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Gnadenlos (Sara Cooper)

Gnadenlos (Sara Cooper)

Titel: Gnadenlos (Sara Cooper) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Richartz
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Augen mit den kleinen Fältchen, den lachenden Mund, und die blonden, schulterlangen Haare. Ein unverkennbarer Ausdruck lag in ihren Augen, sie hatte eine besondere Ausstrahlung. Liebenswert, aber auch durchaus selbstbewusst - ohne überheblich oder arrogant zu wirken. Das musste Toms Frau sein, aber warum versteckte er die Bilder in einer Schublade? Sara nahm eine der Fotografien in die Hand. Es war eine Nahaufnahme der beiden. Sie sahen wie ein glückliches Paar aus.

Kapitel 60
    Point Loma, San Diego
    Rick druckste herum, bevor er endlich mit der Sprache rausrückte. „Wir haben damals oft zusammen Wochenendtrips gemacht. Weißt du, zu viert. Pärchentour. Jane und ich, Tom und Debbie, Toms Frau. Wir sind jedes Mal woanders hingefahren. Meistens in die Natur.“
    Matt hörte aufmerksam zu.
    „Alles lief wie geschmiert, bis auf unseren letzten Trip. Das war vor mehr als 15 Jahren.“ Rick schien sich in die damalige Situation zurückzuversetzen. Er atmete schneller. „Debbie war damals im dritten Monat schwanger.“
    „Was ist passiert?“ Matt wurde ungeduldig.
    „Wir waren wandern in den Mountain Hills, es war ein herrlicher Tag, wir haben viel gelacht. Tom und Jane waren ein Stück voraus, Debbie und ich haben Pilze gesucht. Sie liebte Pilze und wollte uns abends welche zubereiten.“ Rick stockte und schloss die Augen. „Dann ist es passiert. Debbie war zu nah am Abhang. Ich habe sie noch gewarnt, aber sie hat nur gelächelt. Dann ist sie abgerutscht und gestürzt. Ich habe gerade noch ihre Hand zu greifen bekommen, aber...“, ihm liefen Tränen die Wange herunter. „Ich habe sie festgehalten und nach Tom gerufen. Sie entglitt meinem Griff und stürzte den Abhang hinunter.“ Er stand auf und ging in die Mitte des Gartens, die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben. Ohne sich zu Matt umzudrehen, sprach er weiter. „Tom hat mir nie die Schuld daran gegeben, aber ich konnte den Unfall nicht vergessen. Mein Gott, Debbie war schwanger!“ Er drehte sich um. „Und auch Jane hat mir mit ihrem Verhalten das Gefühl gegeben, ich wäre Schuld. Sie hatte Tom und vor allem Debbie immer sehr gemocht – bis zu diesem Tag. Danach wollte sie ihn aus unserem Leben verbannen, um nicht mehr daran erinnert zu werden. Auch Tom und ich haben uns dann kaum noch gesehen, nur ab und zu telefoniert. Aber über Debbies Unfall haben wir nie wieder ein Wort verloren. Tom ist dann bald nach Thailand abgehauen.“
    Matt blickte an Rick vorbei. Mit seiner Vermutung, dass Jane etwas mit Tom gehabt hatte, lag er falsch. Sein Schwager schaute starr auf den Boden, etliche Sekunden verstrichen. Schließlich stand Matt auf und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Das ist alles furchtbar, Rick, aber hast du Tom nur mit der Suche nach Mia beauftragt, weil du ein schlechtes Gewissen wegen damals hattest?!“
    „Mensch ja, ich habe ein schönes Leben, habe ein Familie, einen guten Job und wohne in einem schönen Haus. Und er? Er ist nie über den Tod von Debbie hinweggekommen und lebt quasi im Dreck, auf der Straße in Thailand.“
    Matt fasste sich an den Kopf. „Rick, ich kann das einfach nicht glauben. Heißt das, er ist noch nicht mal ein Privatdetektiv, oder was?“ Die Narbe an seiner Schulter juckte.
    „Naja, doch. Er erledigt aber eher unangenehme Jobs. Sachen, für die sich seine Auftraggeber zu schade sind.“
    „Bitte was?“, Matt konnte nicht fassen, was er hörte. „Sehe ich das richtig, Sara läuft mit einem Kriminellen da rum? Der zudem überhaupt keine Ahnung davon hat, wie man verschwundene Menschen findet?“
    Rick stützte seinen Kopf in die Hände. „Mein Gott, es tut mir leid, Matt. Tom hat nie Geld von mir angenommen, und ich dachte, das wäre eine gute Gelegenheit, um...“, er stockte und holte Luft.
    „Um deine Schuld zu lindern!“ Matt brachte den Satz zu Ende.
    Rick nickte. „Ich habe ihm Geld gegeben. Am Anfang dachte ich, Mia taucht sowieso bald wieder auf. Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe.“
    „Mist gebaut?“, Matts Halsschlagader pochte. Er ging nervös auf und ab. „Du wirst jetzt zu Cruz gehen und ihm alles erzählen, was du über Tom weißt. Haben wir uns verstanden? Und bete, dass Sara die Kinder vor ihm findet.“
    Rick nickte und versuchte, seine Tränen zurückzuhalten. Als er aufstehen wollte, hielt ihn sein Schwager fest. „Rick, eine Sache noch. Hast du Tom kontaktiert oder hat er dich angerufen?“
    „Was? Wie meinst du das, Matt?“
    „Als Mia verschwand, hast du Tom

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