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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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der Schule Arthur erzählen und ihn gnadenlos damit aufziehen. Während John immer weiter betete, dass alles so blieb, wie es war, pochte sein Herz heftig, und sein Gesicht lief puterrot an, vor allem auch bei dem Gedanken, dass er in diesem Zustand nur drei Tage später eine Livedebatte im Fernsehen durchstehen musste.
    Große Veränderungen zeichneten sich ab; sie tauchten noch nicht in den Zeitungsschlagzeilen, ja noch nicht einmal in Zeitungs artikeln auf, waren aber bereits zwischen den Zeilen zu lesen. Wenn man den Kopf tief in die Zeitung steckte und die Druckerschwärze einatmete und wenn man außerdem schlau genug war, konnte man merken, dass etwas vor sich ging, etwas Seltsames. Es begann in derselben Ausgabe des Register, in der ein Kolumnist die Vermutung äußerte, John Hurstbourne Mapother habe das Fernsehduell abgesagt, weil er in den Umfragen so weit vorn lag, dass ihm eine Debatte mit dem erfahreneren Frick nur schaden könne. Auf der letzten Seite dieses Zeitungsteils gab es eine acht mal zwölf Zentimeter große Anzeige für ein Punkrockkonzert am 30. September, was an sich schon ungewöhnlich war, weil die Werbung für eine Garagenband normalerweise aus einem schäbigen, zusammengeschusterten Flyer bestand, den die Band auf dem Kopierer im Supermarkt vervielfältigte und anschließend an Schaufenster und Laternenpfähle pappte. Die Namen der Bands klangen durchaus typisch [488] (Constipation, The Ginsbergs und Uncle Sam’s Finger). Doch dann war da noch der seltsame Veranstaltungsort: das ehemalige Wal-Mart-Gebäude am Highway 81.
    Am Tag des Konzerts stand auf der dritten Seite des Lokalteils ein kurzer Beitrag über den neuen Klub, in dem es Gratiskonzerte gab für alle Altersgruppen. Die verantwortliche Person sei eine junge Dame, die darauf bestehe, dass ihr Nachname Stepchild sei, und die außerdem behaupte, sie habe das ehemalige Kaufhaus selbst erworben, obwohl sie in demselben Artikel klagte, mit ihrem Masterabschluss fände sie in der Gegend außer als Vertretungslehrerin keine Arbeit. Neben dem Bericht sah man auf einem Foto eine Gruppe Maler vor dem ehemaligen Wal-Mart, die das Gebäude gerade in einem eigenartigen Erbsengrün strichen; sowohl der Schriftzug WAL-MART als auch der Firmenslogan ZUFRIEDENHEIT GARANTIERT waren spurlos verschwunden.
    Wenige Tage später tauchte eine der seltenen guten Nachrichten im Lokalteil der Zeitung auf, schräg gegenüber vom Polizeibericht: Beim Spielen im Freien hatte am Vortag ein kleines Mädchen einen Schuhkarton gefunden, der einen Briefumschlag mit der Aufschrift enthielt: »Dem Finder – es gehört dir«. In dem Umschlag lagen fünfhundert Dollar in Scheinen. Das Mädchen hatte den Schuhkarton in dem Trailerpark gefunden, wo sie wohnte, und zwar auf einer freistehenden Betontreppe.
    Dann wurde auf einer Viertelseite der Zeitung eine Anzeige für ein weiteres Konzert veröffentlicht, am 7. Oktober, und diesmal hatte der Klub einen Namen: Commonwealth-Center. Darunter stand in Klammern als Ergänzung »das [489] ehemalige alte Wal-Mart-Gebäude«. Wieder war der Eintritt frei, und alle Altersgruppen waren willkommen.
    Einen Tag später brachte der Register auf der Titelseite einen Bericht über einen weiteren mysteriösen Geldfund. Ein Angestellter des örtlichen Captain-D’s-Schnellrestaurants sagte, als er am Vorabend wie immer den Müll rausgebracht habe, sei ein Wunder geschehen. Als er nach der großen Plastikklappe des Müllcontainers gegriffen habe, sei ihm ein weißer Umschlag mit seinem Namen drauf aufgefallen. In dem Umschlag lagen tausend Dollar in Scheinen. Diesmal war kein Zettel dabei. Der Angestellte sagte, mit dem Geld könne er sich eine Operation seines Rückens leisten, den er sich im Sommer bei einem Wrestling-Kampf verletzt hatte.
    Später in derselben Woche lud eine halbseitige Anzeige ins Commonwealth-Center ein mit den Worten: » GRATIS . Täglich rund um die Uhr geöffnet. Unterkunft, Kost, Logis und Unterhaltung für alle Altersgruppen. Musik, Filme, Spiele usw. Bringt eure Kinder mit. Außerdem am Samstag live: Uncle Sam’s Finger, The Decoded, Filet Mignon und P-Bone.« Und auf dem Highway 81 bemerkten vorbeirasende Autofahrer, dass der Parkplatz von Bashford Commons, bisher eine riesige Asphaltlücke, sich allmählich wieder mit Autos füllte.
    Mitte Oktober kehrte John auf die politische Bühne zurück. Bei einer Rede vor der Handelskammer von Bashford stellte er ein Wirtschaftskonzept vor, das er »Fort mit der

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