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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Backsteinhaus und sprang aus dem Wagen. »Ich bringe das Gepäck rein. Als Packesel bin ich unschlagbar.«
    »Ich helfe dir.« Robert nahm eine Tasche und zwei Koffer und folgte Dillon die Stufen hinauf. »Welche Zimmer, Kilmer?«
    »Frankie und Grace kriegen das erste oben an der Treppe. Alle anderen können sich eins aussuchen. Wenn ihr fertig seid, überprüft die Ställe. Und vergesst den Heuboden nicht.«
    »Alles klar.« Robert verschwand im Haus.
    Frankie stieg aus dem Wagen und lief auf die Veranda. »Toll«, murmelte sie. »Und hört euch mal den Wind an. Wie er … singt.«
    »Er singt?« Kilmer hockte sich neben sie. »Und wie heißt das Lied?«
    »Weiß ich nicht.« Sie schaute verträumt zu den Bergen hinüber. »Aber es gefällt mir …« Sie setzte sich auf die oberste Stufe. »Darf ich ein bisschen hier draußen bleiben, Mom?«
    »Wenn du in der Nähe des Hauses bleibst.« Grace zauste ihre Locken im Vorbeigehen. »Eine halbe Stunde.«
    »Okay.«
    »Wenn du willst, sehen wir uns die Pferde an, sobald die beiden die Ställe überprüft haben«, sagte Kilmer, als er Frankies Keyboard vom Rücksitz nahm, wo sie es unbedingt hatte unterbringen wollen, und stieg die Stufen zur Veranda hoch.
    Frankie schüttelte den Kopf. »Jetzt nicht.« Sie lehnte sich gegen das Geländer, den Blick verträumt auf die Berge gerichtet. »Ich möchte einfach nur hier sitzen und lauschen …«
    »Aber gern«, sagte Kilmer, während er Grace die Tür aufhielt. »Die Pferde können warten.«
    Die Inneneinrichtung des Hauses war eher stilvoll als rustikal, dachte Grace. An einer Seite befand sich ein großer, gemauerter offener Kamin, davor standen ein beigefarbenes Cordsofa und mehrere Ledersessel. Hinter einem Sessel hatte man eine schöne Tiffany-Lampe aufgestellt. »Hübsch.«
    »Freut mich, dass es dir gefällt.« Kilmer war bereits mit dem Keyboard unter dem Arm auf der Treppe. »Es gibt vier Schlafzimmer. Das erste ist für euch beide.«
    »Das Keyboard kannst du hier unten lassen. Sie will bestimmt gleich darauf spielen.«
    Er schaute Grace fragend an. »Das Lied, das der Wind singt?«
    »Vielleicht.« Sie zuckte die Achseln. »Oder irgendwas anderes. Sie hat schon vorgestern Abend davon gesprochen, dass sie das Keyboard braucht, noch bevor wir von Charlies Tod erfahren haben.«
    »Diese Seite an ihr kannte ich noch gar nicht.« Kilmer warf einen Blick zur Tür. »Interessant. Erst ist sie verrückt nach Pferden, und im nächsten Augenblick … Interessant.«
    »So ist Frankie. Ich bemühe mich, dafür zu sorgen, dass beide Seiten zur Geltung kommen.« Sie ging die Treppe hoch. »Zum Beispiel erlaube ich ihr nicht, die Pferde zu vernachlässigen, bloß weil sie plötzlich eine Melodie im Kopf hat.«
    »Gott bewahre.«
    Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. »Das ist wichtig. Natürlich muss man ihr Talent fördern, aber ich lege ebenso großen Wert darauf, dass sie einen starken Charakter entwickelt.«
    »Ich würde sagen, sie hat bereits einen verdammt starken Charakter.« Er hob eine Hand. »Das war keine Kritik. Du hast sie sehr gut erzogen, und ich maße mir nicht an, mich einzumischen.«
    »Würde ich dir auch raten.«
    Er lächelte. »Ist die Bemerkung erlaubt, dass es mich mit Stolz erfüllt, meinen Teil zu dem Material beigetragen zu haben, an dem du arbeiten kannst?«
    »Mir gegenüber ja. Hauptsache, du hältst dich Frankie gegenüber zurück.« Sie ging an ihm vorbei nach oben. »Kommt Donavan morgen auch?«
    »Nein, den hab ich beauftragt, Marvot zu überwachen. Von ihm weiß ich, dass Kersoff einer von den Typen war, die bei Marvot aufgetaucht sind. Ich werde ihn erst dort abziehen, wenn ich ihn hier brauche.«
    »Und wem hat Marvot sonst noch vorgeschlagen, sich das Kopfgeld zu verdienen?«
    »Pierson und Roderick. Das waren die großen Haie, aber ich bin mir sicher, dass Marvot den Köder auch kleineren Fischen zugeworfen hat. Er wollte für ausreichend Wettbewerb sorgen, um die Chancen zu erhöhen, dass er kriegt, was er will.«
    »Dieser Dreckskerl.«
    »Ja. Aber dass sie gegeneinander angetreten sind, hat sich für uns als Glücksfall erwiesen. Sie waren alle darauf bedacht, die anderen nicht eher wissen zu lassen, dass sie euch aufgespürt haben, bis sie euch tatsächlich übergeben können.«
    »Oder einen Korb mit unseren Köpfen drin.«
    Kilmer nickte. »Jedenfalls hatten wir dadurch Zeit, uns hierher in Sicherheit zu bringen, weil keiner von ihnen Marvot direkt Bericht erstattet hat.« Er ging

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