Gnadenlose Jagd
aus dieser Blechkiste regnen.«
»Wie unüberlegt von mir, keine Boden-Luft-Rakete besorgt zu haben. Tut mir leid, dass du dich noch länger gedulden musst.«
»Das sollte dir auch leidtun. Nach meinem letzten Abenteuer in El Tariq liegen meine Nerven ziemlich blank. Mach einfach –«
»Sie kommen zurück.«
Raffiniert. Sie bewegten sich schnell und kamen bei jedem Angriff aus einer anderen Richtung. Diesmal näherten sie sich von Norden her. Wenn der Hubschrauber auf Kurs blieb, müsste sich für Kilmer eine gute Gelegenheit bieten, den Benzintank zu treffen.
Für einen Schuss.
»Sieh zu, dass der sitzt«, murmelte Donavan. »Sonst werd ich dir deinen Misserfolg bis an dein Lebensende unter die Nase reiben.«
»Sonst noch was Neues?«
Sie kamen schnell näher. Weshalb Kilmer auf einen Punkt vor dem Hubschrauber zielte …
Der Helikopter explodierte in einem riesigen Feuerball, der die Nacht erhellte.
Grace drückte Frankie fester an sich. »Erwischt.«
Frankie betrachtete mit großen Augen die brennenden Wrackteile, die zu Boden stürzten. »Kann Jake jetzt nichts mehr passieren?«
»Nein, ich glaube nicht.« Wahrscheinlich wäre es besser, sich Frankie gegenüber die tiefe Genugtuung nicht anmerken zu lassen, dachte sie. Ach, zum Teufel. Es war nun mal das, was sie fühlte. Erklären konnte sie es ihr später. »Hoffe ich jedenfalls.«
»Können wir dann jetzt zurückfahren?«
»Du hast doch gehört, was Jake gesagt hat«, erwiderte Robert. »Wir dürfen erst zurück, wenn er uns anruft und Bescheid gibt, dass die Luft rein ist. Aber ich bezweifle, dass er das jetzt tun wird. Wahrscheinlich wird er sich irgendwo anders mit uns treffen.«
Frankie konnte ihren Blick gar nicht von den brennenden Wrackteilen losreißen. »Weil noch mehr Leute zur Ranch kommen könnten«, flüsterte sie. »Vielleicht noch ein Hubschrauber?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Grace. »Aber wahrscheinlich schon.«
»Ich hab gehofft, nachdem Charlie –« Frankies Hände umklammerten ihren Sicherheitsgurt, während sie hin und her geworfen wurde. Sie hatten die Ausläufer der Berge erreicht, und der Jeep rumpelte über einen unbefestigten Weg. »Müssen wir uns jetzt wieder verstecken?«
Grace nickte.
»Dieser Mann muss dich sehr hassen, wenn er so wild darauf ist, dir wehzutun«, sagte Frankie.
»Marvot? Ja, er kann es nicht ausstehen, der Verlierer zu sein. Er wollte etwas von mir haben, was er nicht bekommen hat.«
»Dann hasse ich ihn auch. Ich hoffe, er saß in dem Hubschrauber.«
»Nein, er hat nicht in dem Hubschrauber gesessen. Marvot bezahlt andere Leute dafür, dass sie die Drecksarbeit für ihn erledigen. Deswegen müssen wir uns weiter vor ihm verstecken. Er findet immer jemanden, der bereit ist, für Geld so etwas zu tun.«
»Das dürfen die doch gar nicht.« Frankies Stimme zitterte vor Wut. »Die müssen bestraft werden. Irgendjemand muss dafür sorgen, dass der Mann eingesperrt wird. Können wir das nicht machen?«
»Ich hab dir doch gesagt, dass –«
»Jake könnte das machen. Glaubst du, dass er es versucht?«
»Vielleicht.«
»Dann müssen wir ihm helfen.«
Gott, war das kompliziert. »Frankie, Marvot könnte dir etwas antun. Es ist verrückt, aber er ist nicht nur hinter mir her, er will auch dir wehtun. Das lasse ich nicht zu, auch wenn wir uns dafür noch eine Weile verstecken müssen. Aber irgendwann wird es bestimmt aufhören.«
»Das ist nicht richtig, Mom. Wir dürfen ihn nicht –«
Der Jeep brach nach links aus – die Vorderreifen waren geplatzt!
»Verdammt!« Robert versuchte, den Wagen unter Kontrolle zu halten, der den Hang hinunterrollte. »Haltet euch fest! Ich krieg ihn nicht –«
Sie rasten direkt auf eine Pinie zu.
»Nein!« Grace löste ihren Sicherheitsgurt und versuchte, Frankie mit den Armen vor möglicherweise herumfliegenden Glassplittern zu schützen. »Kopf runter! Augen zu! Das wird –«
Schmerz.
Dunkelheit.
»Raus hier«, rief Kilmer, als er sah, wie der brennende Hubschrauber abstürzte. »Donavan, sag Estevez, er soll die Gerätschaften und die Männer in den Lastwagen schaffen. Ich will in fünf Minuten unterwegs in die Berge sein. Macht den Hubschrauber klar, er soll in einer halben Stunde bei der Hütte landen.« Er wandte sich an Dillon. »Irgendwelche Verluste?«
»Keine Toten. Vazquez hat einen Splitter in die Schulter abgekriegt. Ich hab die Blutung gestoppt.«
»Kann er laufen?«
Dillon nickte. »Kein Problem.«
»Dann hilf Donavan
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