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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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geschlungen. Ihr Gesicht war blass und sandverkrustet, und ihre Augen waren geschlossen.
    Lebte sie?
    Langsam öffnete sie die Augen. »Jake?«
    O Gott. Seine Kehle war wie zugeschnürt, er brachte kein Wort heraus. Er nickte.
    Sie warf sich ihm in die Arme. »Ich dachte, es könnte Marvot sein. Er will dem Fohlen wehtun.«
    »Ich weiß.«
    Sie wand sich in seinen Armen. »Du hältst mich zu fest, ich krieg keine Luft.«
    »Tut mir leid«, sagte er mit zitternder Stimme. »Ich bin so was nicht gewohnt. Und ich habe mir große Sorgen um dich gemacht, genau wie deine Mutter. Wir müssen sofort zu ihr.«
    »Geht es meiner Mom gut? Ich hatte solche Angst, Marvot könnte –«
    »Marvot wird niemandem mehr etwas zuleide tun. Und deiner Mutter geht es gut. Sie hat sich bei der Suche nach dir die Schulter verletzt, aber es ist nichts Ernstes. Und jetzt komm.« Er drückte auf den Knopf seines GPS-Senders. »Geht es dem Fohlen gut?«
    »Ja.« Frankie verzog das Gesicht. »Aber Maestro ist noch nicht besonders klug. Er wollte einfach nicht unter der Decke bleiben. Dabei hab ich ihm die ganze Zeit erklärt, dass wir uns verstecken müssen, aber ich glaub, das hat er nicht verstanden. Ich hab mir so gewünscht, Mom wäre bei uns.«
    Das Fohlen versuchte aufzustehen.
    »Siehst du?«, sagte Frankie verächtlich.
    »Jedenfalls war er klug genug, mich wissen zu lassen, dass ihr hier unten seid.«
    »Das war nicht das Fohlen, das war Charlie.«
    »Charlie?«
    »Charlie und Hope. Die stehen da drüben.« Sie deutete mit einer Kinnbewegung nach links. »Sie sind vor einer Stunde gekommen. Sind sie weggelaufen?«
    »Nein, sie sind nicht weggelaufen.« Jetzt konnte Kilmer die Pferde durch den Sandschleier erkennen. Der Wind hatte sich inzwischen fast ganz gelegt. »Sie haben nach euch beiden gesucht.«
    »Das hab ich mir fast gedacht, weißt du. Charlie ist vor uns stehen geblieben, als würde er uns bewachen. Dabei mag er mich eigentlich gar nicht. Aber vielleicht wollte er das Fohlen beschützen. Er ist sein Vater, weißt du. Das ist wahrscheinlich was anderes.«
    Kilmer half ihr auf die Füße und klopfte ihr den Sand aus den Kleidern, auch wenn es nicht viel half. »Darauf kannst du Gift nehmen.«
     
    Donavans Sender empfing ein Signal, als er gerade dabei war, Grace’ Arm in eine Schlinge zu legen. Er zuckte zusammen und betrachtete das Gerät. »Das ist Kilmer. Wahrscheinlich hat er Frankie gefunden.«
    Grace schlug seine Hand weg und sprang auf. »Los, gehen wir.«
    Donavan nickte. »Er hat genug Unterstützung. Alle unsere Leute und einige von Adams Männern werden zu ihnen eilen, wenn sie das Signal bekommen.«
    »Gehen wir.«
    »Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt.« Er machte Anstalten, ihr die Düne hochzuhelfen, aber sie schüttelte ihn ab. »Auch wenn du nicht in der Stimmung bist, auf mich zu hören.«
    »Ich bin nicht in der Stimmung, auf irgendjemanden zu hören, ich will nur zu Frankie.«
    »Er wird sie zu dir bringen, Grace.«
    Das wusste sie, aber sie war krank vor Sorge. Sie hatten Frankie gefunden, aber war sie verletzt? Etwas Schlimmeres wollte sie sich gar nicht erst ausmalen. »Er braucht sie nicht zu mir zu bringen. Ich gehe zu ihr.«
    »Dann lass mich dir helfen.«
    Sie war sauer auf ihn gewesen, aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Nicht wenn es um Frankie ging. Sie nickte. »Ja, hilf mir, zu ihr zu kommen, Donavan.«
    Zehn Minuten später sah sie Frankie.
    Zuerst hörte sie sie, dann tauchte sie aus dem Sandschleier vor ihr auf. Sie saß auf Robert Blockmans Schultern, Mund und Nase von einem Schal bedeckt. Kilmer ging neben den beiden her.
    »Hallo, Mom.« Frankie winkte ihr zu. »Robert lässt mich auf seinen Schultern reiten. Ich hab ihm gesagt, dass ich laufen kann, aber er meinte, ich wär wahrscheinlich ziemlich müde.«
    »Und sie war nicht vorausschauend genug, um ein Pferd mitzubringen, auf dem sie reiten konnte.« Kilmer grinste. »Aber Blockman macht sich gut als Lasttier – viel Stroh und wenig Hirn.«
    Robert lachte. »Zumindest hab ich keine Kugel abgekriegt wie Sie diesmal.«
    Verblüfft bemerkte Grace, dass sie miteinander scherzten. Sie selbst war völlig am Ende mit den Nerven, und die beiden lachten.
    »Lassen Sie sie runter, Blockman.« Kilmer musterte Grace’ Gesicht. »Ruhen Sie sich ein paar Minuten aus.«
    Vorsichtig setzte Blockman Frankie ab. »Ich muss sowieso nachsehen, ob die Pferde uns folgen.« Er ging zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Ja, aber

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