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Göttergetöse

Göttergetöse

Titel: Göttergetöse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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umkehrte, erwartete mich vielleicht ein erheblich größeres Abenteuer.
    Offenbar hatte der Tote Mann keine Schwierigkeiten Götter aufzuspüren, wenn er wollte. Er war zu einer Menge verblüffender Dinge imstande, wenn man ihn erst mal angeschoben bekam. Das war ein Geheimnis, das ich wirklich zu gern geknackt hätte. Ich könnte vielleicht meine Eigenschaft als Schlüssel eintauschen gegen… Nein.
    Ich fragte mich, ob der Tote Mann die Götter wahrnehmen konnte, weil sie während ihres Kampfes besonders solide waren, oder ob TunFaire vielleicht sowieso mit jeder Menge Zinngötter überlaufen war und wir diese Bande nur erspähten, weil wir nach ihnen suchten. Meiner Vermutung nach waren diese Banden vor allem deshalb so handfest, weil sie um ihr Leben kämpften.
    Der Gottverdammte Papagei flog fort, wohin, wußte ich nicht. Und er überließ mich erneut einer furchtbaren Zukunft, in der der Tote Mann mir durch diesen vogelhirnigen Federbusch überall hin folgen konnte.
    Ich bog um eine Ecke und… Da stand er vor mir, Rhogiro, überlebensgroß und doppelt so häßlich. Er lehnte an einer Wand wie ein ganz gewöhnlicher Feld-, Wald- und Wiesenganove. Offenbar wartete er nicht direkt auf mich, sondern stand einfach nur Schmiere, falls ich zufällig vorbeikam. Ich bremste nicht ab, sondern bog in einen schmalen Durchgang ein. Es war eine Sackgasse. Ich lehnte mich mit dem Rücken gegen die eine Wand und stützte meine Füße gegen die andere. So kam ich hoch. Inzwischen wurde Rhogiro klar, wen er da gesehen hatte. Er stürmte ans Ende des Durchgangs und polterte höllisch los. Er war zu breit und paßte nicht in den schmalen Spalt, und er war zu blöd, sich zu erinnern, daß er ein Gott war. Jedenfalls bis ich oben war.
    Mein Glück war wie immer wechselhaft. Ich brauchte nur zwei Stockwerke hochzuklettern. Das war gut. Die Dächer waren flach, auf gleicher Höhe und erstreckten sich endlos vor mir. Hervorragend. Man konnte auf ihnen fast wie auf einer Straße laufen. Keines der Gebäude war weiter als einen Meter von den anderen entfernt. Sehr schön.
    Aber in diesem Teil der Stadt verschwendeten die Herren der Hütten kein Geld für Instandhaltung. Mein Fuß brach sofort durch ein Dach. Zwar tat ich mir nicht weh, aber mir wurde klar, daß ich entweder langsamer vorangehen mußte oder abstürzen würde.
    Als ich weiterschlich, dachte ich über das nach, was ich da gerade tat. Ich entfernte mich vom Traumviertel. Ich mußte runter und in die andere Richtung.
    Runter kam ich auch, und zwar auf die harte Tour, als ich auf ein derartig morsches Dach sprang, daß ich sofort vollständig durchbrach. Ich konnte mich gerade noch festklammern, bevor ich hinunterstürzte in das Desaster. Ich blickte hinunter. Meine Augen waren noch nicht an die Düsternis gewöhnt, aber das Gelände direkt unter mir war verlassen. Ich ließ mich vorsichtig so weit hinab, wie es ging, und sprang. Der Boden war nicht so weit entfernt. Und er hielt. Das Gebäude war verlassen. Nur das Mauerwerk war noch solider als das Dach. Von unten konnte ich sehen, wie Licht durch mindestens fünfzig Löcher im Dach fiel.
    Die Wände waren einmal vergipst gewesen, doch der Gips war schon zerbröselt, bis kaum noch etwas übrig geblieben war. Das Mauerwerk dahinter war ebenfalls fast ganz verrottet. Der Boden knarrte und ächzte. Die Treppe sah so zerbrechlich aus, daß ich auf allen vieren rückwärts herunterkrabbelte. Ich wollte zwar nur herauskommen, aber ich bemerkte trotzdem, daß nichts mehr hier war, was man hätte stehlen können, außer den Ziegeln selbst und einigen Holzstücken, die bald als Feuerholz enden würden.
    Ich war von Dingen umgeben, die auf dem letzten Loch pfiffen. Mein Partner war bereits tot. Mein Haushälter stand mit einem Fuß im Grab. Und die Stadt, in der ich lebte, war kurz davor, Selbstmord zu begehen.
    Die Straße vor dem Haus war fast vollständig verlassen. Das war kein gutes Zeichen. In diesen Vierteln wimmelt es gewöhnlich von spielenden Kindern, von tratschenden Müttern, Großmüttern, die über ihr Rheuma klagen, alten Männern, die Dame spielen und sich darüber beschweren, daß die Welt allmählich zum Teufel geht. Wo war Der Gottverdammte Papagei? Jetzt hätte ich einen guten Lagebericht gebrauchen können.
    Es sah nicht aus, als hätte ich Zeit für irgendwas Schlaues. Ich rannte los in Richtung Traumviertel. Auf der anderen Seite des Gebäudes hörte ich Rhogiro brüllen und toben. Vielleicht war sein

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