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Godspeed | Die Ankunft

Godspeed | Die Ankunft

Titel: Godspeed | Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Revis
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das Grasland endet, bleiben wir stehen.
    »Was ist das hier?«, frage ich so leise, dass ich es selbst kaum höre.
    Amy geht weiter, und ihre Schritte sind jetzt lauter, weil sie nicht länger über den sandigen Boden läuft, sondern auf Asphalt. Ich folge ihr und kann den Blick nicht von den kleinen Gebäuden abwenden, die am anderen Ende der Fläche aufgereiht sind. »Es ist irgendeine Anlage«, flüstert sie, »die um die Sonde herum errichtet wurde.«
    Ich stolpere über eine dünne Kante im Asphalt, und Amy und ich gehen in die Hocke, um uns das glänzende Metallband genauer anzusehen – ein großes Viereck, das in den Asphalt eingebettet ist. Es muss etwas unter der Asphaltdecke sein, ein Raum oder ein Lager, das sich öffnen lässt – auch wenn wir nicht wissen, wie.
    »Sieh dir die Linien auf dem Boden an«, flüstert Amy mir ins Ohr.
    Strahlend weiße Linien in regelmäßigen Abständen und dazwischen weiße Zahlen auf dem Asphalt.
    »Das ist eine Landebahn«, stellt Amy entgeistert fest. »Und darunter sind Flugzeuge. Kampfjets. Oder irgendwas anderes.«
    Jetzt, wo sie es sagt, macht es Sinn. Die Flugzeuge werden vermutlich in den viereckigen Kammern unter der Rollbahn aufbewahrt, und wer immer diese Anlage betreibt, kann sie herausholen, in Position bringen und auf dieser Bahn starten lassen.
    »Wer hat das gebaut?« Amys Stimme ist fast nur noch ein Piepsen.
    Ich habe keine Antwort für sie. Das hier ist kein Vergleich zu den Häusern, die wir zuerst entdeckt haben. Sie sind kaum mehr als Ruinen, lange verlassen und baufällig. Aber diese Landebahn riecht noch nach Öl und verbranntem Gummi; sie ist benutzt worden und zwar erst vor Kurzem.
    Ich bedeute Amy, mir zu einem der kleinen Gebäude zu folgen – keine Steinzeitbauten, sondern moderne einstöckige Büros aus Glas und Stahl. Sie zögert. Wer immer diese Anlage gebaut hat, verfügt über wesentlich fortschrittlichere Technologien, als man angesichts der primitiven Steinhäuser erwarten dürfte.
    »Sieh mal.« Ich zeige durch das Fenster des ersten Gebäudes. »Ein Kommunikationssystem.«
    In dem Raum ist eine Kontrolleinheit, die sich nicht sehr von der auf der Brücke des Shuttles unterscheidet – womit ich sagen will, dass sie genauso kompliziert aussieht. Aber ich denke, ich kann damit umgehen.
    »Abgeschlossen«, sagt Amy, nachdem sie am Türknauf gerüttelt hat. Ich deute auf ein kleines Viereck, das sich in Augenhöhe neben der Tür befindet. Es ähnelt den biometrischen Scannern auf der
Godspeed
, nur dass man den Daumen hier auf ein Scanfeld drücken muss, statt ihn über den Scanner zu rollen.
    »Einen Versuch ist es wert«, sagt Amy und drückt den Daumen auf den Sensor. Einen Moment später blinkt kurz ein Wort auf – MENSCH  – und dann öffnet sich die Tür.
    »Diese Tür wurde so eingestellt, dass sie nur Menschen durchlässt?«, flüstere ich, als wir den Raum betreten.
    Amy wirft mir einen besorgten Blick zu. Wenn der Scanner Menschen erkennt, bedeutet das, dass es hier noch etwas Nicht-Menschliches geben muss, dem der Zutritt verweigert wird.

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29 Amy
    Drinnen ist mein erster Impuls, das Licht anzuschalten, und obwohl ich die Hand automatisch dorthin ausstrecke, wo der Lichtschalter sein müsste, finden meine Finger nichts als die glatte Wand. Natürlich nicht. Wie dumm von mir. Wer immer das hier gebaut hat, hatte vielleicht gar keine Elektrizität wie wir … Aber etwas haben sie. Als Junior die Tür hinter uns schließt, gleitet in der Decke ein kleines Paneel zur Seite, und es erscheint ein helles Viereck. Es ist eine flache Lichtquelle, die den Raum erhellt wie eine Deckenlampe. Es ist jedoch kein elektrisches Summen oder etwas in der Art zu hören. Ich blinzele in dem unnatürlich hellen Licht.
    »Glaubst du wirklich, dass Dad wusste, dass das alles hier ist?«, flüstere ich. Junior antwortet nicht. Das muss er auch nicht. Natürlich wusste Dad von diesem Gebäude, dieser ganzen Anlage. Wieso sonst sollte er den Bereich zum Sperrgebiet erklären?
    Über der Tür hängt eine Flagge. Zwei weiße Kreise, einer größer als der andere, auf himmelblauem Untergrund. Der größere Kreis ist etwas neben der Mitte und der kleinere rechts daneben und etwas darunter. So eine Flagge habe ich noch nie gesehen.
    »Sieh doch«, haucht Junior.
    Oben auf der Kontrolleinheit ist eine Plakette mit einem eingravierten Symbol, das wir beide kennen.

    »Das wurde von der FRX gebaut«, sage ich und denke gar nicht mehr ans

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