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Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus

Titel: Götterfluch 1 - Der Geraubte Papyrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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dass es sich bei dem Anschlag um eine Verschwörung handelt, mit der die Übersetzer ausgeschaltet werden sollten. In diesem Fall wäre Kel nur ein ahnungsloser Helfershelfer.«
    »Ist dieser Massenmord ein schwerer Schlag gegen das Land?«, fragte Gem besorgt.
    »So schlimm ist es vielleicht nicht, wir müssen aber auf jeden Fall so schnell wie möglich die Toten durch zuverlässige und erfahrene Fachkräfte ersetzen, und das wird nicht einfach sein.«
    »Auch wenn es sich um einen Fall von Spitzelei handeln sollte, habe ich den Schuldigen gefunden, ich werde ihn festnehmen und nach dem Gesetz verurteilen lassen – wenn mir Henat keine Steine in den Weg legt.«
    »Was ist mit dem zweiten Verdächtigen?«, wollte Udja wissen.
    »Demos hat ebenfalls seinen Wohnsitz verlassen. Die Befragung der Nachbarn in seinem Viertel ist ergebnislos geblieben. Aber auch dieser Sachverhalt scheint mir ganz eindeutig zu sein: Kel und Demos waren Freunde, also stecken sie unter einer Decke, und der Grieche hat dem Ägypter irgendwie geholfen. Vielleicht haben sie sich auch gemeinsam aus dem Staub gemacht. Mithilfe des Bilds, das wir von Kel haben, werden wir ihn aber bestimmt bald finden.«
    »Wie wäre es, wenn Ihr auch von Demos ein Bild anfertigen lasst?«
    »Das ist ein sehr guter Vorschlag. Beihilfe zum Mord ist ein schweres Verbrechen, und dieser Grieche wird mit Sicherheit die Wahrheit sagen, um der Höchststrafe zu entgehen.«
    Kel kannte Starrkopf sehr gut. Jeden Morgen kurz nach Sonnenaufgang brachte er ihm die Krüge mit der Milch, die bei den Übersetzern so beliebt war. Die Menge wurde genau festgehalten, und alle zehn Tage zahlte der Buchhalter den Milchmann aus.
    Der Händler und der Schreiber hielten dabei immer gern einen kleinen Schwatz. Als ehemaliger Söldner hatte sich der Starrkopf eine Rücklage zusammengespart und damit in der Nähe der Verwaltungsgebäude einen schönen Stall gekauft und sich dann erfolgreich an diesem einträglichen Geschäftszweig versucht. Natürlich beklagte er sich über seine täglichen Sorgen und jammerte ein bisschen, dass er nur so wenig verdiente, sein ausgezeichneter Ruf und seine hervorragende Ware sicherten ihm aber einen stattlichen Kundenstamm. Wegen der hohen Steuern, die er zu zahlen hatte, spielte er immer wieder mit dem Gedanken, den Beruf zu wechseln, dennoch ging es ihm in erster Linie darum, sein Geschäft mit der Milch voranzubringen.
    Tatsächlich war es ein Leichtes, Gift in die Krüge zu geben. Wer aber hatte dieses Verbrechen begangen? Der Milchhändler natürlich!
    Und irgendjemand hatte ihm das tödliche Mittel besorgt. Wer hatte den aber bezahlt?
    Kel war vom Ausmaß dieser Verschwörung wie benommen. Hatten die Mörder tatsächlich nach dem verschlüsselten Papyrus gesucht, waren sie gescheitert, und Kel schwebte in Lebensgefahr? Und die Wachen wollten ihn nicht festnehmen, sondern verschwinden lassen. Der Inhalt des Papyrus musste fürchterlich sein, wenn er Grund für diesen Massenmord war.
    Starrkopf musste zum Reden gebracht werden.
    »Das schaffen wir schon«, meinte Bebon zuversichtlich.
    »Der Alte wird sich wehren.«
    »Dann kriegt er meinen Knüppel zu spüren.«
    »Ich will aber keine Gewalt«, wandte Kel ein.
    »Jetzt komm aber mal auf den Teppich, mein Freund! Du wirst des mehrfachen Mordes beschuldigt, und dieser Milchhändler kann dich als Einziger entlasten. Da solltest du deine überholten Vorstellungen von Sitte und Anstand vergessen und dich deiner Haut wehren. Der gute Mann gehört schließlich zu der Mörderbande, den müssen wir wirklich nicht schonen.«
    Der junge Schreiber stolperte in eine finstere Welt, in der die Gesetze von Frieden und Eintracht keine Gültigkeit mehr besaßen.
    Beim Milchhändler schien alles in Ordnung zu sein. Ein Rothaariger war gerade dabei, eine prächtige Kuh mit sanften Augen und weißbraunem Fell zu melken.
    »Halt dich im Hintergrund«, riet Bebon seinem Freund.
    Der Schauspieler ging auf den Melker zu.
    »Was für prächtige Tiere!«, rief er bewundernd. »Und so ein schöner Stall! Bist du der Besitzer?«
    »Ich wollt, ich wär's. Was willst du denn von ihm?«
    »Ich suche Arbeit.«
    »Und ich bin mir nicht mal sicher, ob ich meine behalten kann.«
    »Hat der Starrkopf Schwierigkeiten?«
    »Er hat eben seinen Stall und die Kühe verkauft.«
    »Ich dachte, das Geschäft geht sehr gut?«
    »Er hat immer gejammert, dass er zu wenig verdient, und jetzt ist er wieder bei seinem alten Beruf als Söldner. In

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