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Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition)

Titel: Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Attila Hildmann
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Zellulose- und Viskosespinnverfahren Fasern aus Buchenholz, Birke, Bambus und Eukalyptus herzustellen, die eine geradezu ideale Qualität für Bekleidung aufweisen. Diese sogenannten Micro-Modal- und Tencel-Fasern sind extrem fein, haben eine tolle, glatte Oberfläche, sind atmungsaktiv und verfügen über einen seidigen Glanz. Angereichert mit Algen wirken sie wundheilend und sind somit bestens für Allergiker geeignet. Das sieht sehr schön aus und trägt sich wie eine zweite Haut. Darüber hinaus verwenden wir eine Sojaproteinfaser, die bei der Tofugewinnung zurückbleibt. Diese Faser wird zu Recht als »Soy Silk« bezeichnet, denn sie ist eine der weichsten Fasern, die es derzeit auf dem Markt gibt, und hat eine seidenähnliche Qualität.
    Wichtig ist für uns auch, dass alle Stücke unserer Kollektion langlebig und belastbar sind. Wir wollen zeitlose Produkte auf den Markt bringen, die nicht den schnelllebigen Modeerscheinungen jeder Saison unterworfen sind. Aus diesem Grund sind unsere Kollektionen in der Regel in Schwarz, Weiß oder Grautönen gehalten. Diese Farben stehen für Ruhe und Eleganz und lenken nicht ab, sodass wir an Silhouette und überraschenden Details arbeiten können. Uns geht es um Entschleunigung und darum, dass man ein gutes Kleidungsstück auch lange tragen kann. Deshalb legen wir besonderen Wert auf die Verarbeitung unserer Stücke, die alle in Deutschland gefertigt werden. Die Nähte dürfen nicht aufgehen. Alle Teile müssen in der Maschine waschbar sein und dürfen dabei weder Form noch Farbe verlieren.
    Ebenso von Bedeutung ist, dass man unserer Kollektion ihre Nachhaltigkeit nicht ansieht. Umasan ist ganz bewusst als High-Fashion-Label gedacht. So wollen wir zeigen, dass es auch in diesem Bereich Alternativen gibt. Bei uns steht nirgendwo drauf, dass unsere Mode möglichst umweltschonend und vegan produziert ist. Ein Großteil unserer Kunden sind keine Veganer und nur sehr wenige Menschen wollen in Ökoklamotten herumlaufen, die weithin als solche zu erkennen sind. Wir wollen nicht das Gefühl von Verzicht vermitteln, sondern das Gefühl von Mehrwert. Unsere Stücke sollen durch die Schönheit des Designs und den haptischen Tragekomfort überzeugen. Erst wenn ein Kunde sich bereits für ein Kleidungsstück entschieden hat und dann erfährt, dass die Linie rein pflanzlich und nachhaltig hergestellt ist, entsteht eine Offenheit für diese Themen.
    Mittlerweile experimentieren wir auch im Accessoirebereich, stehen damit aber noch ganz am Anfang. Wir haben festgestellt, dass es für uns mehr Sinn ergibt, sich immer auf einen Aspekt zu konzentrieren, bis wir mit dem Ergebnis zufrieden sind, und dann erst weiterzugehen. Dabei gibt es schon jetzt hervorragendes veganes Leder, das aus recyceltem Polyester oder auch Papier hergestellt wird und zwar in einem auf Wasser basierenden Verfahren, das ohne chemische Zusätze auskommt. Das Gute ist, dass dieses Material sehr viel bessere Eigenschaften als Leder hat. Es ist abwaschbar und atmungsaktiv. Mit diesen Fasern wollen wir in Zukunft verstärkt arbeiten und auch Taschen und Schuhe produzieren.
    Ein Blick hinter die Kulissen der Wollindustrie
    Nach Informationen der Tierrechtsorganisation People for the Ethical Treatment of Animals, kurz PETA, produziert Australien derzeit mit einem Bestand von 100 Millionen Schafen 30 Prozent des weltweiten Wollaufkommens. Die in Australien am häufigsten gezüchtete Rasse sind Merinoschafe. Deren Haut ist speziell darauf gezüchtet, besonders faltig zu sein, sodass die Wollmenge pro Tier gesteigert wird. Wie PETA erklärt, führt die Übermenge an Wolle dazu, dass viele Schafe in den heißen Monaten kollabieren und an Hitzschlag sterben. Außerdem sammeln sich in den Falten Feuchtigkeit und Urin. Von der Feuchtigkeit angezogen, legen Fliegen ihre Eier in den Hautfalten ab. Um diesen Fliegenbefall zu verhindern, nehmen australische Rancher einen Eingriff vor, der sich mulesing nennt. Dazu werden die lebenden Schafe auf den Rücken geworfen und mit den Beinen zwischen Metallstäben fixiert. Dann schneidet man ihnen ohne jede Betäubung esstellergroße Fleischstücke rund um den Schwanz weg. So will man erreichen, dass sich eine glatte, vernarbte Fläche bildet, die keine Angriffsfläche mehr für die Fliegen bietet.
    Zu Beginn dachten wir, wir könnten uns vollständig aus dem konventionellen Modebusiness heraushalten. Aber wir haben sehr schnell festgestellt, dass wir so unser Ziel nicht erreichen. Wenn wir

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