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Glutopfer. Thriller

Glutopfer. Thriller

Titel: Glutopfer. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lister
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Sam.
    Als das SWAT -Team schon glaubte, alle überwältigt zu haben, hatte Klavan, versteckt in einem Hinterzimmer voller Waffen und Munition, eine Fünfzig-Gallonen-Tonne Benzin umgekippt und ein Streichholz daraufgeworfen.
    »Brate gern Schweine«, sagt er, »ja.«
    Sie lächelt.
    Von ihren Leuten wurde niemand verletzt, aber Klavan hat es geschafft, ein paar von seinen zu braten.
    Er ist ein blasser Weißer mit großem, kahlem Kopf, intensiven grünen Augen, Piercings in beiden Ohren und Augenbrauen, einem buschigen blonden Van-Dyck-Bart und großen geraden, weißen Zähnen.
    »Ich will einen Anwalt.«
    Sie sitzen im Vernehmungsraum des Sheriffs von Pine County, einem kleinen Zimmer, in dem nur ein Tisch und vier Stühle stehen. Hinter dem gerahmten Einwegspiegel, der fast eine ganze Wand einnimmt, haben sich diverse Detectives und Deputys versammelt.
    Er lässt den Blick langsam von ihren Augen zu ihrem Oberkörper wandern und betrachtete das, was er für Brüste hält.
    Sie lächelt. Da hat er Pech gehabt. Lange Zeit hat sie sich nicht einmal als Frau gefühlt. Doch nun fühlt sie sich schön, begehrenswert und mächtig, was sie auch Daniel zu verdanken hat – und vermisst ihre Brüste eigentlich nicht.
    »Und Opferungen?«, fragt sie. »Brandopfer? Machen Sie so was auch gern?«
    Er schüttelt den Kopf und lacht.
    »Mit dem Jehovah-Scheiß hab ich nichts am Hut. Ich penne da bloß bei einem Bruder von mir. Der gehört auch nicht zur Jehova Nation, obwohl diese Irren das glauben.«
    Sie nickt.
    Nach ein paar Minuten mit Klavan weiß sie, dass er nicht der Mörder ist.
    »Weiter sag ich nichts«, erklärt er. »Ich will einen Anwalt.«
    »Sie sind nicht verhaftet«, sagt sie. »Ich werfe Ihnen nichts vor. Was wollen Sie dauernd mit Ihrem Anwalt?«
    »Wollt mir wahrscheinlich die Fingerabdrücke abnehmen.«
    »Ja, ganz bestimmt«, sagt sie.
    »Ich will einen Anwalt.«
    »Keine Ahnung, was in Ihrem Strafregister steht, aber Sie tun sich einen Gefallen, wenn Sie ein paar Fragen beantworten.«
    »Ich will –«
    »Ich weiß, was Sie wollen«, sagt sie. »Aber hören Sie mal, wenn Sie kein Mitglied der Nation sind und denen nichts schulden, warum tun Sie sich dann nicht selbst einen kleinen Gefallen?«
    »Weil ich nicht singe, Bullenschwein«, sagt er. »Bei uns ist das nicht üblich.«
    »Eine Frage«, sagt sie. »Ohne Singerei. Mag jemand bei der Nation Feuer auch so gern wie Sie?«
    Er zögert einen Moment.
    »Da hat mal eine Weile so ein Junge gewohnt«, sagt er, »aber der ist weg, kurz, nachdem ich kam. Verkorkster kleiner Arsch. Ich hab noch keinen gesehen, der so gern irgendwelchen Scheiß verbrannt hat.«
    »Hat der Junge einen Namen?«
    »Alle nannten ihn Torch«, sagt er, blickt dann auf und blinzelt. »Sein echter Name hatte was mit Wasser zu tun, aber ich –«
    »River?«, fragt sie.
    »Ja«, sagt er. »River. Aber jetzt –«
    »Wollen Sie einen Anwalt«, sagt sie. »Ich weiß.«
    »Jeder einzelne Mann auf diesem Gelände hat eine Bewährungsauflage verletzt«, sagt Colin Dyson. »Also haben wir sie.«
    »Sehr gut«, sagt Sam. »Aber da sollen jetzt die Bundesbehörden ran, Drogen- und Waffendelikte.«
    Sie stehen auf dem Korridor vor den Räumen, in denen Vernehmungen durchgeführt werden. Weil ihre Sondereinheit im Lauf der Ermittlung ständig geschrumpft ist, verlässt sie sich zunehmend auf Colin. Im Gegensatz zu seinem Partner ist er klug, einsichtig und hilfsbereit, und er hat nichts gegen harte Arbeit. Wenn Daniel nicht da ist, tauscht sie sich gern mit ihm aus.
    »Dürfte kein Problem sein«, sagt er. »Das FBI wird uns lieben, so viel, wie wir von beidem gefunden haben – aber warum?«
    »Das Gefängnis ist zu klein. Genau wie das Budget, und jetzt, wo wir ohne Preacher dastehen, ist es einfach besser so. Übergeben Sie die Leute dem FBI , dann übernimmt Uncle Sam die Rechnung. Außerdem gibt es höhere Mindeststrafen, wenn sie von denen angeklagt werden.«
    »Nicht schlecht«, sagt er, und nickt anerkennend.
    »Hey. Ich bin nicht so dumm, wie ich aussehe.«
    Er lächelt.
    »Um wie viele geht es?«
    »Siebzehn, einschließlich der zwei im Krankenhaus.«
    »Was meinen Sie«, fragt Sam. »Ist River unser Mann?«
    »Ich weiß nicht genug über ihn, aber er kommt mir ein bisschen jung vor, um das alles gedreht zu haben.«
    Sie nickt.
    »Wäre trotzdem gut, wenn wir ihn von der Straße auflesen«, sagt er.
    »Dann glauben wir, dass unser Mann keiner der beiden Gemeinschaften

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