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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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wir hinausgehen.
    Bevor wir die Tür erreichen, nehme ich Juniors Hand. Er wirft einen verunsicherten Blick auf Dad, dem nie etwas entgeht, aber ich lasse seine Hand trotzdem nicht los.
    »Bereit?«, fragt Junior, als wir durch die Tür treten, die uns in die neue Welt führt.
    Ich bin zu aufgeregt, um zu antworten. Mich trifft eine warme Brise, und die Luft fühlt sich ganz anders an als die erstickende Luft im Shuttle, die ich nur widerwillig atme und schmecke.
    Emma Bledsoe hält Wache am oberen Ende der Rampe. Mit dem Gewehr im Anschlag sucht sie den Wald und den Himmel nach weiteren Flugsauriermonstern ab – oder anderen Viechern, die womöglich im Zwielicht lauern. Ich versuche, mir alles anzusehen, und entdecke viel mehr als beim letzten Mal, als ich das Shuttle verlassen habe. Da hatte ich einfach nur Angst um Junior und Panik wegen des Flugsauriers und habe kaum etwas von der Umgebung wahrgenommen. Sogar jetzt kämpfe ich gegen meine Angst vor den Kreaturen, die vielleicht im Dämmerlicht lauern, und muss mich zwingen, alles aufzunehmen, was diese Welt zu bieten hat. Der Wald rund um das Shuttle sieht ganz anders aus als der Wald, den ich kenne. Diese Bäume haben keinen dicken Stamm mit Ästen, die in den Himmel ragen, sondern Dutzende von dünnen Stämmchen, die ineinander verschlungen sind. Sie sind etwa nur so dick wie mein Bein, aber es sind so viele, dass der Wald undurchdringlich wirkt. Die Zweige bilden wirre Knoten, an deren Enden grüne Blätter hängen – sie sind dünn und lang, und der Anblick erinnert an Waschlappen, die zum Trocknen in die Bäume gehängt wurden.
    »Amy?«, sagt Junior und zieht mich damit zurück in die Gegenwart. Ich gehe einen Schritt weiter.
    Es ist nicht zu übersehen, wo wir gelandet sind: Wir haben einen großen Teil der Vegetation vernichtet. Der Sandboden unter dem Shuttle ist schwarz verbrannt. Es steigen immer noch feine Rauchfahnen auf, und ich bin froh, dass die Rampe lang genug ist, um uns dorthin zu bringen, wo die Erde zwar schwarz ist, aber wenigstens nicht mehr brodelt.
    Als meine Füße den Boden berühren, kann ich es kaum glauben.
Erde.
Richtige, echte Erde unter meinen Füßen. Als Erstes schließe ich die Augen. Ich hole tief Luft und atme nicht nur die frische Sommerbrise. Ich atme auch Staub, Bäume und einen ganzen Ozean ein. Und dann atme ich aus und alles ist noch größer als vorher.
Luft.
Nicht recycelt – frische saubere Luft, die nach Erde und Pflanzen und noch so vielem mehr riecht.
    Obwohl wir von mehreren Dutzend Menschen umgeben sind, von denen viele nervös in den Himmel starren oder sich nicht vom Shuttle forttrauen, weil sie damit rechnen, dass sich ein Flugsaurier auf sie stürzt und sie frisst, nehme ich nur zwei Dinge wahr: Junior, der meine Hand hält, und die Welt, die uns zu Füßen liegt.
    Und da weiß ich, dass es stimmt, was ich zu meinem Vater gesagt habe: Lass uns die Welt sehen, dann werden wir tun, was in unserer Macht steht, um sie zu unserem neuen Zuhause zu machen.
    »Ist das nicht unglaublich?«, frage ich Junior.
    Er nickt stumm. Auch er schaut nach oben, aber ich weiß, dass er den Abendhimmel nicht nach einem herabstürzenden Monster absucht. Er hält Ausschau nach Wänden, die nicht da sind, die niemals mehr da sein werden.
    »Passt auf!«
    Da wir beide in den Himmel geschaut haben, wären wir beinahe über einen Mann gestolpert, der auf der Erde vor einem großen weißen Gipsfleck hockt.
    »Was machen Sie da?«, frage ich.
    Statt zu antworten, hebt der Mann – einer der Biologen – den Gipsabdruck vorsichtig hoch und zeigt uns einen gigantischen Fußabdruck. »Colonel Martin hat mir gestattet, Hinweise auf die verschiedenen Lebensformen auf diesem Planeten zu sammeln«, erklärt der Wissenschaftler.
    Ich erkenne den Abdruck – er stammt von dem Dinosauriervogel, der Junior angegriffen hat. Ich kann auch die langen Furchen sehen, die die Krallen des Monsters hinterlassen haben. Gelber Sand klebt an dem Abdruck, aber als der Biologe die Sandkörner wegwischt, muss ich ein Schaudern unterdrücken. Ich kann mich nur zu gut daran erinnern, wie sich diese Krallen in Juniors Fleisch gegraben haben.
    Junior berührt seine Brust, als würde er unter den Verbänden, die Kit angelegt hat, immer noch den Schmerz spüren. Wir gehen wortlos weiter, und der Biologe springt auf, um seinen Kollegen den Abdruck zu zeigen. Ich will zurück zum Shuttle, aber Junior zieht mich von den anderen Leuten weg, tiefer in den

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