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Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Angst um sie habe.«
    »Vielleicht nicht.« Er wandte sich ab. »Aber ich weiß, was für eine Angst ich um sie habe. Du hast kein Monopol darauf, Frankie zu lieben. Ich mag vielleicht keine Besitzansprüche an ihr haben, aber ich habe das Recht, sie zu lieben.« Schroff fügte er hinzu: »Und ich werde sie immer lieben und alles für sie tun, was ich kann. Also wag es nicht, mich auszuschließen, wenn es darum geht, sie aus Marvots Händen zu befreien. Es wird dir eh nicht gelingen.«
    »Du … liebst sie?«
    »Himmelherrgott, Grace. Wie zum Teufel soll ich sie nicht lieben? Hast du gedacht, ich wollte nur mit ihr zusammen sein, um den stolzen Vater zu spielen? Sie ist ein verdammt wunderbares Kind.«
    »Ja, das ist sie.« Tränen liefen ihr über die Wangen. »Und wahrscheinlich ist sie völlig verängstigt. Sie wird es sich nicht anmerken lassen, aber ich bin mir sicher, dass sie Angst hat.«
    Er setzte sich neben sie und zog sie in seine Arme. »Ich weiß.« Er wiegte sie sanft. »Und es bringt mich um.«
    In seinen Armen zu sein, konnte ihr die Angst nicht nehmen, aber es tröstete sie, mit ihren Gefühlen nicht allein zu sein. Sie drückte sich fest an ihn. »Warum lässt er ein hilfloses kleines Mädchen entführen?«
    »Das einem seiner Männer in die Eier getreten hat. Ich wette, sie selbst empfindet sich gar nicht als so hilflos.« Er schob sie von sich, um sie anzusehen. »Und wir sind auch nicht hilflos, bloß weil es ihm gelungen ist, Frankie in die Hände zu kriegen. Wir werden sie wohlbehalten da rausholen.« Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Ich muss dich jetzt einen Moment allein lassen, um mit Dr. Krallon zu reden. Ich möchte mich erkundigen, wie es Blockman und Vazquez geht.«
    »Vazquez ist auch verletzt?«
    Er nickte. »Aber das hat ihn nicht daran gehindert, die ganze Nacht die Unfallstelle abzusuchen, um Frankie zu finden. Auch er findet, dass Zuneigung nicht nur eine Sache der Blutsverwandtschaft sein sollte.«
    Plötzlich fiel ihr ein, dass er einen Namen erwähnt hatte. »Dr. Krallon.« Sie betrachtete die einfachen, aber gemütlichen Möbel des Wohnzimmers. »Sind wir in dem Haus, in dem du ihn untergebracht hast?«
    »Es war die praktischste Lösung. Ich brauchte einen Arzt, und hier sind wir in Sicherheit. Auf der Ranch ist niemand mehr. Die Pferde lasse ich auf Charlies Farm in Alabama bringen.«
    Ihre Mundwinkel zuckten. »Ich bin so durcheinander, dass ich nicht mal gemerkt hab, wo wir sind.«
    »Du hast im Moment andere Sorgen.« Er ging zur Tür. »Und du hast dich nicht mal nach deinen eigenen Verletzungen erkundigt. Du hast einen Bluterguss am rechten Knie, Prellungen an den Rippen und eine leichte Gehirnerschütterung. Das Knie dürfte dir die meisten Probleme bereiten. Es wird heilen, aber es wird verdammt wehtun.« Er öffnete die Tür. »Und du solltest zusehen, dass du dich ein bisschen ausruhst. Du warst die letzten acht Stunden bewusstlos, das wird helfen, aber du bist noch nicht über den Berg. Kann sein, dass du schon sehr bald wieder voll funktionsfähig sein musst.«
    Sie wollte sich nicht ausruhen. Ihre Nerven lagen blank, und am liebsten hätte sie sich auf der Stelle angezogen und sich aufgemacht, um Frankie zu befreien.
    »Ich weiß«, sagte er, während er ihr Gesicht musterte. »Mir geht es nicht anders. Aber wir müssen abwarten. Wir sind nicht am Zug.«
    »Abwarten, bis Marvot mich anruft.« Das würde der nächste Zug sein.
    »Ja.«
    »Woher soll er wissen, wie er mich erreichen kann?«
    »Blockman sagt, Hanley hat seine Nummer in sein Handy eingegeben. Diese Nummer wird Marvot benutzen. Aber ich glaube nicht, dass er es eilig hat. Er wird warten, bis er davon überzeugt ist, dass du mit den Nerven am Ende bist. Er will, dass du Zeit hast, dir alles vorzustellen, was er mit Frankie anstellen könnte.«
    »Und ich werde es mir vorstellen«, flüsterte sie. »Ich kann nichts dagegen tun.«
    »Ich auch nicht.« Er schloss die Tür hinter sich.
    Sie zögerte, dann legte sie sich wieder hin. Sie musste sich ausruhen, gesund werden und warten.
    Und beten.
     
    Mehr als vierundzwanzig Stunden später kam der Anruf von Marvot. »Wie entzückend, Ihre Stimme zu hören, Grace. Ich war sehr enttäuscht, als Sie mich vor all den Jahren verlassen haben. Ich hatte Großes mit Ihnen vor.«
    »Wo ist meine Tochter?«
    »Ein charmantes Kind. Auf überaus reizende Weise gefährlich. Wenn ich ihr irgendwo auf der Straße über den Weg laufen würde, wüsste ich sofort,

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