Gnadenlos (Sara Cooper)
las er laut von der Wand ab.
Cruz stockte. „Kennen Sie den Mann? Ihre Frau sagte, dass der Name ihr nicht geläufig sei.“
Rick las die Notizen darunter. „Anwalt von Mia Carpenter“. Er stockte. „Oh mein Gott“, flüsterte er und rang um Fassung.
„Was ist los? Hier, setzen Sie sich.“ Cruz zog einen Stuhl heran und Rick ließ sich darauf fallen.
„Das darf doch nicht wahr sein.“ Seine Unterlippe bebte.
Cruz fragte erneut. „Sir, kennen Sie Robert White?“
Mias Vater schüttelte den Kopf und rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. „Nein, also doch, ja. Ich kenne den Namen Robert White“, sagte er schließlich abgehackt.
Cruz verstand kein Wort. „Wie meinen Sie das, Sir?“
„Tom Jackson, der Privatdetektiv, der Sara hilft, die Kinder zu finden.“
„Was ist mit dem?“, Cruz wurde ungeduldig.
Rick atmete stockend. „Wir kennen uns aus unserer Kindheit und er hat früher immer den Namen Robert White verwendet, wenn wir miteinander gespielt haben. Wissen Sie? Eine Art Deckname. Wenn wir uns als Agenten ausgegeben oder uns verkleidet haben, naja, als Jungen...“
Cruz riss die Augen auf. „Sie meinen, Ihr Detektiv ist zugleich Mias Anwalt?“
Rick kämpfte gegen die Tränen. Cruz stürzte zum Telefon.
Kapitel 63
Bangkok
Auf dem Bahnhofsvorplatz liefen alle Menschen durcheinander und brachten sich in Sicherheit. Ryan hatte Mia fest umschlungen, die zusammengebrochen war. Sara war bei Ihnen und starrte entsetzt Tom an, der immer noch die Waffe in der Hand hielt. „Seid ihr in Ordnung?“, fragte sie die beiden.
„Claire“, stammelte Mia.
Sara warf Ryan einen Blick zu. „Pass auf sie auf.“
Er nickte und Sara näherte sich Tom. Sie hielt ihre Waffe auf ihn gerichtet. Ihr Handy vibrierte in ihrer Hose, sie ignorierte es aber.
„Tom“, schrie sie.
Er registrierte, dass er Sara ausgeliefert war. Eines der Straßenkinder hockte mit aufgerissen Augen apathisch neben Claire am Boden. Tom reagierte blitzschnell und schnappte sich den Jungen. Er benutzte den Kleinen als Schutzschild und blickte Sara direkt in die Augen, die nun ziemlich nah vor ihm stand. Sie senkte ihre Pistole. „Tom, was tust du da, verdammt?“
Er wich einen Schritt zurück. „Verschwinde Sara. Sonst garantiere ich für nichts.“ Seine Stimme war kalt und fest. Er drückte die Pistole noch fester gegen die Schläfe des Kleinen, der die Augen geschlossen hielt.
Sara legte ihre Waffe auf den Boden. Es traf sie wie ein Blitz. Sie sah Noah in den Armen von Tom. Sie stockte und ihre Hand zitterte. Das Szenario von Noahs Entführung spielte sich plötzlich wieder vor ihren Augen ab. „Lass den Jungen los, Tom. Mach es nicht noch schlimmer als es ist. Ich will nur mit dir sprechen.“ Sie versuchte, Noahs Bild aus dem Kopf zu bekommen.
„Halt den Mund, Cooper!“, blaffte er sie an.
Sara erkannte ihn nicht wieder.
„Du hast doch keine Ahnung. Ich habe nichts mehr zu verlieren.“
Sara spürte ihren Puls gegen ihre Schläfen pochen. Sie überlegte fieberhaft, wie sie den Jungen schützen könnte. „Tom bitte, ich möchte das alles nur verstehen. Lass den Jungen gehen und nimm mich“, versuchte sie erneut, Tom zum Reden zu bewegen.
„Glaub mir, irgendwann wirst du das alles verstehen, aber dann wird es zu spät sein.“ Sara rieb sich die Augen und ging in die Knie. Das Bild von Noah verblasste nur langsam. Sie senkte den Kopf. Tom nutzte diese Gelegenheit, ging rückwärts, bis er den Vorplatz verlassen hatte. Dann drehte er sich um, nahm den Jungen auf seinen Arm und rannte los.
Kapitel 64
Downtown, San Diego
Cruz hatte vergeblich versucht, Sara zu erreichen und sein Team in das Besprechungszimmer gerufen. Als alle versammelt waren, schloss Cruz die Tür hinten ihnen. „Setzt euch“, bat er seine Kollegen.
Lilly hielt sich an einer Tasse Kaffee fest, während Shawn seine Unterarme auf der Tischplatte abstützte. „Na los, Cruz. Was ist so wichtig?“ Er blickte seinen Kollegen ausdruckslos an.
Cruz drehte sich zu der Wand um. Er hatte die Liste um die Namen Tom Jackson und Senator John Walters ergänzt.
„Wer ist Tom Jackson?“, wollte Miller sofort wissen.
„Tom Jackson ist der Privatdetektiv, den Rick Carpenter, der Vater von Mia, beauftragt hatte, in Thailand nach Mia und den anderen zu suchen. Dieser Tom arbeitet im Moment mit Sara zusammen.“
Alle hörten Cruz aufmerksam zu, aber keiner verstand so recht, worauf er hinauswollte. Er holte erneut aus. „Wie sich jetzt aber
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