Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gnadenlose Jagd

Gnadenlose Jagd

Titel: Gnadenlose Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
Frankie mitgenommen. Es bestand so gut wie keine Hoffnung mehr, dass sie noch irgendwo in der Nähe zu finden war.
    Kilmer schob Grace eine Haarsträhne aus der Stirn. Verdammt, warum wachte sie nicht auf oder regte sich wenigstens ein bisschen?
    Verflucht. Er musste bei Grace bleiben, aber solange auch nur die geringste Chance bestand, Frankie zu finden, würde er nicht aufgrund logischer Erwägungen die Suche abbrechen.
    »Vazquez und du, ihr beiden bleibt hier und sucht weiter. Morgen früh schicke ich den Hubschrauber und lasse euch abholen.«

13
    KILMERS GESICHT WAR verschwommen und nebelhaft, als Grace langsam die Augen öffnete. Er beugte sich über sie … Hatten sie sich gerade geliebt? Liebe? Sie durfte Sex nicht mit Liebe verwechseln, aber manchmal war es schwer auseinanderzu–
    Der Jeep war gegen den Baum gerast.
    »Frankie!« Grace fuhr im Bett auf und sah sich panisch im Zimmer um. »Wo ist Frankie?«
    »Ganz ruhig.« Kilmers Hand legte sich auf ihre. »Frankie lebt.«
    »Aber ist sie verletzt? Ich hab versucht, sie –« Sie schwang die Beine aus dem Bett. »Ich muss nach ihr sehen.«
    »Das geht nicht.«
    Sie starrte ihn an. »Du hast mich belogen«, flüsterte sie. »Sie ist tot. Sie ist bei dem Unfall ums Leben gekommen.«
    »Ich belüge dich nicht, Grace. Blockman sagt, sie war am Leben und bei Bewusstsein, als er sie das letzte Mal gesehen hat.«
    »Als er sie das letzte Mal gesehen hat? Wovon zum Teufel redest du?«
    »Das versuche ich dir gerade zu erklären. Beruhige dich. Sei still und hör mir zu. Okay?«
    Am liebsten hätte sie ihn angeschrien, dass sie sich nicht beruhigen konnte, wenn Frankie – Sie holte tief Luft. Es half Frankie nicht, wenn ihre Mutter hysterisch wurde. »Sag es mir. Wo ist Frankie?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Er schluckte. »Wahrscheinlich in El Tariq.«
    »O mein Gott.«
    »Ich werde sie zurückholen, Grace.«
    Nicht durchdrehen. Einen klaren Kopf bewahren. »Nein, ich werde sie zurückholen. Was ist passiert? Ich erinnere mich nur, dass Robert gegen einen Baum gekracht ist.«
    »Es gab einen zweiten Hubschrauber, der in den Hügeln gelandet ist. Der erste Hubschrauber muss Männer auf dem Berg abgesetzt haben, die euch entgegengekommen sind und euch aufgelauert haben. Sie haben eure Vorderreifen zerschossen, dadurch seid ihr vom Weg abgekommen und gegen den Baum gekracht. Dabei bist du aus dem Wagen geschleudert worden und einen steilen Abhang bis ganz unten in die Schlucht gerutscht. Blockman sagt, Hanley hat ein paar Männer losgeschickt, die dich da rausholen sollten, aber als er in einiger Entfernung die Scheinwerfer meines Wagens gesehen hat, hat er sie zurückgepfiffen. Er hat Gott und die Welt verflucht, sich Frankie geschnappt und ist zum Hubschrauber gerannt.«
    »Hanley«, wiederholte sie. »Marvots bester Mann. Woher wusste Robert, dass es Hanley war?«
    »Dafür hat Hanley gesorgt. Er hat’s ihm gesagt und ihm dann eine Kugel ins Bein gejagt. Er hat Blockman eine Nachricht für dich gegeben und gesagt, Marvot würde sich bei dir melden.«
    »Warum Frankie?«, flüsterte sie.
    »Ich bin mir ganz sicher, dass Marvot dir Gelegenheit geben wird, ihm diese Frage persönlich zu stellen.« Er holte tief Luft. »Aber ich kann’s mir auch so denken. Genau wie du.«
    Ja, sie konnte es sich denken. »Er hat Frankie als Geisel genommen.« Wut und Angst überkamen sie. »Dieser verdammte Hurensohn.«
    »Du kriegst sie zurück, Grace.«
    »Du wirst nichts unternehmen, was diesem Dreckskerl als Vorwand dienen könnte, ihr etwas anzutun.« Sie schloss die Augen. »Was ist, wenn sie verletzt ist? Robert sagt, sie war bei Bewusstsein. Aber er kann doch nicht wissen, ob sie verletzt ist. Denen wäre es doch scheißegal, ob sie bei dem Unfall –«
    »Blockman sagt, sie hat Hanley in die Eier getreten, als er sie zum Hubschrauber gezerrt hat. Das klingt nicht danach, dass ihr bei dem Aufprall etwas Schlimmes zugestoßen ist.«
    »Sie wird sich zur Wehr setzen.« Grace öffnete die Augen und schob sich mit zitternden Fingern eine Strähne aus dem Gesicht. »Ich hab ihr beigebracht, sich zu wehren. Aber was ist, wenn sie diese Kerle zur Weißglut bringt? Sie ist doch noch ein Kind.«
    »Grace, denk doch mal nach. Wenn die sie als Geisel brauchen, werden sie ihr nichts tun.«
    »Woher willst du das wissen, verdammt? Und ich kann jetzt nicht nachdenken. Ich bin viel zu aufgewühlt. Sie ist meine Tochter. Du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, was ich für eine

Weitere Kostenlose Bücher