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Glutopfer. Thriller

Glutopfer. Thriller

Titel: Glutopfer. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lister
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aussehenden Häuser, die hier hochgezogen werden und durch die Backsteinfassaden nur noch lächerlicher wirken, wären auf Pine Key niemals genehmigt worden. Die Juden haben Geschmack – das muss er ihnen lassen.
    »Travis, ich habe nicht viel Zeit«, sagt Clark.
    »Haben Sie jemand, der eine eigene Werkstatt bei sich zu Hause hat oder so?«
    »Bin mir sicher, dass viele meiner Männer ihre eigene Werkstatt haben«, sagt er. »Aber ich weiß nicht, welche genau.«
    »Was ist mit Bronze oder Kupfer?«
    »Was soll damit sein?«
    Clarks Handy klingelt, und er nimmt es vom Gürtel, schaut auf das Display, nimmt den Anruf aber nicht an.
    »Haben Sie jemand, der mit so was gut umgehen kann?«
    »Da habe ich mehrere Männer.«
    »Was ist mit einem Typ, der einer seltsamen Religion angehört, gut mit Bronze umgehen kann und seine eigene Werkstatt hat?«
    »Hat das was mit den Morden zu tun?«
    »Ja, Sir, hat es.«
    »Was soll dieses ganze Zeug? Meint ihr, einer von meinen Männern ist der Mörder?«
    »Darüber kann ich nichts sagen.«
    »Tja, dann geben Sie mir einen Tag oder so, und ich schau mal, was ich rausfinde. Ich ruf Sie an.«

36
    »Preacher ist ein mitfühlender Mensch«, sagt Frances Rainy.
    Sam nickt.
    »Seine Philosophie ist es, den Menschen möglichst zu helfen, statt sie zu bestrafen«, erklärt sie dann. »Hier gibt es viel zu viele Leute, die problematische Menschen einfach auf Nimmerwiedersehen wegschließen wollen. So ist er nicht. Und Sie sind auch nicht so. Das weiß ich.«
    »Wahrscheinlich ein bisschen mehr als Preacher.«
    »Aber Sie haben es sicher auch mit einer anderen Sorte Verbrecher zu tun.«
    »Das stimmt.«
    »Kennen Sie das Samaritergesetz, das Ersthelfer vor Klagen schützt?«, fragt Frances. So was sollte es für Polizisten auch geben. Man versucht, jemandem zu helfen, aber wenn es nicht funktioniert, wird man dafür nicht verantwortlich gemacht.«
    »Wem hat Preacher denn zu helfen versucht?«, fragt Sam.
    »Einem Jungen namens River Scott. Wir beide wollten ihm helfen. Im Grunde habe ich ihn wohl dazu überredet.«
    »Wer ist River Scott?«
    »Tun Sie Ihr Bestes, damit dieser gute, liebe Mensch dadurch keinen Schaden nimmt, oder sein Ruf?«
    »Ich tue, was ich kann. Das verspreche ich Ihnen.«
    »River ist ein schwieriger junger Mann, der zu Hause missbraucht wurde, und man hat ihn mehr als einmal dabei erwischt, wie er Feuer legte.«
    »Oh mein Gott«, sagt Sam. »Wo ist er jetzt?«
    »Das wissen wir nicht.«
    Kein Wunder, dass Preacher die Ermittlung so schnell abgegeben hat. Normalerweise ziehen die örtlichen Strafverfolgungsbehörden das FDLE nur hinzu, wenn es unbedingt sein muss, wenn sie in einem Fall nicht mehr weiterkommen, aber Preacher hat es sofort gemacht. Er hat diesen Jungen von Anfang an verdächtigt.
    »Erzählen Sie mir über ihn, was Sie können.«
    Frances berichtet.
    »Und zum ersten Mal hat er einen Termin an dem Tag verpasst, als wir die erste Leiche gefunden haben?«
    »Er hatte schon vorher Termine verpasst«, sagt sie. »Der Unterschied ist nur, dass er sonst immer wiedergekommen ist.«
    »Und er ist ein Läufer-As?«
    »Ist er, ja.«
    »Erzählen Sie mir von dem Missbrauch.«
    »Ich kann nicht«, sagt sie. »Das unterliegt –«
    »Darüber sind wir längst hinaus«, sagt Sam. »Sie bitten um meine Unterstützung. Und ich brauche jetzt Ihre. Sie haben das Gesetz schon gebrochen und praktisch alle ethischen Normen verletzt. Das ist jetzt nicht der Zeitpunkt, um –«
    »Schon gut«, sagt sie. »Wir waren gerade erst dabei, eine Reihe von Einzelheiten anzusprechen, aber es gab den charakteristischen verbalen und physischen Missbrauch.«
    »Was ist mit sexuellem?«
    »Ich glaube nicht, dass es dazu gekommen ist«, sagt sie. »Nicht im üblichen Sinn. Wenn überhaupt, dann eher das Gegenteil. Seine Eltern folgten einer seltsamen, strengen Religion.«
    Das könnte es sein. Er könnte es tatsächlich sein.
    »Er hat eine Menge Probleme, die mit Sex zu tun haben«, sagt sie. »Viel Schuld und Scham. Wenn seine Eltern ihn beim Masturbieren erwischt haben, wurde er immer streng bestraft.«
    »Wie?«
    »Mit Feuer«, sagt sie. »Sie haben ihm Brandwunden zugefügt.«
    »Da draußen in diesem Wald geht jede Menge Scheiße vor sich«, sagt Nathan Crace, Dr. Haddons Doktorand. »Ich komme von hier, hatte aber keine Ahnung.«
    »Sie sind aus Bayshore?«, fragt Daniel.
    »Nein, ich meinte Nordflorida«, sagt er. »Bin in Wewahitchka aufgewachsen.«
    Er hat lange, glatte,

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