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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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beschäftigt ist, an einer Kontrolleinheit der Brücke einen Code einzugeben.
    »Das Shuttle riegelt sich hermetisch ab«, sagt Junior und flucht, weil der Alarm trotz des Codes, den er in den Computer eingegeben hat, nicht aufhört.
    »Was ist passiert?«, brüllt Dad, und erst jetzt fällt mir auf, dass Chris an der Tür steht.
    »Ich habe die ganze Nacht Wache gehalten, Sir«, stammelt er. »Hier war niemand. Es ist von selbst losgegangen.«
    »Die Sensoren des Shuttles spielen verrückt«, sagt Junior. »Sie registrieren Druckschwankungen.«
    »Aber der Druck verändert sich nicht«, sagt Dad und streckt die Hand aus, als erwartete er, einen plötzlichen Abfall des Luftdrucks spüren zu können.
    »Das
weiß
ich«, knurrt Junior. »Deswegen sagte ich, dass die Sensoren verrücktspielen.«
    »Kannst du nicht den verdammten Alarm abstellen?«, brüllt Dad.
    »Automatische Abriegelung in fünfzehn Minuten«, verkündet die Stimme des Computers, und sofort setzt der Alarmton wieder ein.
    Junior hebt entnervt die Hände. »Selbst wenn ich es reparieren könnte, funktioniert es ganz sicher nicht innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten. Das Shuttle wird abgeriegelt, was immer ich tue.«
    »Für wie lange?«
    Junior zuckt gereizt mit der Schulter. »Das kann ich nicht sagen. Es hängt davon ab, ob die Sensoren das Problem sind oder ob etwas anderes nicht in Ordnung ist.«
    »Dann müssen wir unsere Leute rausbringen«, stellt Dad mit einem Stirnrunzeln fest. Seine Frustration ist nicht zu übersehen, aber auch nicht fair. Immerhin kann er nicht erwarten, dass Junior alle technischen Details eines jahrhundertealten Shuttles kennt. Dad wirft einen prüfenden Blick zum Himmel und ich muss wieder an die grässlichen Schreie dieser fremdartigen Riesenvögel denken und an die tiefen Dellen in der Seite des Shuttles. Sind sie vielleicht dafür verantwortlich, dass unsere Sensoren verrücktspielen?
    Emma scheint ähnliche Bedenken zu haben. »Sir«, sagt sie, »was ist mit den Lebensformen auf dem Planeten? Sie könnten eine Bedrohung für die Besatzung darstellen.«
    Mein Vater sieht einen Moment lang nachdenklich aus, aber dann meldet sich Chris zu Wort. »Wenn wir die Schiffbesatzung und unsere Leute für unbestimmte Zeit in diesem Shuttle einsperren, ohne Toiletten und mit nur beschränkten Wasser- und Nahrungsvorräten, sind die damit verbundenen negativen Auswirkungen eine wesentlich größere Bedrohung, als der Planet sie möglicherweise darstellt. Ich kann Ihnen versichern, Sir, dass es gefährlicher ist, die Menschen in diesem Shuttle einzuschließen, als es zu evakuieren.«
    Dad fährt herum. Er hat genug gehört. »Chris, Emma, beginnt sofort mit der Evakuierung. Jeder – jede einzelne Person – muss das Shuttle verlassen.
Sofort.
Das Militärpersonal wird bei der Evakuierung mitwirken und auf dem Weg nach draußen so viele Waffen mitnehmen, wie sie tragen können.«
    Der Computer meldet sich: »Vierzehn Minuten, dreißig Sekunden.«
    »Schnell!«
, schreit Dad.
    »Ich versuche, uns mehr Zeit zu verschaffen«, sagt Junior und dreht sich wieder zum Computer um.
    Ich würde ihm gern helfen, aber mir ist klar, dass ich nur im Weg bin. Also renne ich stattdessen hinter Emma her. Die Soldaten warten bereits auf Befehle. Sobald Emma ihnen gesagt hat, was sie tun sollen, verteilen sie sich, ziehen die Leute in den Flur und befehlen ihnen, nach draußen zu gehen. Die Leute vom Schiff, die in der Nähe des Ausgangs stehen, sind die Ersten, die gehen – ich vermute, sie sind zu überrascht, um sich zu weigern. Die Wissenschaftler sammeln ihre Ausrüstung zusammen.
    Ich renne zu Mom. »Dafür ist keine Zeit«, sage ich und nehme ihr das Mikroskop aus der Hand. Also ehrlich, ein Mikroskop?
    »Amy, was soll das?«, fragt sie ärgerlich, als wäre das Ganze nur ein Streich, den ich mir ausgedacht habe. Der Alarm verstummt kurz und der Computer verkündet: »Dreizehn Minuten bis zur Abriegelung.«
    »Wir müssen raus.
Sofort
!«, sage ich.
    »Wieso?« Mom hebt das Mikroskop wieder auf.
    »Weil sich die Türen versiegeln!«, überschreie ich den Alarm, der jetzt wieder losgeht. »Du wirst hier drinnen eingesperrt sein!«
    Mom wird blass. »Für wie lange?«
    »Das weiß ich nicht!«
    Jetzt kapiert sie es endlich. Sie lässt das Mikroskop auf den Tisch fallen und beginnt, die anderen Wissenschaftler in Richtung Ausgang zu schieben. Die Türen sind so etwas wie luftdichte Schotten, stark genug, um dem Vakuum im All zu

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