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Götterbund (German Edition)

Götterbund (German Edition)

Titel: Götterbund (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fiona Winter
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wie damals. Malyn ist nicht besser als ich.“
    „Vielleicht nicht, was die Kampfeskunst angeht“, gab der König zu. „Doch er ist besser.“ Mit Genugtuung verfolgte Rajatshas, wie Shaquess’ Grinsen erlosch.
    „Das weißt du nicht. Niemand tut das. Nicht einmal deine Götter können dir in diesem Punkt weiterhelfen. Wahrscheinlich ist Malyn nichts weiter als der Anführer einer verbotenen Organisation und ehemaliger Taissin mit eher durchschnittlichem Können.“
    „Da steckt mehr dahinter. Er muss bei Dashamiens Befreiung irgendetwas mit mir gemacht haben. Ich erinnere mich ganz deutlich daran, wie ich sie getötet habe!“ Als er Shaquess’ Blick sah, wusste Rajatshas, dass er zu viel gesagt hatte.
    „Tatsächlich?“, fragte der Taissin gedehnt. „Damals wurde dem Volk erzählt, dass sie hingerichtet wurde, weil sie eine Gefahr für Fativa darstellte.“
    „Das spielt jetzt keine Rolle!“, herrschte der König ihn an. „Fakt ist, dass weder das eine noch das andere tatsächlich passiert ist. Da ich aber noch genau weiß, wie Malyn mir erzählte, dass Dashamien ausgebrochen sei und ich sie daraufhin entdeckte und im Affekt tötete, kann das nur bedeuten, dass… “
    Shaquess unterbrach ihn. „Wie alt warst du damals? Acht Jahre?“ Er musterte Rajatshas mitleidig. „Wahrscheinlich hast du dir alles nur eingebildet. Kinder haben eine lebhafte Fantasie. Vielleicht hat Malyn gar nichts damit zu tun.“
    „Er muss meine Erinnerungen manipuliert haben“, fuhr der König in seinem Gedankengang fort, den Taissin ignorierend.
    Shaquess schnaubte. „Wenn er das könnte, hätte er schon längst jeden Gardisten in Fativa so manipuliert, dass sie ihm statt dir folgen.“
    „Es gibt keine andere Erklärung“, beharrte Rajatshas. „Er muss etwas damit zu tun haben.“
    Shaquess wandte sich zum Gehen. „Sicher, Malyn ist ja so besonders“, leierte er noch, bevor er aus dem Thronsaal verschwand.
    Rajatshas wandte sich wieder dem Fenster zu. Egal, wie viele Antworten er auch bekam: Die Fragen schienen kein Ende zu nehmen.
     
    Kaum war Yanna aus seinem Zimmer gerauscht, wurde Malyns Tür erneut geöffnet. Thoran kam herein. „Wir müssen reden. Dringend.“
    Kraftlos ließ Malyn sich auf seinen Stuhl fallen. „Nicht du auch noch.“
    „Hast du Yanna die Wahrheit gesagt?“
    Malyn schüttelte den Kopf.
    Thoran ebenfalls. „Wo soll das hinführen? Sie weiß, dass du ihr etwas verheimlichst. Sie ist auf der Suche nach der Wahrheit. Wo soll das alles hinführen?“, wiederholte er.
    Malyn antwortete nicht.
    „Ich werde es ihr sagen. So kann es nicht weitergehen.“
    Malyn warf dem Älteren einen ungläubigen Blick zu. Doch dieser hatte sich bereits umgewandt und nach dem Türgriff gefasst.
    „Warte!“ Malyn sprang auf und stand mit einem Satz neben Thoran. „Das kannst du nicht tun! Wir hatten eine Abmachung!“
    „Die Abmachung war, dass du Yanna die Wahrheit sagst, wenn die Zeit reif ist. Du bist derjenige, der sich nicht daran hält, Malyn.“
    „Ich werde es ihr sagen. Ich verspreche dir, dass ich es ihr sagen werde. Aber ich brauche Zeit. Gib mir noch einen oder zwei Tage, um mir zu überlegen, wie ich ihr alles am Besten erkläre.“
    Er wurde von dem alten Mann misstrauisch gemustert. „Einen Tag“, entschied er. „Ich verstehe, dass diese Erklärung geplant sein will, aber es wäre unverantwortlich, Yanna noch viel länger im Unklaren zu lassen. Vielleicht war diese Abmachung damals ein Fehler. Vielleicht sollte sie das Ganze von mir erfahren.“
    Malyn schüttelte heftig den Kopf. „Du bist zwar Yannas Großvater, aber ich bin derjenige, der damals dabei war. Ich kenne die Einzelheiten. Es ist meine Aufgabe und ich werde sie erfüllen. Morgen.“
    Sorgenfalten gruben sich tief in Thorans Gesicht, während er Malyn zweifelnd musterte. Dann nickte er langsam. „Morgen also. Ich hoffe wirklich, dass Yanna bis dahin keine Dummheiten macht.“
    „Wieso lenken wir sie nicht mit einem Auftrag ab? Yanna und Ehliyan glauben immer noch, dass Schelash vor ihrem Tod eine neue Liste der Gesuchten veröffentlich hat. Ich weihe Lyza ein und dann schicken wir Yanna zu ihr, um diese ominöse Liste zu holen. Das wird sie auf andere Gedanken bringen, schließlich wollte sie Lyza schon immer kennen lernen.“
    „Es ist keine gute Idee, Yanna schon wieder anzulügen“, sagte der alte Mann scharf.
    „Es wäre eine List, die Yanna aber im Endeffekt Freude bereiten würde. Nach dem Treffen sagen wir ihr,

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