert sei, solle sie doch bitte unter der aufgeführten T elefonnummer anrufen und einen T ermin vereinbaren.
    Wenn sie noch immer interessiert war!? Sofort prüfte Kathleen ihren Kontostand und kam zu dem Entschluss, dass sich ein V ersuch und eine Reise nach Kalifornien lohnen würde, wenn sie sparsam lebte.
    »Miss Haley?«
    Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen,

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