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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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den Po. »Jetzt geh und tu, was ich dir gesagt habe.« Er schaute dem Jungen nach. »Welche Absurditäten versuchen Sie mir zu unterbreiten, Hanley?«
    »Kersoff ist verschwunden.«
    »Woher wissen Sie dann, dass er die beiden gefunden hat? Und vor allem, woher wissen Sie, dass er mit seinem Vorhaben gescheitert ist?«
    »Kersoffs Frau Isabel hat mich vor einer Stunde angerufen. Sie sagte, er hätte diese Grace gefunden und vor zwei Tagen den Auftrag zu Ende bringen wollen. Seitdem hat seine Frau nichts mehr von ihm gehört. Ich habe Erkundigungen eingeholt und dabei herausgefunden, dass eine Frau und ein Kind in dem entsprechenden Alter auf einer kleinen Farm in Tallanville, Alabama, gewohnt haben. Der Besitzer der Farm ist an dem fraglichen Abend bei einem Autounfall tödlich verunglückt, und die Frau, Grace Archer, ist mit ihrem Kind verschwunden.«
    »Und Grace Archer soll demnach unsere Grace Stiller sein?«
    Hanley nickte.
    »Vielleicht ist Kersoff dann unterwegs hierher, um sie bei mir abzuliefern.«
    »Kersoffs Frau war – in großer Sorge.« Er lächelte sarkastisch. »Sie wollte wissen, ob Sie für den Namen des Informanten bezahlen würden, der ihrem Mann den Hinweis auf Grace Archer gegeben hat. Offenbar ist bei ihr die Angst, von dem warmen Regen nichts abzukriegen, größer als die Sorge um ihren Gatten. Was soll ich tun?«
    »Fahren Sie zu ihr. Sie besitzen gute Menschenkenntnis – setzen Sie sie ein. Sie werden einschätzen können, ob sie mich reinlegen will. Wenn Sie glauben, dass sie über nützliche Informationen verfügt, sehen Sie zu, dass Sie sie aus ihr rauskriegen.«
    »Und wenn sie nichts weiß?«
    »Sie wissen, dass ich es nicht ausstehen kann, wenn man versucht, mich hinters Licht zu führen. Wie gesagt, verlassen Sie sich auf Ihr eigenes Urteilsvermögen.« Marvot betrachtete die Schachfiguren. »Wie viele Leute hatte Kersoff?«
    »Drei.«
    »Und glauben Sie, dass Grace Archer in der Lage war, allein mit ihnen fertig zu werden?«
    »Früher war sie verdammt gut. Das haben Sie mir selbst erzählt.«
    »Aber vier Männer, die wahrscheinlich unerwartet aufgetaucht sind. Sich gegen die zur Wehr zu setzen wäre sehr schwierig, es sei denn, sie hatte Unterstützung.«
    »Kilmer?«
    »Durchaus möglich. Schön wär’s. Als ich erfuhr, dass die Schlampe ein Kind von ihm hat, dachte ich gleich, dass das ein Ansatzpunkt ist. Ich weiß, welche Bedeutung ein Kind für einen Mann haben kann, also ist es eine gute Gelegenheit, ihn aus seinem Schlupfloch zu locken.«
    »Aber in erster Linie sind Sie an der Frau interessiert, oder?«
    »Die Frau muss ich unbedingt haben. Sie war einfach unglaublich im Umgang mit den Pferden. Eine Zeit lang dachte ich, sie wäre die Antwort auf das Rätsel, und ich glaube immer noch, dass sie es sein könnte. Ich habe mich verdammt lange in Geduld üben müssen, aber ich habe nie daran gezweifelt, dass ich sie irgendwann finden würde. Und offenbar ist sie immer noch so gefährlich wie vor neun Jahren.« Er nahm die Figur vom Brett, mit der er Guillaume geschlagen hatte. »Aber die Königin muss man immer im Auge behalten.«
     
    »Kann ich dir helfen?« Kilmer betrat die Küche und warf einen Blick auf die Suppe, die auf dem Herd köchelte. »Wahrscheinlich nicht. Du scheinst alles im Griff zu haben. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass du kochen konntest.«
    »Ich hab’s gelernt. Frankie brauchte was zu essen.« Sie nahm Suppenteller aus dem Schrank. »Und eine Dose Suppe zu öffnen und Knoblauchbrot aus dem Tiefkühlschrank in den Ofen zu schieben, ist kein Kunststück.«
    »Sie sitzt immer noch auf der Veranda. Glaubst du, du kannst sie überreden, zum Essen reinzukommen?«
    »Ja. Ich werde ihr sagen, dass sie was essen muss, ehe wir in den Stall gehen und nach den Pferden sehen. Weißt du irgendwas über die Tiere, was ich ihr sagen kann?«
    »Der graue Hengst ist zwei Jahre alt und noch nicht eingeritten. Der Fuchs ist angeblich sanft, den wird sie problemlos reiten können. Der Rappe ist ein bisschen temperamentvoll, aber nicht bösartig.«
    »Wie heißen sie?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich hab nicht gefragt. Aber ich kann den Eigentümer anrufen und –«
    »Nicht nötig. Wahrscheinlich wird es Frankie gefallen, ihnen selbst Namen zu geben.« Sie ging zur Tür. »Wo ist Robert? Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit wir angekommen sind.«
    »Ich hab ihm gesagt, er soll sich in den Jeep setzen und ein bisschen die Umgebung erkunden. Ich dachte, es könnte

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