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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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wischte sie Kathleens A rmbeuge mit A lkohol ab. Zum Glück war es nicht der A rm, aus dem ihr am A bend zuvor Blut abgenommen worden war.
    Sie hatte schon immer eine A version gegen Spritzen gehabt. A ls Kind hatte sie panische A ngst davor gehabt. A ls Erwachsene hatte sich daran nur wenig geändert. Sie drehte den Kopf zur Seite und zuckte zusammen, als die Schwester die V ene suchte und dann, als sie sie gefunden hatte, die Nadel hineinstach und mit Klebeband befestigte.
    »Was ist das?«, fragte Kathleen zaghaft.
    »Ein Präoperativum«, antwortete die Schwester kurz. »Sie sind um V iertel vor acht dran, also entspannen Sie sich noch ein bisschen.« Sie hob Kathleens Hand hoch und ließ sie unwirsch wieder fallen. »Sie haben ja lackierte Nägel! W ir können Sie nicht in Narkose versetzen, wenn Ihre Nägel lackiert sind.«
    »Tut mir leid«, entschuldigte sich Kathleen eingeschüchtert. »Aber mir hat niemand gesagt …«
    Ihre Stimme erstarb. Die Schwester war bereits zur T ür hinaus.
    Die ältere Frau, die so geweint hatte, war aus dem Zimmer geschoben worden. Das Mädchen blätterte Kaugummi kauend in einer Musikzeitschrift. Gerade als Kathleen das Schweigen brechen und das Mädchen nach der Uhrzeit fragen wollte, schwang die T ür auf, und Dr. Peters kam herein.
    Er trug einen grünen OP -Kittel. Der Mundschutz baumelte auf seiner Brust. Sein Haar war unordentlich, doch seine A ugen strahlten freundlich.
    »Miss Haley.« Er gab ihr die Hand. W enigstens hatte er nicht guten Morgen gesagt; so ein Heuchler war er nicht.
    »Hallo, Dr. Peters.«
    »Wie geht es Ihnen? Den Umständen entsprechend?«
    »Ja. Und ziemlich hungrig.«
    Er kicherte. »Heute A bend können Sie essen, was und so viel Sie wollen.«
    »Sie hat mir den Nagellack entfernt.« Kathleen schämte sich, und ihre Unterlippe bebte. Sie hatte doch geglaubt, all ihre Gefühle unterdrückt zu haben.
    »Wer? Die Schwester, die Sie hergebracht hat?«, fragte Dr. Peters. A ls Kathleen nickte, beugte er sich vor und flüsterte ihr zu: »Sie ist wirklich ein Biest.« Er entlockte ihren zitternden Lippen ein Lächeln. »Aber es ist notwendig, dass vor einer Operation der Nagellack entfernt wird. Falls Sie nicht genug Sauerstoff bekommen und Ihre Fingernägel blau anlaufen, dann sehen wir es nicht, wenn sie lackiert sind.« Er überprüfte ihre Infusion. »Fühlen Sie sich schon schläfrig?«
    Sie wollte ja sagen. Sie wollte so gern das Bewusstsein verlieren, doch sie war hellwach, und das sagte sie ihm auch.
    »Nun, Sie werden unter Narkose sein und nichts spüren, das verspreche ich. Und nun möchte ich noch kurz mit Ihnen die Prozedur besprechen.«
    Er setzte sich auf die Bettkante und beugte sich leicht vor. »Zuerst erweitern wir den Gebärmutterhals. Dann führen wir eine Röhre in ihn ein. Sie ist an ein V akuum angeschlossen …«
    »Nein«, keuchte Kathleen und ergriff reflexartig seine Hand. »Bitte erklären Sie es mir nicht.« Ihr A tem ging beunruhigend schnell, und sie fühlte, wie alles um sie herum schwarz wurde.
    »Miss Haley …«
    »Nein, ich will es nicht wissen. T un Sie es einfach. W ie lange wird es dauern?«
    Er nahm ihre Hand in seine und tätschelte sie sanft. »Nicht sehr lange. In ein paar Stunden werden Sie wieder zu sich kommen. W enn Sie sich gut genug fühlen, können Sie heimfahren. Ich werde den Eingriff so vornehmen, dass keine schweren Blutungen auftreten. A ber benutzen Sie Binden. Keine T ampons bis zur nächsten Periode.« Er zögerte kurz, bevor er fragte: »Möchten Sie gern über V erhütungsmethoden reden?«
    Verhütung? W ozu? Fast hätte sie hysterisch losgelacht. V ielleicht wirkte jetzt auch schon die Infusion. Sie fühlte sich mit einem Mal benommen. »Nein, das ist nicht nötig.«
    »Ich rate Ihnen zu Kondomen. Und das nicht nur zur Empfängnisverhütung.«
    »Natürlich.« Sie konnte selber nicht verstehen, weshalb sie sich nicht geschützt hatte, daher versuchte sie erst gar nicht, Dr. Peters ihre Sorglosigkeit zu erklären.
    »Wir sehen uns dann im OP . In …«, er schaute auf seine A rmbanduhr, »in ungefähr zwanzig Minuten.«
    Mehr als eine halbe Stunde verstrich, ehe die Pfleger mit einer T ragbahre kamen und Kathleen hinaufhoben. Sie hatte zwar das Gefühl, allein aufstehen und laufen zu können, wusste aber, dass das nicht erlaubt war. Befangen schaute sie zu dem Mädchen auf dem anderen Bett.
    Sie überraschte Kathleen, als sie zum ersten Mal etwas sagte: »Ist nicht so schlimm. W

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