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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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die ihr helfen. Deine Leute werden nicht mit Charlie und Hope fertig, aber ich will nicht, dass sie allein ist.«
    »Ich auch nicht«, sagte er ruhig. »Reicht es, wenn ich sie begleite? Donavan kann dich zum Lager bringen und den Transporter holen.«
    Einen Moment lang zögerte sie. »Ja, es reicht, wenn du sie begleitest.«
    »Sehr gut.« Kilmer umarmte sie kurz, dann wandte er sich an Donavan. »Macht euch auf den Weg, ihr drei. Vielleicht könnt ihr dafür sorgen, dass der Transporter schon auf uns wartet, wenn wir an der Straße ankommen.« Nachdem Blockman, Donavan und Frankie losgegangen waren, wandte er sich an Grace. »Meinst du, wir können die Pferde ein bisschen zur Eile antreiben?«
    »Wahrscheinlich nicht. Sie haben bestimmt großen Durst, und ihnen brennen die Augen und Nüstern vom Sand, was sicher nicht zu ihrer guten Laune beiträgt. Hat Blockman die Schutzmasken überprüft, die ich ihnen aufgesetzt habe?«
    »Das hab ich gemacht. Und zwar ganz vorsichtig.«
    »Dann werde ich sie noch mal überprüfen.« Sie schaute in den Himmel. »Scheint sich aufzuklaren. Meinst du, es ist vorbei?«
    »Schwer zu sagen. Aber der Wind hat immerhin deutlich nachgelassen.« Er blickte in Richtung Straße. »Ich glaube, ich sehe die Zwei.«
    »Charlie und Hope«, korrigierte sie.
    »Wie auch immer.«
    »Nein – sie haben Frankie gefunden. Sie einfach ›die Zwei‹ zu nennen, macht sie … anonym. Das haben sie nicht verdient.«
    Kilmer lächelte. »Meinetwegen, dann also Charlie und Hope.«
    »Du humpelst immer noch. Du hättest Donavan bei mir lassen und –«
    »Nein.« Er sah ihr in die Augen. »Mein Platz ist bei dir.«
    Himmel, sie konnte ihren Blick nicht abwenden.
    Er nickte und schaute wieder zu den Pferden hinüber, die gemächlich auf sie zukamen. »Die sehen nicht gerade aus, als hätten sie es besonders eilig. Könntest du nicht ein bisschen mit ihnen plaudern und ihnen klarmachen, dass wir es eilig haben?«
    »Sie hören mir nicht immer zu.« Ihre Stimme klang atemlos, sie merkte es selbst. »Und sie haben eine Menge durchgemacht.«
    »Das haben wir alle.« Er zuckte zusammen, als Charlie bei seinem Anblick stieg. »Hey, ich werde dir nichts tun.« Er verzog das Gesicht. »Das ist ziemlich lächerlich, nicht wahr? Er könnte mich zertreten, wie ein Elefant einen Käfer zermalmt. Okay, sag mir, was ich tun soll.«
    »Ich übernehme die beiden. Du kannst dich um das Fohlen kümmern.«
    »Wie demütigend. Ich werde in den Kindergarten abkommandiert.« Er warf einen Blick auf das Fohlen. »Niedlich, wirklich niedlich. Komm, Kleiner.«
    Grace trat auf Charlie zu und streichelte ihn. Seine Muskeln zuckten, und er trat von einem Huf auf den anderen. Die Pferde hatten im Lauf des Tages Dinge erlebt, die selbst ausgeglichene Tiere aus der Fassung gebracht hätten. Es war unglaublich, dass sie sich immer noch so umgänglich verhielten. »Beruhige dich. Es ist fast vorbei. Habt noch ein bisschen Geduld, wir bringen euch hier raus.« Dann flüsterte sie: »Danke, alter Junge …«
     
    »Mom«, sagte Frankie leise. »Es ist schon hell, und der Sturm hat sich gelegt. Draußen ist kein bisschen Wind. Darf ich zur Koppel gehen und nach Maestro sehen?«
    Halb sieben. Grace gähnte. »Es ist noch verdammt früh. Wir waren gestern Abend alle ziemlich erschöpft, nachdem wir die Pferde hergebracht hatten. Das Fohlen muss sich auch ausruhen.«
    »Ich will ja nur nach ihm sehen. Nach allem, was gestern passiert ist … Ich hatte solche Angst.« Sie hob die Schultern. »Ich will ihn nur mal sehen.«
    Weil sie Angst gehabt hatte, das Fohlen zu verlieren. Genauso wie Grace Angst gehabt hatte, Frankie zu verlieren. »Ich weiß.« Sie breitete die Arme aus. »Komm her.« Sie zog Frankie an sich und wiegte sie sanft. »Hab ich dir schon mal gesagt, wie lieb ich dich habe?«
    »Jetzt werd nicht rührselig.« Trotzdem vergrub sie ihr Gesicht an Grace’ Schulter und umschlang sie mit den Armen. Eine Weile verharrten sie in der Umarmung. »Ich habe gestern auch Angst um dich gehabt. Aber ich habe immer daran gedacht, dass du mir gesagt hast, ich soll Jake vertrauen. Er hat’s geschafft, oder?«
    »Ja, er hat’s geschafft.« Sie drückte sie noch einmal an sich. »Und du auch. Und ich. Es war eine Gemeinschaftsaktion.«
    Frankie lächelte. »War es nicht lustig, wie Charlie Jake gerufen hat, damit er uns holen kommt?«
    »Charlie ist sehr klug.«
    Frankie nickte. »Wie unser alter Charlie. Es war eine gute Idee von mir, den Hengst

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