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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Angst.«
    »Du wolltest doch zurück nach Argentinien gehen, sobald du das Geld für einen Reitstall zusammenhast, trotzdem bist du hier.«
    »Ich hab’s vor fünf Jahren versucht.« Er zuckte die Achseln. »Hat nicht funktioniert. Ich konnte mich nicht an das sesshafte Leben gewöhnen. Irgendwie taugt man nicht mehr zum Geschäftsmann, wenn man einmal für Kilmer gearbeitet hat. Man vermisst die Aufregung, die Gefahr. Ich hab mich gelangweilt und bin zum Langweiler geworden. Meine Frau war froh, als ich wieder abgehauen bin.« Er lachte in sich hinein. »Jetzt sehen wir uns alle paar Monate und genießen es und müssen uns nicht die ganze Zeit ertragen. Ein perfektes Arrangement.«
    »Und Mercedes?«
    »Für sie bin ich der große Held. Ich bringe ihr Geschenke mit und erzähle ihr Geschichten, die sie faszinieren. Jeder Mann möchte für irgendjemanden ein Held sein.« Er trat einen Schritt von dem Pferd zurück, um es in Augenschein zu nehmen. »Ein prächtiges Tier. Gute Körperlinien.«
    »Ja.« Sie schaute Luis an. »Warst du mit von der Partie, als Kilmer Cosmo entführt hat?«
    Er nickte. »Ziemlich riskante Aktion. Ich dachte schon, Kilmer hätte es erwischt. Er hatte Glück, dass die Kugel von seiner Wasserflasche abgeprallt ist und sein Herz um Haaresbreite verfehlt hat.«
    Sie erstarrte. »Er hat eine Kugel abbekommen?«
    »Hat er dir das nicht erzählt? Er führte die Nachhut an, und einer von Marvots Männern hat eine Salve abgefeuert, ehe wir außer Schussweite waren.«
    Die Kugel ist von seiner Wasserflasche abgeprallt und hat sein Herz um Haaresbreite verfehlt.
    Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. So knapp. Gott, er hätte tot sein können, und sie hätte nicht einmal davon erfahren.
    »Nein, das hat er mir nicht erzählt.«
    »Donavan hat ihn einen Monat lang damit aufgezogen. Er meinte, es wäre Kilmer recht geschehen, bei der Aktion draufzugehen, weil es eine Schnapsidee war, den verdammten Esel zu entführen. Kilmer fand das überhaupt nicht lustig. Es hat ihn richtig was gekostet, den Esel hierherzuschaffen.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Aber wenn er die beiden Pferde entführen will, dann braucht er Cosmo. Und jetzt hat er auch dich, Grace. Für ihn läuft alles nach Plan.«
    »Er hat mich nicht«, entgegnete sie kühl und wandte sich ab. Es war idiotisch, so schockiert zu sein. Kilmer lebte jeden Tag mit dem Tod. Schon als sie für ihn gearbeitet hatte, war er mehrmals nur knapp mit dem Leben davongekommen.
    Aber das war etwas anderes gewesen. Sie war dabei gewesen, sie hatten sich der Gefahr gemeinsam gestellt.
    »Nimm’s mir nicht übel«, sagte Luis. »Ich dachte, das wär der Zweck der Übung. Dass wir uns diesen Marvot vorknöpfen und die Pferde herbringen. Und als ich dich gesehen hab, da wusste ich –«
    »Luis!« Dillon betrat den Stall. »Antreten! Augen geradeaus! Wir brechen auf. Der Hubschrauber ist in zehn Minuten da. Mach dich bereit.«
    »In Ordnung.« Luis warf die Bürste weg und rannte aus dem Stall. »Bis später, Grace.«
    Grace schaute ihm verdattert nach. Wie oft hatte sie diesen Befehl gehört und genauso reagiert? Aber der Befehl hätte hier nicht kommen dürfen.
    Nicht hier.
    Sie verließ den Stall und ging zum Haus. Überall waren Kilmers Männer zu sehen, die im Laufschritt dabei waren, ihre Ausrüstung zu packen. Sie bewegten sich schweigsam, schnell und effizient. Kilmer stand auf der Veranda und redete mit Robert. Er blickte auf, als sie die Stufen hochkam, und gab Robert ein Zeichen, woraufhin der im Haus verschwand.
    »Was geht hier vor?« Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Wo fliegt ihr hin?«
    »Ich lasse dich und Frankie nicht schutzlos zurück«, antwortete er ruhig. »Blockman und vier meiner Männer bleiben hier. In spätestens zwei Tagen bin ich wieder zurück. Wenn nicht, rufe ich dich an. Falls es Probleme geben sollte, wird Blockman euch beide an einen anderen sicheren Ort in den Bergen bringen.«
    »Was geht hier vor?«, wiederholte sie.
    »Donavan wurde angeschossen. Er lebt, aber ich weiß nicht, wie lange noch, wenn wir ihn nicht da rausholen. Er sagt, er hat viel Blut verloren.«
    »Donavan«, flüsterte sie. »Wo ist er?«
    »In El Tariq. Oder in der Nähe. Marvots Leute haben ihn überrascht. Einer von Marvots Kundschaftern muss ihn entdeckt und die anderen alarmiert haben.«
    »Es wird Stunden und Stunden dauern, bis ihr in El Tariq seid. Kannst du nicht jemanden zu ihm schicken, der näher dran ist?«
    »Nicht nach

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