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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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dass sie Ihre Tochter ist.«
    »Sie ist völlig verängstigt.«
    »Erzählen Sie das Hanley. Sie hat ihm so fest ins Handgelenk gebissen, dass er sich verarzten lassen musste. Wussten Sie, dass Menschenbisse sich besonders leicht entzünden? Er war ziemlich aufgebracht.«
    »Er hat es nicht anders verdient.«
    »Es hat mich einige Mühe gekostet, ihn davon zu überzeugen. Am liebsten hätte er sie an Händen und Füßen gefesselt und ins Meer geworfen. Er weiß Kampfgeist nicht so sehr zu schätzen wie ich.«
    »Tun Sie ihr nichts.«
    »Heißt das, Sie flehen mich an?«
    Ihre Hand umklammerte das Telefon. »Ja, ich flehe Sie an.«
    »Dachte ich’s mir doch, dass Sie um Ihrer Tochter willen bereit sind zu betteln. Ich habe selbst ein Kind und weiß, wie schwach Kinder einen machen können. Ich kämpfe ständig dagegen an. Sagen Sie, ist Kilmer genauso verzweifelt wie Sie?«
    »Nein. Warum sollte er?«
    »Also wirklich, Grace, glauben Sie etwa, ich würde mich nicht bemühen, alles über Sie in Erfahrung zu bringen? Zum Beispiel den Namen des Vaters Ihrer Tochter? Aber es wundert mich nicht, dass er nicht so leidet wie Sie. Im Gegensatz zu uns beiden hat er kein Kind großgezogen. Mitzuerleben, wie ein Kind geboren wird, in dessen Adern das eigene Blut fließt, ist etwas ganz Besonderes.«
    »Wie kann ich meine Tochter zurückkriegen?«
    »Indem Sie die Arbeit beenden, die Sie angefangen haben. Ich denke, Sie wissen, dass das der Preis ist.«
    »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen. Das habe ich nie begriffen.«
    »Ich will, dass Sie die Zwei zähmen. Ich will, dass die Tiere Sie lieben, dass sie Ihnen gehorchen, dass sie Sie bereitwillig überallhin tragen.«
    »Warum?«
    »Das geht Sie nichts an.«
    »Was halten Sie von einem Tauschgeschäft? Ich gebe mich in Ihre Hände, und Sie übergeben Frankie an Kilmer.«
    »Nein. Kein Tauschhandel. Ich will Sie beide hierhaben. Anfangs war ich sehr wütend auf Hanley, weil er Sie nicht beide geschnappt hat. Aber dann habe ich mir gesagt, so ist es vielleicht sogar noch besser. Wenn er Sie beide hierhergebracht hätte, dann hätte ich mich mit Kilmer herumplagen müssen, denn der wäre mit wehenden Fahnen hier aufgekreuzt, um Sie zu retten. Der Mann hat die Instinkte eines Kriegers und verfolgt seine eigenen Pläne. Er könnte versucht sein, diese Pläne gegen das Leben Ihrer Tochter abzuwägen. Diesen Konflikt kann ich durchaus nachvollziehen. Aber Sie werden das nicht zulassen. Sie werden Kilmer unter Kontrolle halten und verhindern, dass er überstürzt handelt und mich zwingt, Ihre kleine Tochter zu töten. Habe ich recht?«
    »Ja, da haben Sie recht.«
    »Dann können wir unsere Pläne ja in die Tat umsetzen. Sie werden sofort nach El Tariq kommen, und Kilmer wird nichts unternehmen. Ist das klar?«
    »Ja.«
    »Falls er oder irgendeiner seiner Männer hier auftaucht, werde ich Frankie von meinen Männern vergewaltigen lassen und sie anschließend eigenhändig töten. Haben Sie verstanden?«
    Sie schloss die Augen. »Ich habe verstanden.«
    »Dann freue ich mich, Sie in Kürze hier begrüßen und meinem Sohn vorstellen zu können. Er kann es gar nicht erwarten, Sie mit den Zweien arbeiten zu sehen.« Er legte auf.
     
    »Und?«, fragte Kilmer.
    »Ich soll sofort nach El Tariq fliegen. Falls du eingreifst, wird er Frankie erst von seinen Männern vergewaltigen lassen und sie dann töten.«
    Kilmer fluchte leise. »Du kannst nicht dahin. Überlass das mir.«
    »Den Teufel werd ich tun. Marvot blufft nicht.« Ihre Blicke begegneten sich. »Das weißt du ebenso gut wie ich.«
    Seine Hände ballten sich zu Fäusten. »Ich weiß, dass ihr beide sterben werdet, wenn du in diese Falle gehst.«
    »Kilmer.«
    Er holte tief Luft, dann nickte er langsam. »Also gut, wir müssen Frankie beschützen. Das stelle ich nicht in Frage.«
    »Das würde ich dir auch nicht raten. Marvot meinte, du hättest die Instinkte eines Kriegers, und das stimmt. Aber du wirst sie unterdrücken, sonst bringe ich dich um, so wahr mir Gott helfe.« Sie stand auf. Ihre Knie zitterten, und sie musste sich an einem Stuhl festhalten, um nicht zu fallen. »Frankie darf nichts zustoßen.«
    Kilmer schaute sie lange an, dann sagte er ruhig: »Du weißt, dass du nur einen Aufschub erreichst, wenn du seiner Forderung Folge leistest und hinfliegst. Wenn er erst mal hat, was er will, wird er euch beide töten.«
    »Damit hat er noch nicht mal gedroht«, erwiderte sie erbittert. »Er weiß genau, dass ich kommen

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