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Gnade

Gnade

Titel: Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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und er brauchte Zeit, um sich zu überlegen, wie er an Beweise dafür kommen konnte, dass John seine Frau tatsächlich ermordet hatte.
    Hatte John selbst Hand angelegt oder einen Killer beauftragt? War Detective Harris deshalb in Bowen? Sie behauptete, einen Tipp von einem Informanten bekommen zu haben, dass sich dort ein Auftragskiller aufhielt. Hatte dieser Monk Catherine getötet, und half er John jetzt, das belastende Material zu beschaffen?
    Und wo zum Teufel steckte Cameron Lynch? Underwood hatte versprochen, Theo anzurufen, sobald er Lynch aufgegriffen hatte. Jener war nach Theos Ansicht der Schlüssel zu dem Fall. Wenn er ihn in die Finger bekam, konnte er alle anderen Beteiligten schnappen.
    Er dachte erneut über die Transaktionen nach, die in den Papieren verzeichnet waren. Neben jeder Eintragung stand ein Buchstabe in Klammern – offenbar ein Kürzel der Person, die für das Geschäft verantwortlich war. Da stand ein C – höchstwahrscheinlich für Cameron Lynch. Hinter J verbarg sich John Russell, aber wer waren P und D? Der Sowing Club – was für ein entzückender Name für diese betrügerische Gruppe! Vier Männer, die auf illegale Weise Millionen von Dollar beiseite schafften.
    »Zwei haben wir, zwei fehlen noch«, murmelte Theo vor sich hin.
    Dann musste er unwillkürlich lachen. Catherine hatte auch eine Kopie von dem Brief an John gemacht, und Theo konnte sich gut vorstellen, wie John reagiert hatte, als er den Brief las und begriff, was seine verschiedene Frau getan hatte.
    O Catherine, du warst wirklich eine niederträchtige Person!

39
    Im Schwan herrschte Hochbetrieb. Die Gäste – die meisten waren Angler – standen dicht gedrängt, und es war außerordentlich laut. Michelle spürte, wie der Boden unter ihren Füßen bebte. Sie und Noah arbeiteten hinter der Bar und schenkten Getränke aus. Noah machte es sich leicht – gleichgültig, welcher alkoholische Drink bestellt wurde, er servierte nur Bier.
    John Paul kellnerte, während Jake mit Klemmbrett und Kugelschreiber am Ende der Bar neben dem Eingang zur Küche saß. Er hatte irgendwo eine alte Metallkassette aufgetrieben, in der er das Antrittsgeld für das Turnier deponierte, damit es nicht zu den Einnahmen der Kneipe geriet. All diejenigen, die sich jetzt erst anmeldeten, hatten sich in eine Schlange eingereiht, die bis auf den Parkplatz reichte. Jeder bezahlte bar – Jake akzeptierte keine Schecks oder Kreditkarten – und trug sich in die Liste ein. Dann bekam er ein Ticket mit Registriernummer. Die Angler mussten es am nächsten Morgen um fünf Uhr abgeben und erhielten dafür eine Plakette. Somit gab es für die Teilnehmer keine Möglichkeit, sich früher aufs Wasser zu stehlen, um sich einen Vorteil zu verschaffen, denn ohne diese Plakette wurde man disqualifiziert.
    Es waren recht viele Leute aus benachbarten Gemeinden anwesend. Preston und Monk fielen in der Menge nicht weiter auf. Wie mindestens die Hälfte der Männer trugen sie Baseballkappen und Jeans. Sie standen neben der Jukebox, tranken Bier und taten so, als würden sie auf einen freien Tisch warten.
    Sie erweckten den Anschein, als würden sie sich glänzend amüsieren. Preston begann ein Gespräch mit drei Männern, die an einem der nächsten Tische saßen. Er erzählte ihnen eine Geschichte von einem Riesenfisch, der ihm einmal entkommen war. Monk beteiligte sich ebenfalls lebhaft an der Unterhaltung und gab mit ein paar Ködern an, die er am Nachmittag in dem Anglergeschäft in St. Claire gekauft hatte. Er trug eine übergroße Anglerweste, um seinen Revolver darunter zu verbergen. Anders als Preston hatte er sich geweigert, unbewaffnet in eine Bar zu gehen, in der ein FBI-Agent herumlungerte.
    Preston war ein weitaus besserer Smalltalker als Monk. Aber beide lachten und tranken viel und flirteten sogar mit einigen Frauen, die offenbar ein Auge auf sie geworfen hatten. Während sie darauf warteten, dass Theo Buchanan durch die Tür kam, behielten sie Michelle ständig im Blick.
    John, Dallas und Preston hatten entschieden, dass es sicherer war, Michelle und Theo Buchanan gleichzeitig auszuschalten. Der Plan sah folgendermaßen aus: Sie wollten die beiden ins Freie locken, sie dann mit vorgehaltener Waffe in den Sumpf führen und dort töten. Cameron war nicht mehr im Spiel. Monk hatte bereits Anweisung, sich in New Orleans um ihn zu kümmern, sobald der Job hier in Bowen erledigt war. Normalerweise bestimmte Monk die Methode selbst, doch in diesem Fall musste er

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