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Goebel, Joey

Goebel, Joey

Titel: Goebel, Joey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heartland
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in den Arm nehmen kann.« John stellte Arthur vorsichtig auf die Füße, umarmte Blue Gene kurz und klopfte ihm auf den Rücken. »Wie geht’s dir?«
    »Kann nicht klagen.«
    »Hallo, zusammen. Entschuldigt die Verspätung. Ich hatte im Büro noch etwas zu erledigen.«
    »Das macht nichts«, sagte Elizabeth. »Entschuldige, dass wir ohne dich angefangen haben. Roberta wird dir deinen Salat bringen.«
    Elizabeth ging hinaus. Blue Gene und John nahmen links und rechts von Henry Platz.
    »Und, wie geht’s dir? Oh, das hab ich schon gefragt, oder? Was machst du so?«
    »Ich habe einen Flohmarktstand.«
    »Das ist toll.«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Nein. Ich weiß, dass du das schon immer machen wolltest. Weißt du noch, wie wir Flohmarkt gespielt haben, als du klein warst?«
    [80] »Eigentlich nicht.«
    »Haben wir aber.«
    »Ich hab mit Blue Gene Schülerlotse gespielt«, sagte Arthur.
    »Echt? Wie war er denn so?«
    »Äh… er war ziemlich gut.«
    Elizabeth kam zurück, gefolgt von Roberta mit Johns Salat.
    »Hallo, Schatz«, sagte John, der Abby jetzt erst bemerkte.
    »Hallo. Fühlst du dich besser?«
    »Ich fühle mich prima.« Er wandte sich von Abby ab.
    »Geht es dir nicht gut?«, fragte Henry.
    »Doch, doch. Also, Blue Gene, musst du noch auf eine Beerdigung oder so was?«
    »Hä?«
    »Weil du ganz schwarz gekleidet bist.«
    Blue Gene hatte sich zur Feier des Tages für schwarze Jeans und ein schwarzes Muskelshirt entschieden, was in seiner Garderobe Abendkleidung am nächsten kam.
    »Ich wusste, dass einer von euch mein Outfit kritisieren würde.«
    »Hey, ganz ruhig. Das war doch nur ein Scherz. Du siehst gut aus.«
    »Ich dachte, das würde euch gefallen.«
    »Du bist dermaßen empfindlich. Ich hab’s nicht so gemeint.«
    »Ich bin nicht empfindlich, Mann. Nenn mich nicht empfindlich.«
    »Hast du das Spiel gestern Abend gesehen?«, meldete sich Henry.
    [81] »Ja«, sagte John. Während sich John und Henry über ein Endrundenspiel der NBA unterhielten, überlegte Blue Gene, ob er dazwischenrufen sollte, Basketball sei was für Schwule, weil die Spieler sich dauernd gegenseitig Klapse auf den Hintern gaben. Er betrachtete John genau, auf der Suche nach etwas, worüber er sich lustig machen konnte, falls er noch einen Kommentar über Blue Genes Aussehen von sich geben sollte. Doch er fand nichts. Wie sein Vater war John so gepflegt und adrett, dass man von seinem Gesicht hätte zu Mittag essen können. Seine Haare wirkten frisch geschnitten, so kurz und gewöhnlich, dass man kaum von einer Frisur sprechen konnte. Er trug ein kurzärmeliges, maßgeschneidertes weißes Hemd und ein weißes Unterhemd. Er wirkte gelassen, ruhig und stark, aber auch müde.
    »Und du?«, sagte John, an Blue Gene gewandt. »Hast du gestern das Spiel gesehen?«
    »Er sieht sich keinen Sport mehr an«, sagte Henry.
    »Nicht mal Basketball?«, fragte John.
    »Damit habt ihr mich überfüttert.«
    »Aha. Und, was hast du so gemacht, Blue Gene?«, fragte John. »Hab ich dich das schon gefragt?«
    »Ja. Gearbeitet.«
    »Wie ich sehe, hast du dir ein neues Tattoo machen lassen.«
    »Warum hackst du dauernd auf mir rum?«
    »Ich hacke nicht auf dir herum.«
    »Er hackt nicht auf dir herum«, sagte Elizabeth.
    »Tut er doch. Er weiß genau, wie er mich auf die Palme bringt. Mir ist klar, dass euch meine Tattoos nicht gefallen, doch er musste ja unbedingt damit anfangen.«
    [82] »Mir gefallen sie«, sagte Arthur, der seinen Salat nicht angerührt hatte.
    »Danke, Arthur, Mann«, sagte Blue Gene aus tiefstem Herzen. »Also, ich weiß ja, dass du meine Tattoos ablehnst, John, aber warum musst du darauf herumreiten?«
    »Meine Güte, bist du empfindlich«, sagte John, plötzlich hellwach. »Du bist noch genauso ein Hitzkopf wie früher. Hast du PMS oder was? Halt doch einfach den Mund.«
    »John, du wirst schon sehen, was passiert, wenn du mir noch mal den Mund verbietest.«
    »Das reicht, Jungs«, sagte Elizabeth.
    »Mit mir sprichst du so nicht«, sagte John.
    »Nicht vor Arthur«, sagte Elizabeth.
    »Tut mir leid, Mom«, sagte John.
    »Er hat angefangen. Er hat sich über meine Kleidung lustig gemacht.«
    »Du siehst gut aus«, sagte Elizabeth. »Sind alle bereit für den Hauptgang?«
    »Es hätte nichts geschadet, wenn er sich ein langärmeliges Hemd angezogen hätte.«
    »Henry!«, sagte Elizabeth.
    »Ich stelle nur fest«, sagte Henry, »dass er anscheinend permanent versucht, uns durch betont legere Kleidung zu

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