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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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würde ihre Brust geröntgt und ein Bluttest durchgeführt werden.
    Am Freitagnachmittag wurde Kathleen im Büro von Seth angerufen, der sie zum A bendessen einlud. Ihre Nerven
zitterten, Hazel war am selben T ag ins Lager gekommen und hatte eine von Kathleens Bestellungen rückgängig gemacht. Die arme A ngestellte, die nach Kathleens neuer Methode die Inventur durchführte, wurde so grob von Hazel zurechtgewiesen, dass T ränen flossen.
    »Weiß Seth, was Sie hier unten machen?«, hatte Hazel Kathleen angefahren, als die überraschend dazukam. »Wir haben die Inventur bisher stets nach meinen V orgaben gemacht.«
    Kathleen verkniff sich ihre Meinung über Hazels veraltetes System und antwortete ruhig: »Ja, das weiß er. Und er ist damit einverstanden.«
    Hazel warf ihr einen tödlichen Blick zu, ehe sie sich abwandte und wutentbrannt ging. Kathleen spürte den Hass, den diese Frau für sie empfand.
    Nun hatte sie Seth am T elefon, dessen Stimme so freundlich und vertrauenerweckend klang, dass sie für einen Moment versucht war, ihm ihr Herz auszuschütten.
    Aber so nahe sie sich in den letzten W ochen auch gekommen waren, Kathleen wusste, dass sie ihn nicht mit ihren Problemen belasten durfte. A ußerdem – wenn sie es nicht einmal B. J. und Edna erzählen konnte, dann erst recht nicht einem Fremden. Sie hatte ein schlechtes Gewissen den beiden gegenüber. Sie hatte nicht nur die Freundschaft der Harrisons aufgegeben, sondern sie obendrein mit der ganzen Kinderschar mitten im Sommer im Stich gelassen. Den beiden dürfte es nicht leichtgefallen sein, adäquaten Ersatz für sie zu finden. Zudem würden ihnen die Spenden fehlen, die Kathleen jedes Jahr aufgetrieben hatte. Sie würde es wiedergutmachen, das stand fest, aber später. W enn ihre seelischen W unden geheilt waren. A ugenblicklich hatte sie genug eigene Probleme.
    Sie sehnte sich schmerzlich danach, mit den Harrisons zu reden, aber sie fürchtete, dass dabei Eriks Name fallen könnte. Derzeit konnte sie nichts von dem ertragen, was sie ihr möglicherweise von ihm erzählen würden. Es war besser, sich zu fragen, ob er nach seiner Genesung nach ihr gesucht oder gefragt hatte, als mit letzter Gewissheit zu wissen, dass er sich überhaupt nicht nach ihr erkundigt hatte.
    »Und nach dem Essen gehen wir tanzen.« Seths angenehme Stimme brachte sie in die Gegenwart zurück. »Vielleicht nicht unbedingt T ango.«
    Kathleen schmunzelte. W ie konnte sie nur vor Selbstmitleid vergehen, wenn jemand wie Seth über seinen Zustand scherzen konnte? »Das macht nichts«, sagte sie so fröhlich wie möglich. »Das kann ich auch nicht so gut.«
    »Aber beim Cha-Cha-Cha bin ich unschlagbar. V or-zurück-vor-vor-zurück. W iegeschritt und V or-vor …«
    Nun hörte er sie lachen. »Sie sind verrückt, Seth Kirchoff.«
    »Ja, bin ich. Nach Ihnen.« Seine Stimme klang leiser, ernster. »Das Glück war mir altem Krüppel an dem T ag hold, als Sie mein Büro betraten, Kathleen. Sie sind für den Job perfekt. Sie sind smart und wunderschön. Es ist wundervoll, Sie in der Nähe zu wissen. Und vor allem – ich mag Sie. A lso, warum gehen Sie nicht mit mir aus?«
    »Seth …«
    »Ich verspreche, mich anständig aufzuführen. W enn ich bei einer Lady zu weit gehe, dann macht mir George zur Strafe die Hölle heiß.«
    »O Seth, wie schrecklich!«, rief sie lachend.
    »Bitte, Kathleen.«
    »Es geht heute A bend wirklich nicht, Seth. Ich habe schon etwas anderes vor.«
    »Eine V erabredung?«
    »Nein, nein, nichts dergleichen«, versicherte sie ihm rasch. »Ich … es ist etwas Persönliches.« Besser, sie hielt sich zurück. »Ich bin schon das ganze W ochenende ausgebucht.«
    Nach einer langen Pause fragte Seth: »Ist alles in Ordnung? A rbeit? Geld? A lles?« Sein besorgter T on rührte ihr Herz.
    »Ja. Seth, alles in Ordnung. W ir sehen uns am Montag.«
    »Na gut.«
    »Bis dann.«
    »Bis dann.« Sie wollte gerade auflegen, als er noch etwas sagte. »Kathleen?«
    »Ja?«
    »Sie wissen doch, wenn Sie jemals etwas brauchen, dann müssen Sie mich nur fragen. Ich bin Ihr Freund.«
    So einfach. Keine Fragen. Keine Bedingungen. Keine Hintergedanken. Reine Freundschaft. Liebe. Ihr Hals schnürte sich schmerzhaft zu. »Danke, Seth. Bis bald.« Sie legte auf und ließ den T ränen freien Lauf.
    Nach der Blutentnahme, dem Röntgen und A usfüllen der erforderlichen Unterlagen konnte Kathleen nach Hause fahren. Sie sollte sich anderntags um halb sieben an der A ufnahme melden.
    Kathleen fand

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