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Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Titel: Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attila Hildmann
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verkauft, eröffnet. Über meinem zweiten Laden in Berlin-Friedrichshain ist der vegane Koch Björn Moschinski mit seinem neuen Restaurant »MioMatto« eingezogen. Auch vegane Kochkurse bieten wir an, sodass unsere Kunden gleich vor Ort lernen können, wie man die Produkte zubereitet. Außerdem machen wir Caterings, sind regelmäßig auf Messen vertreten, veranstalten Brunchs und zeigen Filme zum Thema Veganismus.
    Bei alldem geht es mir nicht darum, jemanden zu verurteilen, der Fleisch ist, oder jemanden zum Veganismus zu bekehren. Warum sollte ich das tun? Ich habe ja selbst 35 Jahre lang gepennt. Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn sich jemand keine Gedanken über das Thema macht, denn mir ging es ganz genauso. Ich will auch ganz bewusst niemanden ausschließen, selbst wenn mir das in der radikalen veganen Szene immer wieder übel genommen wird. Auch wenn jemand im Pelzmantel in den Laden kommt, wird der nicht dumm angemacht. Für mich ist es einfach wichtig, das Wissen, das ich gewonnen habe, weiterzugeben. Wenn man diese Erkenntnis einmal erlangt und verinnerlicht hat, kann man nicht mehr zurück. Deshalb will ich den Menschen in erster Linie einen Weg aufzeigen, eine Alternative bieten, wenn man so will. Sie sollen sehen, dass es auch anders geht. Und das geht am besten übers Essen, denn essen muss jeder. Veganz ist also ganz explizit kein Versuch, die Menschen zu missionieren, sondern als Inspiration für andere gedacht.

     
    Jan Bredack, Jahrgang 1972, war über zehn Jahre in leitender Position bei Mercedes Benz beschäftigt, bevor er 2011 mit Burn-out-Symptomen ausstieg. Seither hat er sein Leben auf den Kopf gestellt und 2011 die vegane Supermarktkette »Veganz – Wir lieben Leben« gegründet. Mittlerweile gibt es zwei Filialen in Berlin sowie jeweils eine in Frankfurt am Main, Hamburg, München, Wien und Prag.
     

Achtsamkeit im Kleiderschrank

     
    E s gibt Menschen, die einen Philosophen in sich tragen. Zu diesen Menschen gehören wir. Wir haben schon sehr früh begonnen, uns Gedanken zu machen über das Leben, seine Beschaffenheit und die Frage, welche Aufgabe uns darin zugedacht sein könnte. So kamen wir mit dem Buddhismus in Berührung, dessen Grundpfeiler von Achtsamkeit, Gewaltlosigkeit und Meditation Teil unseres Alltags geworden sind. Als wir nach vielen Jahren der Lehre den Schritt wagten, unser eigenes Unternehmen zu gründen, war klar, dass wir möglichst nachhaltige und ganzheitliche Mode produzieren wollen. Wir wollen achtsam mit den Ressourcen unseres Planeten umgehen. Das bedeutet zwangsläufig, dass unsere Mode auch vegan ist, denn wir möchten nicht dazu beitragen, dass anderen Lebewesen Leid geschieht.
    Die Oberflächlichkeit, Rücksichtslosigkeit und Schnelllebigkeit, die Teil des weltweiten Modebusiness sind, passen nicht zu uns. Wir haben uns entschieden, einen anderen Weg zu gehen. In unseren Kollektionen verzichten wir vollständig auf Materialien tierischen Ursprungs wie Wolle, Leder, Seide, Pelz oder Daunen. Synthetische Materialien verwenden wir äußerst sparsam in recycelter Form und aus ökologischer Produktion. Als wir 2009 anfingen, konkrete Pläne zu machen, mussten wir feststellen, dass die Alternativen, die es auf diesem Gebiet gab, sehr begrenzt waren.

     
    In der Regel arbeiten Designer, die vegane Mode herstellen, entweder mit Baumwolle, Leinen und Hanf oder mit synthetischen Fasern. Leinen und Hanf verwenden wir nur sehr wenig, weil wir garantieren wollen, dass sich unsere Kleidungsstücke auf der Haut gut anfühlen. Auf Baumwolle wollten wir uns nicht beschränken, denn auch ökologische Baumwolle hat keine optimale Umweltbilanz. Sie wird entweder in Ägypten oder den USA angebaut, muss einen sehr weiten Transportweg zurücklegen und verbraucht beim Anbau sehr viel Wasser. Also mussten wir neue Fasern erschließen. Dazu haben wir Textilmessen in Frankfurt und Paris besucht und sind dort auf sehr spannende Entwicklungen gestoßen, die noch keinen Eingang in die Modebranche gefunden haben.
    Während andere Modeschöpfer ihre Wertschöpfungskette lediglich bis zu den Stoffherstellern zurückverfolgen, traten wir direkt mit den Garnproduzenten in Kontakt. Darunter waren auch solche, die bis dato nicht für Modeunternehmen produziert hatten, sondern für die Automobilindustrie oder Firmen im Hygienebereich. Wir fanden einige Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die bereit und in der Lage waren, in einem zu hundert Prozent ökologischen

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