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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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nach ihm zu nennen, findest du nicht? Vielleicht hätte es Charlie auch gefallen. Was meinst du?«
    »Zu wissen, dass ein Hengst, der dir das Leben gerettet hat, seinen Namen trägt, hätte Charlie ganz bestimmt mit Stolz erfüllt.«
    »Weißt du, als ich mit Maestro da im Sand gelegen hab, musste ich an Charlie denken. Und die ganze Zeit hatte ich die Musik im Kopf. Das hat mich irgendwie … getröstet. Es hat mir die Angst genommen.«
    Grace schluckte den Kloß in ihrem Hals. »Das ist schön, Frankie.«
    »Und als Jake gekommen ist, da wusste ich, dass alles gut werden würde. Nicht weil du mir gesagt hast, dass er mein Vater ist. Ich habe nämlich schon mehrere Väter getroffen, die echte Versager sind.«
    »Wie fühlst du dich eigentlich bei dem Gedanken, dass Jake dein Vater ist?«
    Frankie zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht. Es ist irgendwie … merkwürdig. Aber ich gewöhn mich schon dran.«
    »Bist du mir böse?«
    Frankie hob verwundert die Brauen. »Warum denn? Ich mag Jake, aber du bist meine Mom. Dich hab ich lieb. Und es ist uns auch ohne ihn gut gegangen.«
    Grace musste lachen. »Ich wollte es nur wissen.« Sie stand auf. »Lauf nur und sieh nach dem Fohlen. Sobald ich angezogen bin, komme ich auch zur Koppel.«
     
    Als Grace eine Viertelstunde später an den Koppelzaun trat, stand der Scheich dort und beobachtete Charlie und Hope. »Sie machen nicht den Eindruck, als hätte der Sturm sie traumatisiert.«
    Grace nickte. »Ihre Plastikmasken waren eine große Hilfe. Aber Sie hatten recht, die Pferde haben fürchterlich geschwitzt unter den Dingern. Nachdem wir gestern Abend alle wieder im Lager waren, haben Frankie und ich ihnen die Augen und Nüstern ausgewaschen.« Sie verzog das Gesicht. »Das war gar nicht so einfach.«
    »Es wundert mich, dass die Pferde es überhaupt zugelassen haben.«
    »Mich hat es auch gewundert. Anscheinend haben sie gelernt, mir zu vertrauen.«
    »Außergewöhnliche Pferde«, bemerkte Adam. »Ich erinnere mich noch gut, wie begeistert ich von den beiden war, als Burton mit ihnen gearbeitet hat, aber ich hatte ganz vergessen, wie schön sie sind. Was haben Sie mit ihnen vor?« Er lächelte. »Ich könnte mich überreden lassen, sie Ihnen abzunehmen.«
    »Sehr liebenswürdig von Ihnen.« Sie grinste ihn an. »Ich nehme an, Burtons Nachkommen hätten ein Anrecht auf die Pferde, aber sie werden sie nicht bekommen. Die beiden haben schreckliche Zeiten durchgemacht, und ich werde nicht riskieren, dass sie noch einmal durch eine solche Hölle gehen.«
    »Ich gehe sehr gut mit meinen Pferden um.«
    Grace schüttelte den Kopf. »Ich habe Charlie versprochen, mich um ihn zu kümmern, und das werde ich auch tun.«
    Der Scheich nickte. »Das kann ich verstehen. Verantwortung.« Er wandte sich ab. »Ich muss zurück ins Lager, die Verantwortung ruft. Es war mir eine Freude, Sie kennenzulernen. Ich hoffe, Sie und Ihre Tochter bald wiederzusehen.«
    »Sie waren sehr gut zu uns, aber ich glaube, Frankie und ich werden uns für eine Weile von diesem Teil der Welt fernhalten.«
    »Erinnerungen verblassen, und ich kann Ihnen die Wüste von einer atemberaubenden Seite zeigen, die Sie überwältigen wird.«
    »Der Sandsturm war ziemlich überwältigend.«
    »Stimmt.« Er lachte in sich hinein. »Aber geben Sie uns eine Chance.«
    Sie schaute ihm nach.
    »Das hat er ernst gemeint.« Als sie sich umdrehte, sah sie Kilmer, der gerade aus dem Schuppen getreten war. »Adam sagt nie etwas, was er nicht ernst meint. Er ist sehr stolz auf seine Wüste, und er weiß, dass du hier üble Erfahrungen gemacht hast.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich will nach Hause.«
    »Auf Charlies Farm?«
    Sie nickte. »Frankie braucht ein normales Leben. Und ich muss mich von meinem Freund Charlie verabschieden, dazu bin ich nie gekommen. Wenn seine Freunde noch keinen Trauergottesdienst für ihn organisiert haben, werde ich es tun.«
    »Okay, das ist verständlich.« Er schaute zu den Pferden hinüber. »Und was bedeutet das für mich?«
    »Wie bitte?«
    »Ich werde euch nicht ziehen lassen. Dich nicht und Frankie auch nicht.«
    Grace fühlte sich hin- und hergerissen zwischen Glück und Angst. »Das ist nicht deine Entscheidung. Wir gehören dir nicht.«
    »Dann werde ich keine Ruhe geben, bis ihr mir gehört.« Er sah sie an. »Bei Frankie wird das nicht so schwer sein, sie ist bereit, mir eine Chance zu geben. Sie hat mir eben erzählt, dass du ihr gesagt hast, dass ich ihr Vater bin. Warum hast du das

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